Bahnstrecke Saint-Benoît–Le Blanc

ehemalige normalspurige Eisenbahnstrecke in Frankreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Bahnstrecke Saint-Benoît–Le Blanc

Die Bahnstrecke Saint-Benoît–Le Blanc war eine knapp 67 km lange, normalspurige, eingleisige Eisenbahnstrecke in Frankreich. Sie verband in West-Ost-Richtung die Bahnstrecke Paris–Bordeaux wenige Kilometer südlich von Poitiers mit Le Blanc an der Bahnstrecke Port-de-Piles–Argenton-sur-Creuse. Bis auf die ersten sieben Kilometer, die von der Bahnstrecke Mignaloux-Nouaillé–Bersac mitbenutzt werden, ist sie seit 1993 bzw. 2001 stillgelegt und entwidmet.[3]

Weitere Informationen Saint-Benoît–Le Blanc ...
Saint-Benoît–Le Blanc
Keilbahnhof Saint-Benoît vor 1890, Gleisfeld. Links die doppelspurige
Strecke n. Bordeaux, von der 300 m später das Gleis nach Le Blanc abzweigt.
Keilbahnhof Saint-Benoît vor 1890, Gleisfeld. Links die doppelspurige
Strecke n. Bordeaux, von der 300 m später das Gleis nach Le Blanc abzweigt.
Streckennummer (SNCF):601 000
Kursbuchstrecke (SNCF):85
Streckenlänge:66,7 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Maximale Neigung: 15[1] 
Bahnstrecke Paris–Bordeaux von Paris-Austerlitz
U-Bahn-Strecke querKreuzung geradeaus untenU-Bahn-Strecke von rechts (außer Betrieb)
~340,8 Tramways de la Vienne (TV, 1 m) nach Poitiers
ehemaliger BahnhofU-Bahn-Bahnhof
340,9 Saint-Benoît (Keilbf. z. Strecke n. La Rochelle) 85 m
Abzweig geradeaus und nach rechts
~341,1 Bahnstrecke Saint-Benoît–La Rochelle-Ville n. La Rochelle
Abzweig geradeaus und nach rechts
341,2 Bahnstrecke Paris–Bordeaux nach Bordeaux
Tunnel
341,3 Tunnel de Saint-Benoît (206 m)
Bahnübergang
~342,3 D 88 (ehem. N 741)
U-Bahn-Strecke querKreuzung geradeaus untenU-Bahn-Strecke nach rechts (außer Betrieb)
~342,8 D 741 (ehem. N 741) und TV nach St.-Martin d’Usson
Bahnhof
347,9 Mignaloux-Nouaillé 137 m
Abzweig geradeaus und nach rechts
~348,2 Bahnstrecke Mignaloux-Nouaillé–Bersac nach Bersac
Bahnübergang
~350,3 N 147
ehemaliger Haltepunkt / Haltestelle
353,0 Savigny-Lévescault 118 m
Bahnübergang
~356,4 D 951 (ehem. N 151)
ehemaliger Bahnhof
356,8 Saint-Julien-l’Ars 116 m
ehemaliger Bahnhof
360,7 Jardres 127 m
361,4 Streckenende
Kreuzung mit U-Bahn geradeaus oben (Strecken außer Betrieb)
~366,9 VFEP (1924–1934, 1 m), Bouresse–Châtellerault (16 m)[2]
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
367,1 Chauvigny 77 m
Strecke mit Straßenbrücke (Strecke außer Betrieb)
~367,5 D 951A (ehem. N 151)
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
368,1 Vienne (168 m)
Brücke (Strecke außer Betrieb)
~368,3 D 749 (ehem. N 749)
Brücke (Strecke außer Betrieb)
371,6 Viaduc de la Caronnière (92 m) 101 m
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
Fleix
Haltepunkt / Haltestelle (Strecke außer Betrieb)
379,4 Paizay-le-Sec 134 m
Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)
~386,0 D 951 (ehem. N 151)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
386,6 Saint-Savin 109 m
Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)
~386,7 D 11G (Av. du Général de Gaulle, ehem. N 151)
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
388,8 Gartempe (97 m)
Grenze (Strecke außer Betrieb)
~392,4 Département Vienne/Indre
Brücke über Wasserlauf (Strecke außer Betrieb)
395,9 Anglin (98 m)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
396,7 Ingrandes-Mérigny 94 m
Bahnübergang (Strecke außer Betrieb)
~397,2 D 108 (ehem. N 151)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
400,1 Concremiers 94 m
Abzweig geradeaus und von rechts (Strecke außer Betrieb)
Bahnstrecke Montmorillon–Saint-Aigny-Le Blanc
von Montmorillon
Strecke mit Straßenbrücke (Strecke außer Betrieb)
~405,8 D 951 (ehem. N 951)
Bahnhof (Strecke außer Betrieb)
405,9 Saint-Aigny-Le Blanc 108 m
406,9 Creuse (Viaduc du Blanc; 528 m)
Strecke Ende Hochstrecke (außer Betrieb)
D 950 (ehem. N 750)
Abzweig geradeaus und von links (Strecke außer Betrieb)
407,5 Bahnstrecke Port-de-Piles–Argenton-sur-Creuse
von Port-de-Piles
U-Bahn-Strecke von links (außer Betrieb)Kreuzung geradeaus obenU-Bahn-Strecke von rechts (außer Betrieb)
~407,8 D 975 (ehem. N 675 u. Verbindungsgleis beider Gesellsch.)
U-Bahn-BahnhofBahnhof (Strecke außer Betrieb)U-Bahn-Bahnhof
408,0
347,7
Le Blanc (120 m)
U-Bahn-Strecke (außer Betrieb)StreckeU-Bahn-Strecke nach links (außer Betrieb)
Ligne du Blanc à Argent (1 m) nach Salbris
U-Bahn-Strecke nach rechts (außer Betrieb)Strecke
Bahnstrecke Argenton-sur-Creuse–Blanc
(Tramways de l’Indre, 1 m) nach Argenton-sur-Creuse
Bahnstrecke Port-de-Piles–Argenton-sur-Creuse
nach Argenton-sur-Creuse
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Geschichte

Zusammenfassung
Kontext
Weitere Informationen Eröffnung, Schließung ...
Eröffnungs- und Schließungsabschnitte
EröffnungSchließung
kmDatumAbschnittkmDatumAbschnitt
7,223.12.1867Saint-Benoît–Mignaloux– in Betrieb –
19,018.06.1883Mignaloux–Chauvigny12,61990Mignaloux–Jardres
6,424.09.1989Jardres–Chauvigny
19,528.09.1885Chauvigny–Saint-Savin38,81973Chauvigny–Saint-Aigny
19,307.11.1887Saint-Savin–Saint-Aigny
2,107.11.1887Saint-Aigny–Le Blanc2,11994Saint-Aigny–Le Blanc
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Konzessionärin für diese Strecke war die Compagnie du Chemin de fer Grand-Central de France, die jedoch bald nach ihrer Gründung finanziell zusammenbrach. Ihre Rechte, Anlagen und Liegenschaften gingen 1857 an die Compagnie du chemin de fer de Paris à Orléans (PO) über. Am 22. Juni 1861 wurde die Strecke für gemeinnützig erklärt und die Konzession für die PO erteilt.[4] Sechseinhalb Jahre später, am 23. Dezember 1867 wurden die ersten 7 km zwischen Saint-Benoît und Mignaloux – der Abschnitt, der auch heute noch Bestand hat – eröffnet. Hier befindet auch der einzige, 200 Meter lange Tunnel. Es dauerte noch bis zum 7. November 1887, bis die ganze Strecke in drei Etappen fertiggestellt und eröffnet werden konnte. Ein weiteres, aufwändiges Bauwerk ist das 528 Meter lange und bis zu 38 Meter hohe Viaduc du Blanc über die Creuse, das als Steinbogenbrücke in den Jahren 1885/ 86 errichtet worden ist.[5] Die Baukosten betrugen 2,2 Mio. Franc.

Ein halbes Jahr nach Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde die Strecke für den Reiseverkehr geschlossen und nie wieder eröffnet. Der Frachtverkehr wurde schrittweise eingestellt, wie in der folgenden Tabelle aufgelistet.[6]

Streckenbeschreibung

Zusammenfassung
Kontext
Thumb
Viaduc du Blanc, Juli 2007
Thumb
Bahnhof Le Blanc, Anfang 20. Jahrhundert

Diese Bahnstrecke verläuft ohne nennens­werte Höhenunterschiede. Die einzigen hervorstechenden Ingenieurbauwerke sind der Tunnel bei Saint-Benoît (Tunnel de St-Benoît oder auch Souterrain de St-Benoît, StK 341,3) und das Viaduc du Blanc (Stk 406,9). Auch eine Hauptstraße, die ehemalige N 151, heute D 951, verbindet die beiden Städte Saint-Benoît und Le Blanc. Spätestens ab Saint-Julien-l’Ars, wo diese zum ersten Mal von Süden kommend gekreuzt wird, laufen beide Verkehrswege mehr oder weniger parallel zueinander und kreuzen sich im weiteren Verlauf mehrfach.

Die Trasse verläuft überwiegend durch Agrarland und wenig durch Wald. Im Stadtgebiet von Chauvigny (StK 368,1) wird mit einer 168 m langen Brücke die Vienne überquert und wenige Kilometer hinter Saint-Savin die Gartempe. Auf der gegenüberliegenden Seite der Gartempe erreicht die Strecke das größte zu durchquerende Waldgebiet. Diese Flussquerungen sind alle mit Steinbogenbrücken ausgeführt worden.

Kurz vor Verlassen des Waldes verläuft die Départements- und Regionalgrenze zwischen den Départements Vienne und Indre bzw. großräumiger den Regionen Nouvelle-Aquitaine und Centre-Val de Loire. Hier erreicht die Strecke unmittelbar den Fluss Anglin, der mit einem knapp 100 m langen Kunstbauwerk überbrückt wird. Im Stadtgebiet von Le Blanc vereint sich die Strecke mit der aus Süden von Montmorillon kommenden Bahnstrecke Montmorillon–Saint-Aigny-Le Blanc. In einer leichten Rechtskurve wird das Tal der Creuse erreicht. Auf 528 m ermöglicht das Viaduc du Blanc die Querung dieses Flusses sowie mehrerer Straßen.

Commons: Bahnstrecke Saint-Benoît–Le Blanc – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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