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Basale Kommunikation
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Basale Kommunikation (basal: „an der Basis, grundlegend; von ‚unten‘ ausgehend“[1]) ist ein körperorientiertes heilpädagogisches Konzept zum Aufbau einer kommunikativen Beziehung mit Menschen, die sich sprachlich nicht ausdrücken können.
Grundlagen
Zusammenfassung
Kontext
Das Wort basal bezeichnet in diesem Zusammenhang eine Kommunikation, die ohne Voraussetzungen von der Seite des Menschen mit Behinderung gelingen kann.[2] Der Kontakt zu „nicht sprechenden“ Menschen, wie schwer geistig Behinderten, Demenzerkrankten,[3] Menschen mit autistischem Syndrom[4] oder Menschen im Wachkoma,[5] soll über den Körper und die Körpersprache aufgebaut werden. Dabei sind in erster Linie der Atemrhythmus, aber auch Lautäußerungen, Tonusveränderungen, Berührungen, Bewegungen, „stereotypes“ Verhalten usw. zur Verfügung stehende Kommunikationsmittel.
Das Konzept der basalen Kommunikation nach Winfried Mall erweitert das Konzept der basalen Stimulation nach Andreas D. Fröhlich, indem es den Aspekt der Kommunikation in den Vordergrund stellt und methodisch weiter ausfüllt. Alle körperlichen Verhaltensweisen werden von Mall grundsätzlich als Ausdrucksverhalten verstanden, auf das wiederum mit passendem körperlichen Verhalten sinnlich wahrnehmbar geantwortet werden kann. Dabei werden Erfahrungen aus der Funktionellen Entspannung nach Marianne Fuchs umgesetzt, außerdem werden Elemente der rhythmisch-musikalischen Erziehung und der integrativen Gestalttherapie nach Theijs Besems integriert. Das Konzept der basalen Kommunikation nach Winfried Mall wird zu den Basismethoden der Heilpädagogik gezählt.[6]
Die Erfahrung basaler Kommunikation kann auf Seiten des behinderten Menschen zu einem Rückgang von Verhaltensauffälligkeiten, zum Aufbau neuer sozialer Kontakte, zu einem größeren Interesse an der Umwelt, zur physisch-psychischen Entspannung und zur Verbesserung der Motorik und des Gleichgewichts führen, auf Seiten des nicht-behinderten Partners zu einem besseren Verständnis und größerer Toleranz gegenüber schwierigem Verhalten.
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Siehe auch
Weblinks
Literatur
- Christian Malina: Basale Kommunikation - ein Ansatz zur pädagogischen Beziehungsgestaltung bei Menschen mit schwerer geistiger Behinderung. In: E. Wüllenweber (Hrsg.): Einander besser verstehen - Hilfen und Ansätze für Menschen mit geistiger Behinderung, mit Lernbehinderung und bei Autismus. Band 1: Kommunikation und Beziehungsgestaltung. Lebenshilfe-Verlag, Marburg 2014, ISBN 978-3-88617-418-8, S. 117–123.
- Winfried Mall: Basale Kommunikation ein Weg zum Andern. In: Geistige Behinderung. Band 23, Nr. 1, 1984 (Basale Kommunikation ein Weg zum Andern ( vom 4. September 2004 im Internet Archive) [PDF; 410 kB]).
- Winfried Mall: Basale Kommunikation in der Ergotherapie. In: Praxis Ergotherapie. Band 12, Nr. 5, 1999, S. 372–377 (Basale Kommunikation in der Ergotherapie ( vom 4. September 2004 im Internet Archive) [PDF; 56 kB]).
- Winfried Mall: Basale Kommunikation – Sich Begegnen ohne Voraussetzungen. In: A. Fröhlich, N. Heinen, W. Lamers (Hrsg.): Schwere Behinderung in Praxis und Theorie – ein Blick zurück nach vorn. Texte zur Körper- und Mehrfachbehindertenpädagogik. Verlag Selbstbestimmtes Lernen, Düsseldorf 2001, ISBN 3-910095-50-X, S. 223–234 (Basale Kommunikation – Sich Begegnen ohne Voraussetzungen. ( vom 4. September 2004 im Internet Archive) [PDF; 342 kB]).
- Winfried Mall: Basale Kommunikation – Ein Beitrag der Heilpädagogik zur Behandlung schwerst beeinträchtigter Menschen. In: Krankengymnastik – Zeitschrift für Physiotherapeuten. Band 55, Nr. 8, 2003, S. 1342–1346 (Basale Kommunikation – Ein Beitrag der Heilpädagogik zur Behandlung schwerst beeinträchtigter Menschen ( vom 4. September 2004 im Internet Archive) [PDF; 236 kB]).
- Winfried Mall: Muss man Kommunikation erst lernen? Kommunikation ohne Voraussetzungen. In: VHN – Vierteljahresschrift für Heilpädagogik und ihre Nachbargebiete. Band 73, Nr. 1, 2004, S. 3–11 (Muss man Kommunikation erst lernen? Kommunikation ohne Voraussetzungen ( vom 4. September 2004 im Internet Archive) [PDF; 236 kB]).
- Winfried Mall: Ein Zugang der bleibt – auch bei Wachkoma oder Demenz: Basale Kommunikation. In: Jens Boenisch, K. Otto (Hrsg.): Leben im Dialog – Unterstützte Kommunikation über die gesamte Lebensspanne. Loeper Literaturverlag, Karlsruhe 2005, ISBN 3-86059-144-4, S. 404–415 (Ein Zugang der bleibt – auch bei Wachkoma oder Demenz: Basale Kommunikation. ( vom 7. September 2012 im Internet Archive) [PDF; 303 kB]).
- Winfried Mall: Kommunikation ohne Voraussetzungen: Mit Menschen mit schwersten Beeinträchtigungen. 6. überarbeitete Auflage. Universitätsverlag Winter, Heidelberg 2008, ISBN 978-3-8253-8337-4.
- Dieter Niehoff: Basale Stimulation und Kommunikation. Lehr-/Fachbuch: Methoden in Heilpädagogik und Heilerziehungspflege. 2. Auflage. Bildungsverlag Eins, Troisdorf 2007, ISBN 978-3-427-04863-3.
- Georg Theunissen: Pädagogik bei geistiger Behinderung und Verhaltensauffälligkeiten. Ein Kompendium für die Praxis. Klinkhardt, Bad Heilbrunn 2005, ISBN 3-7815-0884-6.
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Einzelnachweise
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