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Bell Lines

Ehemalige Reederei Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Bell Lines Limited war eine irisch/niederländische Linienreederei und ein Containerterminalbetreiber. Das Unternehmen zählte zu den Pionieren der Containerschifffahrt in Europa.

Geschichte

Zusammenfassung
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Das Bell-Lines-Terminal in Teesport

Das Unternehmen mit Sitz in Waterford hatte seine Wurzeln im Dubliner Speditions- und Schifffahrtsunternehmen George Bell & Company Ltd., das am 28. August 1936 gegründet wurde.

Am 10. April 1961 wurde Bell Lines in Dublin gegründet und ab 1962 (andere Quelle: 1964) unterhielt Bell in Zusammenarbeit mit der Glasgower Reederei Clyde Shipping Company einen Liniendienst für palettierte und nicht standardisierte, containerisierte Ladung von Waterford zum Mersey. 1963 wurde ein weiterer Dienst zwischen Dublin und Preston in Zusammenarbeit mit der Reederei Atlantic Steam Navigation Company aus Preston aufgebaut. 1964 eröffnete George Bell ein Bellport genanntes Containerterminal in Newport am Usk. Im selben Jahr gründeten George Bell & Company, die Clyde Shipping Company und die Atlantic Steam Navigation Company das Waterford Consortium, um einen Containerfeederdienst zwischen Preston und Waterford – einer der ersten Kurzstrecken-Containerliniendienste in Europa – zu betreiben. Der Anteil der Clyde Shipping Company wurde 1974 von George Bell übernommen.[1] 1966 eröffnete George Bell einen weiteren Containerdienst zwischen Waterford und Rotterdam als Bell Line. Die ersten hier eingesetzten Schiffe Bell Vanguard und Bell Valiant wurden bei deutschen Reedereien gechartert (die Bell Vanguard war das erste deutsche Containerschiff überhaupt). Der Containerumschlag fand zunächst an der Frank Cassin Wharf in Waterford und im Brittanniëhaven in Rotterdam statt. Später wurde das Belview Container Terminal in Waterford gebaut und von Bell Lines betrieben.[2] Ab 1967 kam ein Containerdienst zwischen Middlesbrough und Rotterdam hinzu.

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Die Jan Kahrs, eines der Charterschiffe der Bell Lines

Bis in die 1970er und 1980er Jahre baute Bell weitere Linien zwischen dem Kontinent, Irland und dem Vereinigten Königreich auf und ließ in den späten 1970er Jahren eine größere Serie eigener Schiffe auf der japanischen Werft Kagoshima Dock & Iron Works in Kagoshima bauen. Insgesamt wurden rund 60 eigene und eingecharterte Schiffe, hauptsächlich Feederschiffe betrieben, darunter auch die weltweit ersten Open-Top-Containerschiffe Bell Pioneer und deren Schwesterschiff Euro Power.

1986 erwarb der Rotterdamer Hafendienstleister H.E.S. Beheer alle Anteile der Bell Lines, beließ das Unternehmen aber unter eigener Regie. Im Zuge der Fokussierung auf seinen Hauptgeschäftsfeld, den Massengutumschlag, veräußerte H.E.S. Beheer Bell Lines zum Ende des Jahres 1993 wieder.[3]

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Die Novitas-H, ex Bell Ady

Nachdem Bell fast drei Jahrzehnte ein Terminal im Brittanniëhaven betrieben hatte, begann das Unternehmen im März 1995 mit dem Bau eines neuen Short Sea Center / Mertens-Terminal genannten Containerhafens im Rotterdamer Beatrixhaven, der ein gutes Jahr darauf in Betrieb genommen werden konnte. In den Jahren 1995/96 übernahm Bell Lines mit den Schwesterschiffen Bell Ady, Bell Astron und Bell Atlas drei Neubauten des Typs Elbewerft EWB 340 von der Elbewerft Boizenburg.

1996 gab es während eines Schlechtwetters einen schweren Schaden wegen nichtgesicherter Containerbrücken in Waterford, dessen Abwicklung die Kapitaldecke des Unternehmens überforderte. Zudem klagte Bell Lines über Ladungsausfälle durch den 1994 eröffneten Eurotunnel. Im Februar und Juli 1997 beschäftigte sich das Unterhaus des irischen Parlaments mit den finanziellen Problemen des Unternehmens.[4] Im Juni 1997 versuchte Bell Lines eine Umstrukturierung und beantragte einen Zahlungsaufschub. Zu diesem Zeitpunkt bestand ein Kaufinteresse der Irish Continental Group (ICG), einem der Hauptanteilseigner. Ab 22. Juli 1997 wurde das Mertens-Terminal als Rotterteam Short Sea Terminal (RST) im Besitz von European Combined Terminal (ECT, 33,3 %) und der Deka-Gruppe (Steinweg Handelsveem und Lehnkering Montan Nederland, 66,6 %) weitergeführt. Im August wurde klar, dass das Unternehmen Bell Lines als solches nicht mehr zu retten war und das Unternehmen wurde aufgelöst.[5]

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Die Schiffe (Auswahl)

Weitere Informationen Bauname, Bauwerft/ Baunummer ...
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Literatur

  • Eckhard-Herbert Arndt: Bell mußte Segel streichen. In: Schiffahrt International. Vol. 48, Nr. 9. Hansa, Hamburg September 1997, S. 11.
  • Mike Macdonald: Irish Sea Shipping. In: Ships monthly No. 10, Vol. 31, Oktober 1996, S. 33–37.
  • Register of Ships, Lloyd’s Register, London, diverse Jahrgänge ab 1967

Einzelnachweise

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