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deutscher Rechtswissenschaftler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Arthur Weinmann (in Veröffentlichungen Artur; geboren am 14. Mai 1883 in Opladen; gestorben 1942 wahrscheinlich in Belzec oder Sobibor)[1] war ein deutscher Amts- und Landgerichtsrat jüdischer Herkunft am Landgericht in Krefeld; Verfasser umfangreicher juristischer Ausbildungsliteratur und Dozent der Akademischen Kurse in Düsseldorf. Nach 1933 wurde er aufgrund der Nürnberger Gesetze Opfer der nationalsozialistischen Rassenpolitik.
Arthur Weinmann machte 1902 sein Abitur am Städtischen Realgymnasium Kreuzgasse in Köln.[2] An der Universität Bonn studierte er von 1902 bis 1905 Rechtswissenschaften. Weinmann wurde 1905 Gerichtsreferendar in Köln und promovierte am 7. September 1905. Seit 1914 war er am Amtsgerichtsrat in Krefeld tätig. Von 1917 bis 1918 war er Soldat im Ersten Weltkrieg und in dieser Eigenschaft Unterrichtslehrer.[3] Nach seiner Rückkehr nach Krefeld heiratete er am 15. Juni 1920 Alice Kaufmann aus Krefeld. Aus der Ehe ging Sohn Erich Weinmann (geboren 26. Mai 1921; gestorben 22. Februar 2012) hervor. 1924 wurde Arthur Weinmann zum Landgerichtsrat in Krefeld ernannt. Im September 1933 wurde er wegen seiner „nichtarischen Abstammung“ (nach dem sogenannten Berufsbeamtengesetz) zwangsweise pensioniert.[4][5]
Seine letzte bis zum 18. April 1942 nachgewiesene Meldeadresse war Stadtgarten 12 in Krefeld. Es handelte sich dabei um ein sogenanntes Judenhaus, in das er mit seiner Frau Ende 1938 einziehen musste. An diesem 18. April 1942 begannen die behördlichen Vorbereitungen zur Deportation Krefelder Juden in den Osten. In den letzten Tagen wohnte das Ehepaar Weinmann in der Driessendorfer Straße 3 in Krefeld.
Am 22. April 1942 wurde Arthur Weinmann in das Ghetto Izbica deportiert, dort verliert sich seine Spur.[6][7]
Sohn Erich Weinmann konnte am 7. Februar 1939 nach Großbritannien emigrieren.
Folgender Sachverhalt kommt einer Würdigung gleich: In der Zeitschrift „Deutsche Justiz“ von 1935, S. 597 r. Sp. wird das Buch Gutachten und Urteilsentwurf von Dr. Weinmann als Schrifttum für die praktische Ausbildung empfohlen. Nur drei Wochen später (DJ 1935, S. 669 r. Sp.) revidiert der Beitragsverfasser seine Meinung allein aus dem Umstande, dass der Verfasser Jude sei.
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