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Holzerzeugnis von wenigstens 6 mm Dicke Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Schnittholz ist ein Holzerzeugnis von wenigstens 6 mm Dicke,[1] das durch Sägen von Rundholz parallel zur Stammachse hergestellt wird. Es kann scharfkantig sein oder Baumkanten aufweisen. Als Sammelbegriff bezeichnet der Terminus unter anderem Balken, Holzbretter, Leisten und Furniere.
Das frisch eingeschnittene Holz (als genormtes Produkt nach DIN 68252 Begriffe für Schnittholz, Form und Maße) besitzt zunächst noch keine bauaufsichtliche Zulassung für die Verwendung als Bauholz (als Bauschnittholz) für tragende oder aussteifende Zwecke. Hierfür muss es zunächst auf eine Holzfeuchte von max. 20 % getrocknet (um Krümmung und Schwindrisse beurteilen zu können) und dann anhand der in der DIN 4074 festgelegten Kriterien nach der Tragfähigkeit sortiert werden. Einige dieser Sortierkriterien sind z. B. die Lage und Größe von Ästen, die Art, Lage und Tiefe von Rissen, sowie die Faserneigung (die Holzfasern sollten möglichst parallel zur Längsachse des Holzquerschnitts verlaufen). Nur Holz, das die Sortierkriterien erfüllt, darf für tragende oder aussteifende Zwecke am Bau verwendet werden.
Je nach Verwendung können den Erzeugnissen verschiedene Normen mit unterschiedlichen Maßdefinitionen zugrunde liegen:
DIN 68252 | DIN 4074 (für Bauholz) | typische oder traditionelle Maße | ||||
---|---|---|---|---|---|---|
Art | Dicke d | Breite b | Dicke d | Breite b | Dicke d | Breite b |
Balken | > 60 mm | ≳ 200 mm | ||||
Kantholz | ≥ 60 mm | ≤ 3*d | > 40 mm | d ≤ b ≤ 3*d | ≥ 60 mm | 60–180 mm |
Bohle | > 40 mm | ≥ 2*d | > 40 mm[2] | ≥ 3*d | ||
Diele * | 30–50 mm | ≥ 2*d bzw. ≳ 80 mm | ||||
Brett | 8 mm ≤ d ≤ 40 mm | > 80 mm | ≤ 40 mm | ≥ 80 mm | ||
Latte | (A ≤ 32 cm²) | ≤ 80 mm | ≤ 40 mm | < 80 mm | 18–40 mm | 48–60 mm |
Leiste | 3 .. < 16 mm | < 80 mm | ||||
Furnier | < 3 mm | ≥ 80 mm | ||||
Sägefurnier | 1,5–10 mm | ≥ 80 mm | ||||
Furnierstreifen | < 3 mm | < 80 mm |
Eine veraltete Bezeichnung für Schnittholz mit Dicke 5–18 mm ist Dickte.[3]
Als rechte Seite wird die der Mitte (dem Kern) des ursprünglichen Stammes zugewandte Seite eines Bretts bezeichnet. Auf der rechten Seite liegen die Jahresringe enger zusammen. Beim Trocknen verformt sie sich konvex. Die linke Seite ist die ursprünglich zur Borke des Stammes weisende Seite. Sie verformt sich beim Trocknen konkav. Die Jahresringe liegen weiter auseinander. Einige Jahresringe können eine breite Fladerung aufweisen.[4]
Daneben unterscheidet man bei Kernholz noch vollkantig-splintfrei, wenn die Kante auch frei vom minderwertigeren, außenliegenden Splint ist.
Die ersten drei Schnittarten fasst man im Zimmereigewerbe als Verbandholz zusammen, feinere Unterteilungen als Schnittware.
Mehr als die Hälfte des in Deutschland geschlagenen Waldholzes wandert in die Sägeindustrie.[10] Die wichtigsten Branchen für die Nutzung von Schnittholz sind die Bau- und Möbelindustrie. Hauptabsatzmärkte für den Einsatz von Holzprodukten im Baubereich (Hochbau) stellen die Segmente Neubau (Holzgebäude), Modernisierung (Baumaßnahmen an bestehenden Gebäuden) und der Innenraumbereich (Fußböden) dar. 2003 lag der Verbrauch an Schnittholz im Hochbau bei ca. 13 Mio. m³.[11]
Der Begriff Brett bezeichnet ein langes Stück eher lang (und längs der Faser) geschnittenes Holz.
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