Barnisław

Dorf im Nordwesten der polnischen Woiwodschaft Westpommern Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Barnisław (deutsch Barnimslow) ist ein Dorf in der Gemeinde (Gmina) Kołbaskowo (Kolbitzow) im Nordwesten der polnischen Woiwodschaft Westpommern. Es ist dem Powiat Policki (Pölitzer Kreis) zugeordnet.

Schnelle Fakten Basisdaten, Wirtschaft und Verkehr ...
Barnisław
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Barnisław (Polen)
Barnisław (Polen)
Barnisław
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Westpommern
Powiat: Police
Gmina: Kołbaskowo
Geographische Lage: 53° 22′ N, 14° 24′ O
Höhe: 71 m n.p.m.
Einwohner: 305 (2013[1])
Postleitzahl: 72-001
Telefonvorwahl: (+48) 91
Kfz-Kennzeichen: ZPL
Wirtschaft und Verkehr
Nächster int. Flughafen: Stettin-Goleniów
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Geographische Lage

Barnisław liegt in Vorpommern, zwölf Kilometer südwestlich von Stettin an der Grenze zur Bundesrepublik Deutschland. Im Westen grenzt die Gemarkung der Gemeinde an den Lebehnschen See.

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Dorfkirche, bis 1945 Gotteshaus der evangelischen Gemeinde Barnimslow

Geschichte

Zusammenfassung
Kontext

Die Namensgebung lässt sich auf die slawischen Edlen Barnislow (1185–1236) zurückführen und ab 1243 urkundlich in der Schreibung Barnizlaf belegen. Der Ort gehörte zu den ältesten Besitzungen der Zisterzienserinnen des Jungfrauenklosters in Stettin.[2]

In dem Kirchdorf gab es um 1775 einen Pächter des ehemaligen Freischulzenhofs, den früher die Familie Eickstedt besessen hatte, 14 Bauern, von denen einer die Windmühle betrieb, einen Prediger, einen Küster, ein Predigerwitwenhaus, einen Schmied und einen Gastwirt.[3]

Um 1930 hatte die Gemarkung der Gemeinde Barnimslow eine Flächengröße von 7,8 km². Innerhalb der Gemeindegrenzen gab es drei Wohnorte, in denen zusammen 44 Wohnhäuser standen:[4]

  1. Barnimslow
  2. Leppin
  3. Neu Barnimslow

Im Jahr 1925 wurden in Barnimslow 417 Einwohner gezählt, die auf 84 Haushaltungen verteilt waren.[4]

Barnimslow gehörte bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs zum Landkreis Randow im Regierungsbezirk Stettin der preußischen Provinz Pommern des Deutschen Reichs und war dem Amtsbezirk Glasow zugeordnet.

Gegen Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Region von der Roten Armee besetzt. Nach Kriegsende wurde Barnimslow zusammen mit Stettin und ganz Hinterpommern – militärische Sperrgebiete ausgenommen – seitens der sowjetischen Besatzungsmacht der Volksrepublik Polen zur Verwaltung unterstellt. Es begann danach schon die vereinzelte Zuwanderung von Polen. Das Dorf wurde in „Barnisław“ umbenannt. In der Folgezeit wurde die einheimische Bevölkerung von der polnischen Administration aus der Region vertrieben.

Kirche

Die vor 1945 in Barnimslow anwesende Bevölkerung gehörte mit großer Mehrheit dem evangelischen Glaubensbekenntnis an. Im Jahr 1925 wurden in der Ortschaft 73 Katholiken gezählt.[4]

Verkehr

Barnisław war ein Haltepunkt der Kleinbahn Casekow–Penkun–Oder, die von Casekow nach Pomorzany Port (Pommerensdorf Hafen) führte.

Persönlichkeiten, die mit dem Ort in Verbindung stehen

  • Karl Wilhelm Heinrich Hildebrandt (Pseudonym: Karl Norden, * 1796), Theologe und Schriftsteller, war seit etwa 1835 Prediger in Barnimslow.[5]

Literatur

  • Barnimslow, Dorf, Kreis Randow, Regierungsbezirk Stettin, Provinz Pommern. In: Meyers Gazetteer, mit Eintrag aus Meyers Orts- und Verkehrslexikon, Ausgabe 1912, sowie einer historischen Landkarte der Umgebung von Barnimslow (meyersgaz.org).
  • Ludwig Wilhelm Brüggemann: Ausführliche Beschreibung des gegenwärtigen Zustandes des Königl. Preußischen Herzogtuns Vor- und Hinterpommern. Teil I: Allgemeine Einleitung und die Beschreibung des Preußischen Vorpommern, Stettin 1779, S. 192–193, Nr. 1 (Online)
  • Heinrich Berghaus: Landbuch des Herzogtums Pommern. Band 2, Anklam 1865, S. 1775–1777 (Google Books).
Commons: Barnisław – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Fußnoten

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