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Methodik zur Veredelung von Wein Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Als Ausbau werden alle kellerwirtschaftlichen Arbeiten in der Zeitspanne zwischen dem Ende der Gärung und der Abfüllung eines Weins bezeichnet.[1] Beim Ausbau entwickelt der Wein Komplexität und Struktur. Diese Reifung kann je nach Rebsorte, Qualität, Stilistik und Weintradition in Fässern, Barriques oder Tanks verschiedener Größen erfolgen.[1] Je nach Weinart, Qualität, Potenzial und Jahrgang kann sich die Dauer des Ausbaus über einen Zeitraum von mehreren Wochen bis Jahren erstrecken. Je länger dieser Reifeprozess andauert, desto kostenintensiver ist er.[2]
Der Ausbau des Weins ist in der Regel mit einem ersten Verschneiden des Weins, dem Abstich, Filtrieren sowie Auffüllen des verdunsteten Weines verbunden, wodurch der Jungwein vor Luftzutritt und damit vor Oxidation geschützt wird, um seinen reduktiven Zustand zu bewahren.[1] Hinzu kommen biochemische Vorgänge wie malolaktische Gärung, auch biologischer Säureabbau genannt. Zur Stabilisierung wird der Jungwein geschönt, anschließend erfolgt das Ausfällen von Weinstein (Kaliumhydrogentartrat)[2] oder eine kolloidale Weinsteinstabilisierung[3]. Der Schutz vor späterer Oxidation wird durch eine Schwefelung erzielt, die außerdem noch antimikrobiell, enzymdeaktivierend und reduzierend wirkt, sowie sensorisch positiv auf das Produkt Einfluss nimmt.
Je nach Intensität des Luftzutritts zum Wein wird zwischen oxidativem und reduktivem Ausbau unterschieden. Bei beiden Möglichkeiten ergeben sich jeweils feine Abstufungen, die sich an der Stilistik des Herstellers sowie der Qualität und Sorte orientieren.[2]
Für körperreiche Weine, insbesondere Rotweine, ist ein moderat reduktiver Ausbau im Holzfass von Bedeutung. Durch den dezidierten Kontakt mit Holz und in geringem Maße auch mit Sauerstoff wird der Wein aromatisiert (→ Aromen im Wein) und erhält einen oft abgerundeten, harmonischen, stets jedoch vielfältigeren Geschmack (sog. Komplexität des Weingeschmackes). Mit der Mikrooxigenation kann die Menge des Sauerstoffs kontrolliert erhöht werden.
Ein stärker reduktiv orientierter Ausbau erfolgt oft bei Weißweinen, die für den zeitnahen Konsum produziert werden und weniger komplex und lagerfähig sein sollen. In der Regel werden sie in Edelstahl- oder Betontanks ausgebaut, um die primären Aromen sowie die Frische des Weins stilistisch zu betonen.[2]
In jedem Fall sollen sich die Komponenten des neuen Weines integrieren. Dabei spielen unter anderem Prozesse des Säureabbaus (vor allem der Äpfelsäure) eine Rolle, sowie chemische Veränderungen der Gerbsäure, die die Adstringenz des Weins vermindert. Erst wenn der Wein qualitativ überzeugen kann, gelangt er in die Abfüllung und (gegebenenfalls nach weiterer Flaschenlagerung) schließlich in den Verkauf.
Die Zeitdauer des Ausbaus ist bei jedem Wein unterschiedlich:
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