Basilika Pius X. (Lourdes)

Kirchengebäude in Lourdes, Frankreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

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Die Basilika Pius X. ist eine unterirdisch gelegene römisch-katholische Kirche und Basilika minor im französischen Marienwallfahrtsort Lourdes. Sie ist Teil des heiligen Bezirkes, an dem 1858 der Bernadette Soubirous die Gottesmutter Maria erschienen war. Der moderne Kirchenbau liegt östlich der Rosenkranz-Basilika und südlich der Esplanade du Rosaire unter einem flachen Rasendach. Er ist – nach der 1988 geweihten Kirche Sankt Bernadette am gegenüberliegenden Gave-de-Pau-Ufer – der zweitjüngste Sakralbau des Wallfahrtskomplexes und fasst zirka 25.000 Besucher. Die Basilika ist damit die mit Abstand größte Kirche in Lourdes.

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Unter dem Rasen liegt die Basilika Pius X.

Geschichte

Der innen 191 Meter lange und 61 Meter breite (nach anderen Angaben[1], ggf. außen, 201 × 81 Meter) unterirdische Sakralbau wurde vom französischen Architekten Pierre Vago entworfen, der bei der Tragwerksplanung für die Spannbetonkonstruktion des großen, sehr flachen Gewölbes von Eugène Freyssinet beraten wurde. Die Fertigstellung der Betonbasilika erfolgte 1957. Ein Jahr später, am 25. März 1958, zum hundertjährigen Jubiläum der Marienerscheinungen von Lourdes, weihte Kardinal Roncalli, der spätere Papst Johannes XXIII., die Kirche[1], die zu den größten christlichen Kirchengebäuden zählt.[2]

Architektur und Gestaltung

Zusammenfassung
Kontext
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Innenansicht der Basilika Pius X.

Die Form des Sakralbaus ist einem umgedrehten Schiffsrumpf nachempfunden. Die Decke ist niedrig, nur 10 Meter hoch, und wird von 58 vorgespannten Betonpfeilern getragen, die auf 29 Betonbalken treffen, die die Decke kreuzen und den Eindruck von Spanten vermitteln. Der Boden fällt vom Rand des ovalen Innenraums (ca. 12.000 m2)[1] sanft zur Mitte ab, wo sich der Altarraum auf einer erhöhten Plattform befindet, so dass alle Kirchenbesucher eine gute Sicht haben.

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Glaskunst von René Margotton

Die Wände der Basilika sind mit Bildern der Kreuzwegstationen, der Rosenkranz­geheimnisse und der 18 Marienerscheinungen Bernadettens im Jahre 1858 geschmückt. Insgesamt sind es 52 Abbildungen,[1] die hinter Glas zu sehen sind. Auch befinden sich 39 Porträts von Heiligen und Seligen aus aller Welt[1] in der Kirche, die den sogenannten „Weg der Heiligen“[2] bilden. An der östlichen Rampe befinden sich Darstellungen der Marienerscheinungen von Lourdes und Stationen aus Bernadette Soubirous’ Leben. Die Bilder stammen vom französischen Maler René Margotton (1915–2009).

Die kontrovers moderne Architektur der Basilika Pius X. unterscheidet sich wesentlich von den traditionellen Sakralbauten des Wallfahrtbezirkes. Da sie unter der Erde liegt, scheint in ihr fast kein Tageslicht.[3]

Orgel

Zusammenfassung
Kontext

Die Orgel wurde 1969 von der spanischen Orgelbaufirma Organeria Espanola d'Azpeitia erbaut, und 1995 bis 1997 von dem Orgelbauer Pesce Frères restauriert. Das Instrument hat 53 Register auf vier Manualwerken und Pedal. Die Spiel- und Registertrakturen sind elektrisch.[4]

I Grand Orgue C–g3
Montre16′
Bourdon16′
Montre8′
Bourdon8′
Flûte harmonique8′
Prestant4′
Flûte4′
Doublette2′
Grosse sesquialtera II
Fourniture V-VI
Cymbale IV
Grand Cornet IX
Bombarde16′
Trompette8′
Voce umana8′
Tremblant
II Positif C–g3
Principal8′
Bourdon8′
Prestant4′
Flûte4′
Nazard223
Doublette2′
Quarte2′
Tierce135
Larigot113
Plein-jeu V
Trompette8′
Cromorne8′
Clairon4′
Glockenspiel
III Solo C–g3
Flûte8′
Prestant4′
Piccolo1′
Trompette en chamade (D)16′
Orlos en chamade8′
1° trompette en cham.8′
2° trompette en cham.8′
Clairon en cham.4′
Clairon en cham. (B)2′
Tremblant
IV Récit expressif C–g3
Bourdon8′
Gambe8′
Dulziana8′
Voix céleste8′
Flûte4′
Flûte2′
Hautbois8′
Tremblant
Pédale C–f1
Bourdon32′
Contrebasse16′
Soubasse16′
Bourdon8′
Flûte8′
Principal4′
Contre-bombarde32′
Bombarde16′
Trompette8′
  • Koppeln: II/I, III/I, IV/I, I/P, II/P, III/P, IV/P
Commons: Basilika Pius X. (Lourdes) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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