Gattung der Familie Hundsgiftgewächse (Apocynaceae) Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Baumschlingen (Periploca) sind eine Pflanzengattung der Unterfamilie Periplocoideae, die der Familie Hundsgiftgewächse (Apocynaceae) zugerechnet wird. Zwei Arten werden auch in Mitteleuropa als Zierpflanzen kultiviert.
Schnelle Fakten Systematik, Wissenschaftlicher Name ...
Baumschlingen sind meist windende oder selten aufrechte, kahle Sträucher, die Wuchshöhen von mehreren Metern erreichen. Die gegenständigen, gestielten oder sitzenden Laubblätter sind immergrün oder fallen in Trockenzeiten ab; bei wenigen Arten sind sie auch zu Schuppen reduziert. Die Form der Blattspreite reicht von elliptisch bis eiförmig. Die Länge beträgt zwischen ungefähr 1,5 bis zu 10cm, die Breite 0,2 bis 5cm.[1]
Die zymösenBlütenstände werden in den Blattachseln und an den Enden der Zweige gebildet. Durchschnittlich 3 bis 15 gestielte Blüten sitzen in lockeren Gruppen. Die zwittrigen, fünfzähligen Blüten weisen einen Durchmesser von etwa 1 bis 2,4cm auf. Die fünf Kelchblätter sind frei.[2] Die fünf Kronblätter sind länglich und an der Spitze gerundet. Sie sind randlich gelblich-grün mit dunkelrotem oder braunem Mittelteil oder auch einheitlich gefärbt. Die Nebenkrone ist dunkelbraun, purpurrot oder gelblich. Es ist ein Kreis mit fünf freien Staubblättern vorhanden mit kurzen, breiten[3]Staubfäden.[1]
Die meist paarig in stumpfem oder spitzem Winkel zueinander („hornförmig“) angeordneten, spindelförmigen, glatten Balgfrüchte werden meist zwischen 10 und 20cm lang, im Extremfall bis 45cm. Die länglichen Samen sind bisweilen recht groß (3 bis 14mm lang und 1 bis 2,5mm breit) und besitzen an der Spitze einen 20 bis 25mm langen Haarschopf.[1]
Es werden derzeit 14–17 Periploca-Arten anerkannt, die sich auf zwei Sektionen verteilen.[2][6] In regionalen Floren[7] werden einige Unterarten zu Arten aufgewertet. Hier eine Auswahl an Arten:
Sect. Periploca
Periploca angustifoliaLabill.: Sie kommt vom nördlichen Afrika bis Mauretanien, im südöstlichen Spanien, in Sizilien, Kreta und früher auch in Syrien vor.[6]
Periploca aphyllaDecne.: Mit zwei Unterarten:
Periploca aphylla subsp. aphylla: Sie kommt von der Sinaihalbinsel bis zur Arabischen Halbinsel und bis zum nordwestlichen Indien vor.[6]
Periploca aphylla subsp. laxiflora(Bornm. ex Drar) Browicz: Sie kommt vom Sudan bis zum südlichen Iran vor.[6]
Periploca calophylla(Wight) Falc. (inkl. Periploca floribundaTsiang, Periploca forrestiiSchltr.): Die Heimat ist Pakistan, Indien, Nepal, Bhutan, Vietnam und China.[8] Man kann zwei Varietäten unterscheiden.
Periploca gracilisBoiss. (Syn.: Cyprinia gracilis(Boiss.) Browicz): Sie kommt in Zypern und in der südlichen Türkei vor.[6]
Griechische Baumschlinge oder Orientalische Baumschlinge (Periploca graecaL.): Die Heimat ist Ost- und Südosteuropa und Westasien bis zum Kaukasus. In Nordafrika und Südwesteuropa ist die Art eingebürgert.[8]
Glatte Baumschlinge (Periploca laevigataAiton, Syn.: Periploca chevalieriBrowicz): Die Heimat sind die Kanarischen und die Kapverdischen Inseln.[8]
Periploca linearifoliaQuart.-Dill. & A.Rich.: Sie kommt von Äthiopien bis zum südlichen tropischen Afrika vor.[6]
Chinesische Baumschlinge (Periploca sepiumBunge): Die Heimat ist China und das fernöstliche asiatische Russland.[6]
Periploca somaliensisBrowicz: Sie kommt im nördlichen Somalia und auf der südwestlichen Arabischen Halbinsel vor.[6]
Periploca visciformis(Vatke) K.Schum.: Sie kommt vom östlichen Äthiopien bis zur Arabischen Halbinsel vor.[6]
Sect. MonocoronataVenter
Periploca hydaspidisFalc.: Die Heimat ist Indien und das nördliche Pakistan.[8]
Periploca tsiangiiD.Fang & H.Z.Ling: Die Heimat ist Guangxi in China.[7]
Ohne Zuordnung zu einer Sektion:
Periploca chrysanthaD.S.Yao, X.C.Chen & J.W.Ren: Sie wurde 2002 aus der chinesischen Provinz Gansu erstbeschrieben.[6]
Periploca purpureaKerr: Sie kommt im nördlichen Thailand vor.[6][4]
Nicht mehr zu dieser Gattung wird gerechnet:
Periploca acuminataM.A.Rahman & Wilcock => Decalepis khasiana(Kurz) Ionta ex Kambale[6]
S. I. Ali: Periploca. In: S. I. Ali, M. Qaiser (Hrsg.): Flora of Pakistan 150: Asclepiadaceae. University of Karachi, Department of Botany, Karachi 1983, S. 57, (online).
Bingtao Li, Michael G. Gilbert, W. Douglas Stevens: Asclepiadaceae. In Wu Zheng-yi, Peter H. Raven (Hrsg.):Flora of China. Volume 16: Gentianaceae through Boraginaceae. Science Press/ Missouri Botanical Garden Press, Beijing/ St.Louis 1995, ISBN 0-915279-33-9, S.195–196 (englisch, online).
Yang Li, Jin Li, Kun Zhou, Jun He, Jun Cao, Mingrui An, Yan-Xu Chang:A Review on Phytochemistry and Pharmacology of Cortex Periplocae. In: Molecules (Basel, Switzerland). Band21, Nr.12, 10.Dezember 2016, ISSN1420-3049, S.1702, doi:10.3390/molecules21121702, PMID 27973416, PMC6272874 (freier Volltext) – (nih.gov[abgerufen am 21.Januar 2024]).
Vanessa Smer-Barreto, Andrea Quintanilla, Richard J. R. Elliott, John C. Dawson, Jiugeng Sun, Víctor M. Campa, Álvaro Lorente-Macías, Asier Unciti-Broceta, Neil O. Carragher, Juan Carlos Acosta, Diego A. Oyarzún:Discovery of senolytics using machine learning. In: Nature Communications. Band14, Nr.1, 10.Juni 2023, ISSN2041-1723, S.3445, doi:10.1038/s41467-023-39120-1, PMID 37301862 (nih.gov[abgerufen am 21.Januar 2024]).
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