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Seherin und Mystikerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Barbara Weigand (* 10. Dezember 1845 in Schippach, Deutschland; † 20. März 1943 ebenda) war eine katholische angebliche Mystikerin und Prophetin.[1]
Weigand wurde als drittes von acht Kindern einer Bauersfamilie in zum Bistum Würzburg gehörigen Schippach bei Elsenfeld geboren. Ihr Vater war 15 Jahre Bürgermeister der Gemeinde und starb im Alter von 55 Jahren. Ihre Mutter war oft krank und mehrmals über etliche Wochen im Krankenbett. Oft mussten Weigand und ihre Geschwister schwere Arbeiten ausführen, um den Lebensunterhalt der Familie zu sichern. Unter den Geschwistern hatte sie eine gewisse Führungsrolle inne und kümmerte sich auch um finanzielle Angelegenheiten des Hofes und um den Haushalt. Sie besuchte eine Volksschule, wo sie Grundkenntnisse im Lesen, Schreiben und Rechnen erwarb. Später wurde sie verlobt; zu einer Heirat kam es jedoch nicht, da sie sich eher zu Gott hingezogen fühlte und ein Priester ihr von der Heirat abriet.
Im Jahr 1873 trat sie in Aschaffenburg dem 3. Orden des Heiligen Franziskus der Kapuziner bei. Mehrere Jahre lang unternahm sie wöchentlich einen fünfstündigen Fußweg, um in der Kapuzinerkirche in Aschaffenburg die heilige Kommunion zu empfangen. 1885 zog sie nach Mainz, da sie in der dortigen Kirche täglich kommunizieren konnte. Mehrfach besuchte sie ihren Heimatort Schippach und zog 1924 endgültig hierhin zurück. Auf dem Schippacher Friedhof steht der Grabstein von „Msgr. Dr. Dr. Wilhelm Büttner“ (1885 bis 1974), auf dem zu lesen steht, dass Büttner von 1923 bis 1932 Pfarrer in Rück-Schippach und Wegbegleiter von Barbara Weigand war.
Barbara Weigand gründete die Organisation Eucharistischer Liebesbund mit dem Ziel, in Schippach eine Sakramentskirche errichten zu wollen. Zum Bau dieser Kirche kam es bis heute jedoch nicht.[2][3]
1943 verstarb Weigand im Alter von 97 Jahren und wurde auf dem Friedhof Schippach begraben. Auf dem Grabstein stehen ihr Name, ihr Geburts- und ihr Sterbetag.[4]
Von Weigand gibt es einen großen Umfang an Niederschriften, zum Teil eigenhändig, zum Teil diktiert.[5] Die Inhalte dieser Schriften sind religiös und werden von einigen Christen als prophetisch eingeschätzt. Die meisten ihrer handgeschriebenen Zettel wurden abgeschrieben, da die Originale an kirchliche Vorgesetzte geschickt oder von diesen abverlangt wurden. Diese Schriften befinden sich nun in den Ordinariatsakten von Köln und Mainz und beim Heiligen Offizium in Rom. In Würzburg gab es auch einige ihrer Schriften, die aber 1945 verbrannten. Ihr bekanntestes Werk sind die Offenbarungen an Barbara Weigand.[6]
Im Alter von 50 Jahren schrieb Weigand auf Veranlassung ihres Seelenführers Ludwig O. Cap die Autobiographie Leben auf 84 Seiten. Hierbei handelt es sich neben ihrer Lebensgeschichte um Berichte von Situationen, anhand derer sie glaubte, Zeichen von Gott und Maria empfangen zu haben.[7]
Eine der von ihr angeblich von Jesus Christus am Feiertag der Kreuzerhöhung 1896 empfangenen und von ihr verbreiteten Offenbarungen beginnt etwa wie folgt: "Seht zurück, es ist die Zeit, wo Martin Luther Meine Kirche spaltete in zwei Teile. Von da an trat Satan in der Welt auf und richtete Unheil über Unheil an [...]."
Auch über zukünftige Ereignisse hat Weigand geschrieben. Sie sagte voraus, dass es in Zukunft viele Kriege und Revolutionen geben werde, durch die die Menschheit erschüttert werden würde. Auch schrieb sie, dass es der Kirche nicht gut ergehen werde und viele Gebäude zerstört würden, aber am Ende doch die Kirche siegen würde.[8][5]
Bei einigen Christen sind Weigands Offenbarungen, auch bekannt als Schippacher Schriften, sehr beliebt. Diese Schriften beinhalten nach Aussage von Barbara Weigand prophetische Eingebungen durch die Mutter Gottes. Seitens der katholischen Kirche gelten ihre Schriften als Privatoffenbarungen.
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