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Eisenbahnstrecke in Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Ardeybahn ist eine Eisenbahnstrecke von Dortmund-Hörde über Schwerte nach Iserlohn.
Dortmund-Hörde–Iserlohn | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Streckenverlauf zwischen Schwerte und Iserlohn | |||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Streckennummer (DB): | 2113 (DO-Hörde–Schwerte) 2841 (Schwerte–Iserlohn) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke (DB): | 433 | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Kursbuchstrecke: | 239h (1946) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Spurweite: | 1435 mm (Normalspur) | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Höchstgeschwindigkeit: | DO-Hörde–Schwerte: 90 km/h Schwerte–Iserlohn: 100 km/h | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
Zweigleisigkeit: | DO-Hörde–Schwerte | ||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||||
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Der nördliche Teil der Ardeybahn zwischen Dortmund-Hörde und Schwerte (Ruhr) ist eine zweigleisige, nicht elektrifizierte Hauptstrecke. Es gilt die Höchstgeschwindigkeit von 90 km/h.
Der südliche Abschnitt zwischen Schwerte und Iserlohn ist eine nicht elektrifizierte Nebenstrecke, eingleisig mit einer Kreuzungsmöglichkeit in Kalthof. Dieser Abschnitt kann größtenteils mit 100 km/h befahren werden.
Eine Besonderheit ist, dass in Iserlohn nach dem Abbau der Strecke zwischen Iserlohn und Menden keine Weichenverbindung mehr zur Bahnstrecke nach Iserlohn-Letmathe besteht. Iserlohn ist demnach formal kein Bahnhof mehr, sondern nur noch ein Haltepunkt an zwei verschiedenen Strecken. Es wird jedoch seitens des Zweckverbands SPNV Ruhr-Lippe gefordert, wieder eine Weichenverbindung zwischen den beiden Strecken vorzusehen. Im August 2016 wurde hier eine zungen- und herzstücklose Verbindung eingebaut. Sie soll ermöglichen, dass das Hennener Anschlussgleis für Trafotransporte auch aus Richtung Iserlohn-Letmathe über Iserlohn erreicht werden kann.
Nachdem Iserlohn bereits seit 1864 einen Bahnanschluss aus Letmathe besaß, setzte sich die Industrie- und Handelskammer ab 1882 auch für einen Bahnbau nach Norden in Richtung Schwerte ein. Gegen den Widerstand vorwiegend von Wirtschaftsbetrieben aus dem Lennetal, die eine Linienführung von Letmathe nach Schwerte beziehungsweise von Iserlohn nach Altena favorisierten, wurde vor allem Theodor Fleitmann, der damalige Besitzer der Nickelwerke in Iserlohn und Schwerte, aktiv: Er befürwortete einen Bahnbau durch das Tal des Elsebachs, was auch die Stadt finanziell unterstützte. Der Landkreis entschied jedoch, dass die Bahnstrecke zur Förderung der Betriebe in Sümmern, Kalthof und Hennen entlang des Baarbachs gebaut werden sollte. Nach dem Tod Fleitmanns im Jahr 1904 wurde ein Jahr später der Bau beschlossen und 1907 begonnen. Das von Fleitmann testamentarisch für den Bahnbau bereitgestellte Geld wurde dabei nicht angetastet, da dieser es für die von ihm favorisierte Strecke zweckgebunden hatte.
Der Bau der Bahnstrecke war verhältnismäßig aufwändig, allein für einen Einschnitt in Iserlohn mussten 200.000 Kubikmeter Kalkstein gesprengt werden, wobei auch zahlreiche Fossilien gefunden wurden. Im weiteren Verlauf mussten mehrere Dämme und Brücken angelegt werden, die frisch fertiggestellten Ruhrbrücken wurden im Februar 1909 von einem Hochwasser schwer beschädigt und waren zu ersetzen. Insgesamt überwindet die Bahnstrecke zwischen Schwerte und Iserlohn 130 Meter Höhenunterschied. Der Bau kostete sechs Millionen Mark, 39 Kunstbauwerke wurden errichtet und etwa eine Million Kubikmeter Boden bewegt.[4]
Die feierliche Eröffnung folgte am 30. September 1910, zeitgleich mit der letzten Postkutschenfahrt von Schwerte nach Iserlohn; einen Tag später wurde der planmäßige Verkehr aufgenommen.
Die Strecke Dortmund-Hörde wurde 1912 zunächst im Güterverkehr und im Januar 1913 auch für den Personenverkehr in Betrieb genommen. Im Gegensatz zum erstgebauten Streckenabschnitt wurde dieser auf ganzer Länge zweigleisig gebaut.
Neben Kalthof war bis 1981 auch der heutige Haltepunkt Schwerte-Ergste ein Bahnhof und damit eine weitere Kreuzungsmöglichkeit. Dort existierte daher auch ein zweiter Bahnsteig, der auch heute noch zu erkennen ist.
Güterverkehr findet heute planmäßig nicht mehr statt. Gleisanschlüsse sind aber noch in Kalthof (zum Kettenwerk Thiele) und in Hennen für gelegentliche Trafotransporte der RWE zum Umspannwerk in Sümmern vorhanden.
In den 1990er und frühen 2000er Jahren wurden Triebwagen der Baureihe 624 eingesetzt. Im Jahr 2002 gewann DB Regio NRW die Ausschreibung für den Betrieb des Sauerland-Netzes über 12 Jahre, das unter anderem die Linie Dortmund–Iserlohn umfasst. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2004 kommen hier Triebwagen der Baureihe 648.1 zum Einsatz.
Die Fahrgastzahl stieg im Abschnitt Dortmund-Hörde – Schwerte zwischen 1997 und 2012 von knapp 3000 auf etwa 4250. Auch im Abschnitt Schwerte – Iserlohn gibt es einen Fahrgastzuwachs von circa 80 % auf etwa 1800 Reisende am Tag.[5]
Durch die Inbetriebnahme eines elektronischen Stellwerks (ESTW) Ende 2016 wurden in Kalthof gleichzeitige Einfahrten ermöglicht, wodurch die Fahrzeit in Richtung Dortmund um vier Minuten reduziert werden konnte.[6][7]
Die Neuausschreibung des Sauerlandnetzes hat DB Regio erneut für zwölf Jahre gewonnen. Mit der Betriebsaufnahme zum Fahrplanwechsel im Dezember 2016 sollten ursprünglich neue Fahrzeuge vom Typ Pesa Link zum Einsatz kommen.[8] Da die neuen Fahrzeuge nicht pünktlich ausgeliefert werden konnten, verkehrten Ersatzfahrzeuge, bis die neuen Fahrzeuge bereitstanden.[9] Der Einsatz der zweiteiligen Triebzüge vom Typ Pesa Link begann im Jahr 2018.
Der Haltepunkt Ergste wurde zum 11. Dezember 2022 umbenannt in Schwerte-Ergste.[10]
Aktuell erfolgt die Modernisierung und der barrierefreie Umbau der Stationen Dortmund-Aplerbeck Süd und Schwerte-Ergste. Voraussichtlich im Herbst 2023 sollen diese Bauarbeiten in Dortmund-Aplerbeck Süd abgeschlossen sein.[11][veraltet] Die Fertigstellung für die Station Schwerte-Ergste ist für das Jahr 2024 vorgesehen.[12]
Die Regionalbahnlinie RB 53 „Ardey-Bahn“ verkehrt im Schienenpersonennahverkehr montags bis freitags alle 30 Minuten und am Wochenende im Stundentakt zwischen Dortmund und Iserlohn. Die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt in beiden Richtungen circa 49 km/h.
Durchgeführt wird der Schienenpersonennahverkehr von DB Regio NRW, die Dieseltriebwagen der DB-Baureihe 632 in Einfach- oder Doppeltraktion mit Geschwindigkeiten bis zu 120 km/h einsetzt. Die Verstärkung erfolgt in Schwerte und Dortmund. Gelegentlich kommen auch Dieseltriebwagen der DB-Baureihe 633 zum Einsatz. Dies ist unter anderem bei den abendlichen Zügen der Fall, die bis Schwerte mit der Linie RE 57 vereinigt verkehren.
Mit Betriebsaufnahme des neuen Sauerlandnetzes Ende 2016 wurde eine Drehung der Stammfahrplanlage im Abschnitt Schwerte–Iserlohn um 30 Minuten umgesetzt, wodurch sich bessere Anschlüsse nach Hamm–Münster und zur oberen Ruhrtalbahn ergeben.[13] Gleichzeitig wurde montags bis freitags im Abschnitt Schwerte–Iserlohn der 30-Minuten-Takt durch fünf zusätzliche Fahrten erweitert.[13] Zum Fahrplanwechsel am 10. Dezember 2017 wurde der Takt montags bis freitags zwischen Schwerte und Iserlohn auf einen durchgehenden 30-Minuten-Takt verdichtet.[14] Des Weiteren erfolgte eine morgendliche Angebotsausweitung an Samstagen und Sonntagen um jeweils ein Fahrtenpaar zwischen Schwerte und Iserlohn.
Der Zweckverband Nahverkehr Westfalen-Lippe und der Verkehrsverbund Rhein-Ruhr hatten ursprünglich vorgesehen die Linie RB 53 ab 2028 in dem Netz „Nördliches Westfalen“ neu zu vergeben. Hierbei sollten batterieelektrische Fahrzeuge (BEMU) eingesetzt werden, die in Oberleitungsabschnitten laden können.[15] Entgegen der ursprünglichen Planung musste das Netz verkleinert werden, da der Infrastrukturbetreiber notwendige Elektrifizierungsmaßnahmen nicht fristgerecht umsetzen kann.[16] Entgegen der ursprünglichen Planung sind die Linien um Dortmund entfallen.[17] Nach Auslaufen des derzeitigen Verkehrsvertrages soll daher ein kurzfristiger Verkehrsvertrag mit Dieselfahrzeugen abgeschlossen werden, bis Fahrzeuge mit alternativen Antrieben eingesetzt werden können.[18]
Die Strecke weist keinen einzigen niveaugleichen Bahnübergang auf, dafür aber sehr viele Über- und Unterführungen, selbst für die kleinsten Feldwege; die eingleisige Strecke verläuft teilweise auf hohen Dämmen.
Der Bahnhof Kalthof im heutigen gleichnamigen Iserlohner Stadtteil heißt auch nach der kommunalen Neuordnung vom 1. Januar 1975 noch Kalthof (Kr Iserlohn).
NRWbahnarchiv von André Joost:
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