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katholische Pastoraltheologin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Barbara Haslbeck (* 1972 in Freising) ist eine deutsche katholische Pastoraltheologin und Expertin für den Themenbereich Sexueller Missbrauch und Religiosität.
Nach dem Studium der Theologie in München und Passau war Barbara Haslbeck bis 2011 Akademische Rätin am Lehrstuhl für Christliche Gesellschaftslehre und Caritaswissenschaften an der Universität Passau, anschließend bis 2013 Referentin für Theologie und Spiritualität im Bildungszentrum Kardinal-Döpfner-Haus in Freising. Von 2013 bis 2021 war sie Theologische Referentin im Institut für Theologische und Pastorale Fortbildung Freising. Seit Oktober 2021 ist sie Wissenschaftliche Mitarbeiterin im Forschungsprojekt „Gewalt gegen Frauen in der katholischen Kirche“ am Lehrstuhl für Pastoraltheologie und Homiletik an der Universität Regensburg. 2005 wurde sie mit der Arbeit Sexueller Missbrauch und Religiosität: wenn Frauen das Schweigen brechen zum Dr. theol. promoviert. Doktorvater war Isidor Baumgartner. Die Arbeit wurde 2006 mit dem Dissertationspreis der Universität Passau ausgezeichnet[1] und ist breit rezipiert worden. Der Bonner Moraltheologe Jochen Sautermeister resümiert: „Haslbecks umfangreiche Studie zeigt auf, wie eine verantwortete theologische Auseinandersetzung mit der Missbrauchsthematik geschehen kann, die die Opfer ernst nimmt und zu Wort kommen lässt und sich so als lernfähige und leidsensible praktische Theologie erweist.“[2]
Seit 2004 ist Haslbeck bei der ökumenischen Initiative „GottesSuche – Glaube nach Gewalterfahrungen“ engagiert.[3] Das Projekt wurde 2022 mit dem Preis der Deutschen Katholikentage, dem Aggiornamento-Preis, ausgezeichnet.[4] Seit 2018 ist sie Mitglied des Beraterstabs Prävention im Erzbistum München und Freising;[5] sie ist eine ausgewiesene und gefragte Expertin für Prävention und Aufarbeitung sexuellen Missbrauchs.[6] Haslbeck beschäftigt sich vor allem mit den weiblichen Opfern sexualisierter Gewalt, die in der katholischen Kirche lange Zeit wenig im Fokus standen. Sie rekonstruiert einerseits die Geschichten der Opfer und fragt andererseits, welche hilfreichen Perspektiven die Traumaforschung eröffnen kann. Sie plädiert pastoraltheologisch für eine solidarische Haltung von Kirche und Theologie zu den Opfern des sexuellen und geistlichen Missbrauchs und bringt konsequent die Perspektive von Betroffenen in den Diskurs über die Aufarbeitung von Missbrauch ein.
Die Arbeits- und Forschungsschwerpunkte von Haslbeck sind im Einzelnen die Themen Sexueller Missbrauch und Religiosität, Seelsorge nach Missbrauch, traumasensible Gottessprache, systemische Auswirkungen bei Missbrauchsaufdeckung in Institutionen, spiritueller Missbrauch.
Haslbeck engagiert sich seit 1993 für das Pflegeheim Beit Emmaus in El Qubeibeh (eine Einrichtung des Deutschen Vereins vom Heiligen Lande)[7] und redigiert die Zeitschrift „Emmaus-Wege“.[8]
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