Bannewitz
Gemeinde im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Sachsen, Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Gemeinde im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, Sachsen, Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Bannewitz ist eine verwaltungsgemeinschaftsfreie Gemeinde südwestlich von Dresden im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge.
Wappen | Deutschlandkarte | |
---|---|---|
| ||
Basisdaten | ||
Koordinaten: | 51° 0′ N, 13° 43′ O | |
Bundesland: | Sachsen | |
Landkreis: | Sächsische Schweiz-Osterzgebirge | |
Höhe: | 221 m ü. NHN | |
Fläche: | 25,75 km2 | |
Einwohner: | 11.128 (31. Dez. 2023)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 432 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 01728, 01731 (Hornschänke) | |
Vorwahl: | 0351 | |
Kfz-Kennzeichen: | PIR, DW, FTL, SEB | |
Gemeindeschlüssel: | 14 6 28 050 | |
LOCODE: | DE BAZ | |
Gemeindegliederung: | 12 Ortsteile | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schulstraße 6 01728 Possendorf | |
Website: | www.bannewitz.de | |
Bürgermeister: | Heiko Wersig (parteilos) | |
Lage der Gemeinde Bannewitz im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge | ||
Bannewitz grenzt im Süden und Südosten an Ortsteile von Kreischa (Kleba, Brösgen, Theisewitz, Kleincarsdorf, Quohren), im Südwesten an Teile der Stadt Rabenau (Karsdorf, Oelsa, Obernaundorf), im Westen an Freital und im Norden und Nordosten an die sächsische Landeshauptstadt Dresden. Vermutlich befindet sich die Wüstung Franken auf dem Gebiet zwischen Possendorf, Brösgen, Kleba, Golberode und Rippien.[2]
Die Gemeinde Bannewitz besteht aus den vier Ortschaften Bannewitz, Possendorf, Goppeln und Rippien. Die Ortschaften ihrerseits bestehen aus den folgenden Ortsteilen:
Der Ortsteil Bannewitz besteht aus den historischen Dörfern Bannewitz, Eutschütz, Nöthnitz und Rosentitz, die jeweils in nach ihnen benannten Gemarkungen liegen.
Bereits vor 4000 Jahren befand sich im Bereich der B 170 eine Siedlung[3], im Jahr 1311 erfolgte die erste urkundliche Erwähnung als slawische Siedlung „Panewycz“. Bannewitz gehörte Anfang des 20. Jahrhunderts zur Amtshauptmannschaft Dresden, Possendorf hingegen zur Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde. 1952 wurden die damals noch selbständigen Gemeindeteile dem neuen Kreis Freital zugeschlagen. Nach der Fusion des Landkreises Freital mit dem Landkreis Dippoldiswalde wurde Bannewitz 1994 Teil des neuen Weißeritzkreises. 1999 fusionierten die Gemeinden Possendorf und Bannewitz; wobei der Bannewitzer Ortsteil Kauscha nach Dresden eingemeindet wurde. Im August 2008 ging Bannewitz mit dem Weißeritzkreis in den neugebildeten Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge über.
Im Jahr 1552 zählte Bannewitz elf besessene Mann, im Jahr 1764 lebten hier elf besessene Mann, zwei Gärtner und drei Häusler.
Die folgende Tabelle stellt die Entwicklung der Einwohnerzahl der Gemeinde Bannewitz zum jeweiligen Gebietsstand dar.
Jahr | Einwohner |
---|---|
1834 | 121 |
1871 | 402 |
1890 | 758 |
1910 | 1.458 |
1925 | 3.731 (1) |
1939 | 3.884 |
1946 | 4.100 |
1950 | 4.895 (2) |
1964 | 4.644 |
Jahr | Einwohner |
---|---|
1990 | 3.340 |
1995 | 3.630 |
2000 | 10.105 (3) |
2005 | 10.742 |
2010 | 10.703 |
2015 | 10.535 |
2020 | 11.083 |
Anmerkungen zur Tabelle:
Seit der Gemeinderatswahl am 9. Juni 2024 verteilen sich die 18 Sitze des Stadtrats wie folgt auf die einzelnen Parteien und Gruppierungen:
Liste | 2024[7] | 2019[8] | 2014[9] | |||
---|---|---|---|---|---|---|
Sitze | in % | Sitze | in % | Sitze | in % | |
Freie Wählergemeinschaft Bannewitz | 8 | 44,4 | 4 | 23,1 | 5 | 23,7 |
CDU | 4 | 21,8 | 4 | 21,0 | 6 | 28,8 |
Freie Sachsen | 3 | 15,6 | – | – | – | – |
Wir FÜR Bannewitz | 1 | 7,1 | 3 | 14,6 | – | – |
Grüne | 1 | 6,3 | 2 | 10,6 | 1 | 7,2 |
Bürgergemeinschaft | 1 | 4,8 | 1 | 5,0 | 2 | 9,1 |
AfD | – | – | 1 | 18,5 | – | – |
Linke | – | – | 1 | 7,2 | 2 | 11,9 |
Wählervereinigung BHPR | – | – | – | – | 1 | 8,8 |
SPD | – | – | – | – | 1 | 6,9 |
FDP | – | – | – | – | – | 3,7 |
Wahlbeteiligung | 75,7 % | 72,2 % | 56,3 % |
Bürgermeister von Bannewitz ist seit dem 1. April 2022 Heiko Wersig.
Die Gemeinde Bannewitz führt nach Beschluss des Gemeinderates vom 15. Dezember 2005 ein amtlich genehmigtes Wappen.
Blasonierung: „Im Göpelschnitt geteilt; vom Silber grün bordiertes und von zwei grünen Pfahlfäden gespaltenes silbernes Gebäude mit sechs grünen Fenstern sowie grünem Dach mit Dachreiter; hinten in Silber grüne Eiche; unten in Grün drei silberne mit den Füßen verwachsene Kreuze und zwischen diesen drei silberne sechszackige Sterne.“[10]
Das Gebäude stellt den Malakowturm des Marienschachtes dar und steht für den Bergbau.
Die Eiche ist dem Possendorfer Wappen entnommen.
Dreizack und Sterne zitieren das Wappen der Familie von Schill und würdigt insbesondere Ferdinand von Schill.
Bannewitz unterhält mit der Stadt Bräunlingen in Baden-Württemberg und mit der Stadt Dubi in Tschechien eine Partnerschaft.
Bannewitz wird durch ein reges kulturelles Vereinsleben geprägt. Neben drei Karnevalsvereinen, zwei Sportvereinen gibt es auch zwei Musikvereine und viele weitere kleinere Vereine:
Das Bergbau- und Regionalmuseum Marienschacht zeigt teilweise verschiedene Ausstellungen sowie eine Dauerausstellung zum Thema Bergbau.
Am nordöstlichen Rand von Bannewitz befindet sich der Schlosspark Nöthnitz, an welchen das Schloss Nöthnitz grenzt. Im Ortsteil Possendorf, in der Nähe der Schulstraße, befindet sich zudem ein Schulpark. Ein weiterer Park, der Lunapark, befindet sich auf dem Rücken des Gohligs am nördlichen Rand des Ortsteils Hänichen. Von hier kann nach Dresden, über das Elbtal, bis in die Sächsische und Böhmische Schweiz sowie in das Osterzgebirge geblickt werden.
Durch die Gemeinde Bannewitz führte ab 1856 die Windbergbahn von Potschappel, welche ursprünglich als Industriebahn zur Abfuhr der bei Hänichen und am Windberg geförderten Steinkohlen gebaut wurde. Nach der Aufnahme des Personenverkehrs und der Verlängerung bis Possendorf 1909 entwickelte sich die Verbindung zu einer bedeutenden Ausflugsbahn. 1951 wurde die Strecke stillgelegt und abgebaut. Als heute wichtigste Verbindungsstraße der Gemeinde gilt die Bundesstraße 170. Im Süden des Gemeindegebiets beginnt sie im Ortsteil Rundteil, verläuft durch Possendorf, Hänichen und Bannewitz. Im Nördlichen Teil der Gemeinde befindet sich die Auffahrt Dresden-Südvorstadt zur Autobahn A17.
Das Rittergut Nöthnitz musste infolge der Bodenreform 1946 seine Ländereien an Neubauern aufteilen. 1949 wurde die MAS Bannewitz gegründet, welche 1952 in die 1952 gegründete LPG Fortschritt Bannewitz überging. 1958 hatte diese einen sechsställigen Rinderoffenstall mit Milchkühen an der Horkenstraße und Schweineställe in Kleinnaundorf in Betrieb. Im ehemaligen Rittergut Nöthnitz war die Werkstatt untergebracht. Seit den 1990er Jahren gehören Teile der aufgelösten LPG Freundschaft und Fortschritt Bannewitz der Dresdner Vorgebirgs Agrar AG. Nach der Deutschen Einheit entstanden auch etliche Wiedereinrichter.
Von 1961 bis 1963 nannten sich die Maler Karlheinz Effenberger, Gerhard Floß, Hannes Meier und Horst Holinski Kollektiv Bannewitz, weil sie als Studenten Ende der 1950er Jahre im Ort zum Arbeitseinsatz in der Landwirtschaft waren.
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.