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Marktgemeinde im Bezirk Bruck an der Leitha, Niederösterreich Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Bad Deutsch-Altenburg (bis 9. April 1928 Deutsch-Altenburg)[1] ist eine Marktgemeinde mit 1973 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2024) im niederösterreichischen Bezirk Bruck an der Leitha.
Marktgemeinde Bad Deutsch-Altenburg | ||
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | Österreich | |
Bundesland: | Niederösterreich | |
Politischer Bezirk: | Bruck an der Leitha | |
Kfz-Kennzeichen: | BL | |
Fläche: | 12,58 km² | |
Koordinaten: | 48° 8′ N, 16° 54′ O | |
Höhe: | 148 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.973 (1. Jän. 2024) | |
Bevölkerungsdichte: | 157 Einw. pro km² | |
Postleitzahl: | 2405 | |
Vorwahlen: | 0 21 65 | |
Gemeindekennziffer: | 3 07 02 | |
NUTS-Region | AT127 | |
UN/LOCODE | AT BDG | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Erhardgasse 2 2405 Bad Deutsch-Altenburg | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeisterin: | Petra Wagener (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2020) (19 Mitglieder) |
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Lage von Bad Deutsch-Altenburg im Bezirk Bruck an der Leitha | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Das Gemeindegebiet liegt am rechten Ufer der Donau südwestlich von Hainburg an der Donau am Pfaffenberg. Die Fläche beträgt 12,58 Quadratkilometer. Davon sind 78 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, nur fünf Prozent sind bewaldet.[2]
Petronell-Carnuntum | Hainburg an der Donau | |
Hundsheim | ||
Rohrau | Prellenkirchen |
Bei einem Steinbruch bei Bad Deutsch-Altenburg (Hollitzer-Steinbruch) wurden in Höhlen über 100 Reste von Bären gefunden. Zähne, Skelettreste (darunter ein Vorderbeinskelett) und ein Gehirnabdruck gaben Gelegenheit zu eingehenden wissenschaftlichen Vergleichsstudien, so über die Aufspaltung in Braunbären und Höhlenbären.[3] In diesem Gebiet wurden auch Funde aus dem Altpaläolithikum gemacht, ca. 800.000 Jahre alte Geröllgeräte des Homo erectus (Archaeologia-Austriaca, Band 88 / 2004)
Vom 1. bis 5. Jahrhundert n. Chr. lag das Gemeindegebiet von Bad Deutsch-Altenburg im Bereich des römischen Legionslagers und der zivilen Stadt Carnuntum. Diese war zeitweise Hauptstadt der römischen Provinz Pannonien. Sie verfiel schrittweise nach einem schweren Erdbeben.
Der 1297 erstmals urkundlich erwähnte Ort entstand um eine Burg aus dem 11. Jahrhundert; 1579 erhielt er das Marktrecht. Der Namenszusatz „Deutsch“ dient zur Differenzierung vom westungarischen Ort Mosonmagyaróvár (Ungarisch-Altenburg).
Die Burg war durch Heimo, den Mundschenk von Arnulf von Kärnten, in dessen Auftrag errichtet und nach dem Bauherrn Heimenburg benannt worden. 1042 wurde sie von Heinrich III. zerstört. Der Chronist Hermann von Reichenau nannte damals die „Heimenburg (Hainburg) und Brezesburg (Pressburg) sehr volkreiche Städte“.[4] Heinrich III. verfügte jedoch um 1050 auf dem Nürnberger Kongress, die Heimenburg wieder aufzubauen, jedoch diesmal auf dem Schlossberg im heutigen Hainburg an der Donau.
Von 1915 bis in die 1980er-Jahre befand sich in (Bad) Deutsch-Altenburg eine große Funkstation für kommerziellen Funk, siehe Funkstation Deutsch-Altenburg.
Mit der Sommersaison 1928 wurde nach neun Jahren die Personenhaltestelle an der Donau wieder eröffnet, und Bad Deutsch-Altenburg konnte von der gegenüber der Wiener Urania gelegenen Ablegestelle mit dem Dampfer in eineinhalb Stunden erreicht werden.[5]
Am 20. Oktober 1929 wurde die Inbetriebnahme der neuen, zweiten Wasserleitung mit einem Festakt gewürdigt.[6] Laut Adressbuch von Österreich waren im Jahr 1938 in der Ortsgemeinde Bad Deutsch-Altenburg drei Ärzte, ein Limonadenverkäufer, zwei Verkehrsunternehmer, zwei Bäcker, zwei Brennstoffhändler, zwei Elektrotechniker, drei Fleischer, zwei Friseure, ein Fuhrwerker, acht Gastwirte, sechs Gemischtwarenhändler, eine Hebamme, ein Installateur, eine Modewarenmanufaktur, ein Maurermeister, vier Obst- und Gemüsehändler, ein Sattler, ein Schlosser, ein Schmied, vier Schneider und eine Schneiderin, sieben Schuster, eine Stechviehhändler, ein Tischler, drei Versicherungsmakler, zwei Wagner, zwei Zahntechniker, zwei Zuckerwarenhändler und mehrere Landwirte ansässig. Weiters gab es im Ort die von Rudolf Ludwigstorff betriebene Badeanstalt, daneben ein Kaffeehaus, ein Kino, die Milchgenossenschaft, eine Mühle und einen Steinbruch.[7]
Ab Oktober 1944 wurden ungarische Juden zu Schanzarbeiten am „Südostwall“ in den Bauabschnitten Engerau (heute Bratislava) und Bruck an der Leitha eingesetzt. Ende März 1945 erfolgte die Evakuierung der ungarisch-jüdischen Zwangsarbeiter auf Todesmärschen über Bad Deutsch-Altenburg, wo sie auf Schleppkähne in Richtung KZ Mauthausen verladen wurden. Während dieser Märsche gab es zahlreiche Tote, da die Wachmannschaften erschöpfte Juden erschossen. Am Friedhof von Bad Deutsch-Altenburg zeugt noch heute ein Gedenkstein von einem jüdischen Massengrab.[8]
Mit 1. Jänner 1972 erfolgte die Umbenennung der Gemeinde von Bad Deutsch Altenburg auf Bad Deutsch-Altenburg.[9]
Im April 2010 wurde Ernest Windholz mit den Stimmen der SPÖ im Gemeinderat zum neuen Bürgermeister gewählt.[10] Bekannt wurde der Politiker im Jahr 2000 durch die Zitierung des SS-Leitspruchs „Unsere Ehre heißt Treue“.[11]
Am 8. August 2013 wurde in der Gemeinde mit 40,5 Grad Celsius die höchste bis dahin in Österreich gemessene Temperatur erreicht.[12]
Die Zunahme der Einwohnerzahl seit 1981 beruht auf einer starken Zuwanderung. Die Geburtenbilanz ist ausgeglichen.[13]
Bad Deutsch-Altenburg liegt an der Pressburger Straße (B9). Direkt hinter der Stadtgrenze auf Hainburger Gemarkung zweigt die Bernstein Straße (B 49) ab, die über die Andreas-Maurer-Brücke an das nördliche Donauufer führt.
Die Pressburger Bahn besitzt einen Halt in der Stadt, der von Regionalzügen sowie Zügen der Linie S7 der S-Bahn Wien angefahren wird.
Durch Bad Deutsch-Altenburg führen weiters der Zentralalpenweg und der Niederösterreichische Landesrundwanderweg, der Ostösterreichische Grenzlandweg berührt den Ort im Norden.
In der Gemeinde befindet sich ein Kindergarten[14] und eine Volksschule.[15]
Die Thermalquelle ist eine der stärksten Iod-Schwefel-Quellen in Mitteleuropa.[16]
Der Gemeinderat hat 19 Mitglieder.
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