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Titel des Königs von Aschanti Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Asantehene ist der Titel des Königs von Aschanti. Traditionell wird der Asantehene vom Oyoko-Familienclan gestellt und bis zum heutigen Tage waren und sind alle Asantehenes Nachfahren des ersten Asantehene Osei Tutu in matrilinearer Blutslinie.
Die Residenz des Asantehene ist der Manhyia-Palast in Kumasi. Es existiert auch ein Mausoleum der Aschanti-Könige, welches sich in der nahegelegenen Ortschaft Bantama befindet. In der Vergangenheit wurde allerdings einem entthronten („entstuhlten“) Asantehene nach seinem Tode eine Beisetzung in Bantama verwehrt, wie z. B. im Falle des Kofi Karikari (entthront 1874), sowie auch im Falle seines Bruders und Nachfolgers Mensa Bonsu (entthront 1883).
Der erste Asantehene war Tutu, der als Oyokohene diesen Titel unmittelbar mit der Staatsgründung von Asante verliehen bekam. Die Einführung dieses zugleich politischen und religiösen Titels war im Wesentlichen das Werk zweier Männer: Tutus, er war zu dieser Zeit als Oyokohene das Oberhaupt der Amantuo-Konföderation, und des Priesters (Okomfo) vom Otutu-Schrein (in Akwamu) und enge Freund Tutus Anokye. Der noch heute lebendige Gründungsmythos des Aschantireiches besagt, dass Okomfo Anokye von Nyame (dem obersten Gott der Akan), den Auftrag erhielt, aus den Aschanti ein mächtiges Volk zu machen. Der Asantehene Osei Tutu berief daraufhin eine große Versammlung ein, um diese Nachricht zu verbreiten. Auf dieser Versammlung holte Okomfo Anokye vor aller Augen einen mit Gold bedeckten, hölzernen Schemel vom Himmel, der sich dann auf Osei Tutus Knien niederließ. Okomfo Anokye verkündete, dass dieser Goldene Stuhl (Twi: Asikadwa) den Geist oder die Seele des ganzen Aschantivolkes enthielte. Dieser Gründungsmythos spielte zukünftig eine zentrale und in seiner Wirkung sehr reale Rolle bei der Erhaltung der Einheit der Aschanti.
Auch wenn das Aschantireich im 18. und 19. Jahrhundert einer der mächtigsten Staaten in Westafrika war, so war doch der Asantehene niemals ein absoluter Herrscher, wie es zunächst den Anschein hat. Die aschantische Regierung war in erster Linie ein Machtinstrument und Machtgarant der beiden mächtigen Adelsclane Oyoko und Bretuo, denen einzig der Zugang zu Ämtern der staatlichen Verwaltung vorbehalten war. Erst nach der Kwadwo’schen Verwaltungsreform (reg. 1764–1777) konnten auch andere Familienclane bestimmte Ämter der öffentlichen Verwaltung besetzen.
Auch heute noch stellt der Asantehene das eigentliche Oberhaupt des aschantischen Volkes dar. Formell ist in Ghana zwar das Amt des Asantehene auf rein rituelle Funktionen beschränkt, tatsächlich aber ist seine Autorität immer noch ein politischer Faktor im modernen Ghana. Im Gegensatz zu früheren Zeiten ist der heutige Asantehene jedoch weder mit dem politischen Oberhaupt von Asante (dem Regionalminister für die Ashanti Region) noch mit dem des Bürgermeisters von Kumasi (dem Kumasihene) identisch.
Der heutige Asantehene Otumfuo Nana Osei Tutu II. wurde aus der Reihe von sieben in Frage kommenden Abkömmlingen aus der Oyoko-Familie erwählt. Die Bestimmung der Nachfolge findet über eine Serie von Beratungen statt, an der bestimmte Vertreter des Aschantiadels und der königlichen Familie teilnehmen.
Offizielle Herrschertitel: Asantehene (Führer des Volkes der Aschanti), Osei (Name) und Nana (Clan-Ältester, in diesem Fall des Oyoko-Clans), daneben auch: Oyokohene (Oberhaupt des Oyoko-Familienclans) und Kumasihene (Oberhaupt der Stadt Kumasi)
Ein weiterer Titel des Asantehene ist Otumfuo, was wörtlich übersetzt so viel wie „mächtig/stark/groß in der Schlacht“ bedeutet. Dies ist der Titel für denjenigen, der das Amt des Oberbefehlshabers der aschantischen Armee ausübt. Da in Asante der König auch gleichzeitig Oberbefehlshaber seiner Armee war, ist Otumfuo auch gleichzeitig einer der Titel des aschantischen Königs, welcher allerdings allen anderen Titeln vorangestellt wurde. Nur im Fall, dass der König im Kriege durch einen anderen Oberbefehlshaber vertreten wurde, ging der Titel Otumfuo auch auf den wirklichen Befehlshaber über.
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