Bötzingen

Gemeinde in Baden-Württemberg, Deutschland Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Bötzingenmap

Bötzingen (Alemannisch Betzinge) ist eine Gemeinde im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald in Baden-Württemberg. Zum 1. Oktober 2022 wurde ihr der Beiname Weinbaugemeinde verliehen.[2]

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Luftbild von Bötzingen
Schnelle Fakten Wappen, Deutschlandkarte ...
Wappen Deutschlandkarte
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Basisdaten
Koordinaten: 48° 5′ N,  44′ O
Bundesland:Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Freiburg
Landkreis: Breisgau-Hochschwarzwald
Höhe: 192 m ü. NHN
Fläche: 13 km2
Einwohner: 5576 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 429 Einwohner je km2
Postleitzahl: 79268
Vorwahl: 07663
Kfz-Kennzeichen: FR, MÜL, NEU
Gemeindeschlüssel: 08 3 15 013
Gemeindegliederung: 2 Ortsteile
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 11
79268 Bötzingen
Website: www.boetzingen.de
Bürgermeister: Dieter Schneckenburger
Lage der Gemeinde Bötzingen im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald
ThumbHartheim
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Geographie

Geographische Lage

Bötzingen liegt an der südöstlichen Seite des Kaiserstuhles etwa 15 km westlich von Freiburg im Breisgau. Nachbargemeinden Bötzingens sind von Norden im Uhrzeigersinn Eichstetten am Kaiserstuhl, March, Gottenheim, Ihringen, Vogtsburg im Kaiserstuhl (alle Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald).

Gemeindegliederung

Zur Gemeinde gehören das Dorf Bötzingen und der Ort Oberschaffhausen sowie die abgegangenen Burgen Kranzenau und Seelenberg.[3]

Geschichte

Bötzingen wurde urkundlich erstmals im Jahr 769 anlässlich einer Schenkung an das Kloster Lorsch im Lorscher Codex erwähnt. Ein Odilrat schenkte landwirtschaftliche Einrichtungen incl. Weingärten „in Betzinger marca“ (in der Gemarkung Bötzingen). 878/879 erhält das Kloster Schuttern durch einen Gütertausch mit Lorsch eine Hofreite in „Pezzinga“.[4]

Oberschaffhausen trat erstmals im 12. Jahrhundert in Erscheinung, als Papst Eugen III. dem Kloster St. Ulrich im Schwarzwald im Jahre 1143 seine Besitzungen bestätigte.[5]

Im Jahr 1838 vereinigten sich die selbstständigen Orte Bötzingen und Oberschaffhausen zur Gemeinde Bötzingen.[5]

Politik

Zusammenfassung
Kontext
Kommunalwahl 2024
Wahlbeteiligung: 66,0 % (2019: 63,5 %)
 %
30
20
10
0
27,6 %
29,6 %
23,0 %
11,2 %
8,6 %
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2019
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
−4,1 %p
+3,9 %p
−2,4 %p
−6,0 %p
+8,6 %p

Verwaltungsgemeinschaft

Die Gemeinde gehört zur Verwaltungsgemeinschaft Kaiserstuhl-Tuniberg mit Sitz in Bötzingen.

Gemeinderat

Sitzverteilung 2024 im Gemeinderat Bötzingen
4
4
3
2
1
4 4 3 2 1 
Insgesamt 14 Sitze

Der Gemeinderat besteht aus 14 Gemeinderäten und dem Ersten Bürgermeister. Nach den Wahlen zum Gemeinderat am 9. Juni 2024 verteilen sie sich wie folgt (mit Vergleichszahlen von 2019 und 2014):

Liste2024 2019 2014
FWG444
CDU444
FWV343
SPD223
Grüne1
Gesamt14 Sitze14 Sitze14 Sitze

Bürgermeister

Seit September 2003 ist Dieter Schneckenburger Bürgermeister von Bötzingen. Im Juli 2011 und im Juni 2019 wurde Dieter Schneckenburger für eine zweite bzw. dritte Amtszeit wiedergewählt.[6]

Kultur, Religion und Sehenswürdigkeiten

Zusammenfassung
Kontext
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Albanskapelle im Ortsteil Oberschaffhausen
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Evangelische Kirche

Museen

Seit 2013 gibt es das Old- und Youngtimer-Museum, dem das Oldtimermuseum des DAVC vorausging. Dieses Automuseum stellt alte Automobile und Motorräder aus.

Bauwerke

  • Für ihre mittelalterlichen Fresken berühmt ist die „Pestkapelle“ St. Alban im Ortsteil Oberschaffhausen.
  • Auch die katholische Pfarrkirche St. Laurentius im Ortsteil Bötzingen stammt aus dem Mittelalter.
  • Eine evangelische Kirche wurde 1583 im Ortsteil Bötzingen erbaut. Die gegenwärtige Kirche an derselben Stelle stammt aus dem Jahre 1848.

Regelmäßige Veranstaltungen

Bötzinger Dorf- und Weinfest (Zweijährlich am 2. Septemberwochenende in geraden Jahren).

Konfessionsstatistik

Beim Zensus 2011 waren 39,9 % der Einwohner evangelisch, 27,0 % römisch-katholisch und 33,2 % waren Konfessionslos oder gehörten einen anderen Glaubensgemeinschaft an.[7] Der Anteil der Protestanten und Katholiken an der Gesamtbevölkerung ist seitdem gesunken. Im Jahr 2021 betrug der Anteil der evangelischen Einwohner 33,5 % (Vorjahr 34,7 %), die der katholischen Einwohner 24,2 % (Vorjahr 24,9 %). 42,3 % haben eine sonstige Religionszugehörigkeit bzw. gehören keiner Glaubensgemeinschaft an.[8] Ende 2020 waren von den Einwohnern 40,4 % konfessionslos oder gehörten einen anderen Glaubensgemeinschaft an.[9]

Wirtschaft und Infrastruktur

Zusammenfassung
Kontext

Weinbau

Die erste urkundliche Erwähnung des Weinbaues in Bötzingen ist datiert aus dem Jahr 769. Somit handelt es sich um eines der ältesten urkundlich erwähnten Weinbaugebiete in Baden.[10] Die Erwähnung ist damit jedoch gut 50 Jahre später als der für ca. 720 belegte Weinbau in Ebringen datiert.

Derzeit werden in der Gemeinde etwa 305 Hektar Fläche zum Weinanbau genutzt, wobei vornehmlich Trauben für Weißweine angebaut werden.

Verkehr

Mit der Kaiserstuhlbahn ist eine gute S-Bahn-Anbindung vorhanden, die an Werktagen im Halbstunden-Takt die beiden Haltestationen Bötzingen und Bötzingen Mühle bedient und in ca. 15 Minuten das Stadtzentrum von Freiburg erreicht. Im Jahr 2019 wurde die Kaiserstuhlbahn vollständig elektrifiziert.

Der Kaiserstuhlradweg führt einmal rund um den Kaiserstuhl und verbindet Bötzingen mit den Nachbargemeinden Gottenheim und Eichstetten. Über March kann Freiburg erreicht werden.

In der Nähe liegt die Bundesautobahn 5 (Karlsruhe–Basel).

Ansässige Unternehmen

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Zufahrt zur Samvardhana Motherson Peguform
  • Größter Arbeitgeber Bötzingens ist mit rund 1.350 Arbeitsplätzen die überregional bekannte Kunststofffabrik Samvardhana Motherson Peguform (SMP Deutschland GmbH), die unter anderem Kunststoffteile für die Automobilindustrie produziert.
  • Größter Hersteller und Lieferant von Naturfango im deutschsprachigen Raum sind die Hans G. Hauri Mineralstoffwerke, welche auch die Schweiz, Österreich, Italien und Luxemburg beliefern.

Besonderes

Der Phonolith in Bötzingen bietet besonders wertvolle Eigenschaften[11], die auch im Klimaschutz gefragt sind. So kann u. a. der Zementgehalt im Beton verringert[12][13] und damit der CO2 Ausstoß gesenkt werden.

Söhne und Töchter der Gemeinde

Literatur

  • Bürgermeisteramt Bötzingen (Hrsg.): Bötzingen – Oberschaffhausen. 150 Jahre vereint. 1838–1988, March-Buchheim 1988.
  • Festschrift zur 1200-Jahrfeier der Gemeinde Bötzingen a. K. vom 11.–20. Juli 1969, Bötzingen 1969.
  • Kurt Heinzmann: Ortsfamilienbuch Bötzingen mit Oberschaffhausen. Evangelische Gemeinde 1700–1910, Bötzingen 2009 (= Badische Ortssippenbücher 137)
  • Joseph Anton Lambert Rodecker: Beschreibung des Bades zu Oberschafhausen in der Cranzenau. Dessen man sich in dem Gasthause zu dem Engel genannt, bedienen kann. Freiburg im Breisgau, 1766 Digitalisat der UB Freiburg
  • Albert Krieger, Badische Historische Kommission (Hrsg.): Topographisches Wörterbuch des Großherzogtums Baden, Band 1, Spalte 254, Heidelberg, 1904 Digitalisat der UB Heidelberg
Commons: Bötzingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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