Artur Assilbekowitsch Beterbijew (tschetschenisch Бетербиев Асильбекан Артур, russisch Артур Асильбекович Бетербиев; * 21. Januar 1985 in Chassawjurt, dagestanische ASSR, Sowjetunion) ist ein kanadischer Profiboxer tschetschenischer Abstammung. Er ist aktueller Weltmeister der Verbände IBF, WBC und WBO im Halbschwergewicht.

Schnelle Fakten Daten, Geburtsname ...
Artur Beterbijew
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Daten
Geburtsname Artur Assilbekowitsch Beterbijew
Geburtstag 21. Januar 1985
Geburtsort Chassawjurt
Nationalität RusslandRussland Russisch
Kanada Kanadisch
Gewichtsklasse Halbschwergewicht
Stil Linksauslage
Größe 1,83 m
Reichweite 1,85 m
Kampfstatistik als Profiboxer
Kämpfe 21
Siege 21
K.-o.-Siege 20
Niederlagen 0
Unentschieden 0
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Als Amateur zählte er zu den besten Boxern weltweit. Er wurde unter anderem 2006 Europameister und Weltcupsieger, 2007 Vizeweltmeister, 2008 Weltcupsieger, 2009 Weltmeister und 2010 erneut Europameister, zudem vertrat er sein Heimatland bei den Olympischen Spielen von 2008 und 2012.

Amateurkarriere

Russische Meisterschaften

Artur Beterbijew gewann 2004 und 2005 jeweils eine Bronzemedaille, nachdem er beide Male im Halbfinale gegen Michail Gala ausgeschieden war.[1][2] 2006 besiegte er unter anderem Igor Michalkin und Jegor Mechonzew, ehe er im Finale gegen Jewgeni Makarenko disqualifiziert wurde und den Vizemeistertitel gewann.[3] 2007 wurde er dann erstmals russischer Meister und besiegte auf dem Weg zum Titel unter anderem Igor Michalkin, Sergei Kowaljow und diesmal auch Jewgeni Makarenko.[4] All diese Erfolge erzielte er im Halbschwergewicht. 2010 wurde er russischer Vizemeister und 2011 russischer Meister im Schwergewicht.[5][6]

Europa- und Weltmeisterschaften

Im Juli 2006 gewann er im Halbschwergewicht die Europameisterschaften in Plowdiw. Er besiegte dabei Terwel Pulew, Artak Malumyan, Kenneth Egan und Ismajil Sillach.[7] Er war dann im Oktober 2006 Teilnehmer des russischen Teams beim Mannschafts-Weltcup in Baku. Russland gewann dabei gegen China, Ukraine sowie Afrika und verlor im Finale gegen das Team aus Kuba. Beterbijew gewann jedoch die Individualwertung, nachdem er jeden seiner Kämpfe gegen Lei Yuping, Ismajil Sillach, Thabiso Mchunu und Yunier Dorticos siegreich hatte beenden können.[8]

Im November 2007 nahm er an den Weltmeisterschaften in Chicago teil und erreichte mit Siegen gegen Washington Silva, David Tsiklauri, Imre Szellő und Daugirdas Šemiotas das Finale, wo er knapp mit 17:20 gegen Abbos Atoyev unterlag und Vize-Weltmeister im Halbschwergewicht wurde.[9]

Im Dezember 2008 gewann er den Weltcup in Moskau. Er siegte dabei im Halbschwergewicht gegen Vladimir Cheles, Dinesh Kumar und diesmal auch gegen Abbos Atoyev.[10] Im September 2009 schlug er bei den Weltmeisterschaften in Mailand Jamal Layej, Babacar Kamara, Dinesh Kumar, José Larduet sowie Elshod Rasulov und wurde dadurch Weltmeister im Halbschwergewicht.[11]

In dieser Gewichtsklasse gewann er dann auch noch die Europameisterschaften im Juni 2010 in Moskau. Er besiegte dabei Hrvoje Sep, Boško Drašković, Artur Khachatryan und Abdelkader Bouhenia.[12] Bei den Weltmeisterschaften im September 2011 in Baku kämpfte er im Schwergewicht und schlug Mario Heredia und Dschahon Qurbonow, ehe er im Viertelfinale gegen Oleksandr Ussyk ausschied.[13]

Olympische Spiele

Bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking konnte er sich in der Vorrunde des Halbschwergewichts gegen Kennedy Katende durchsetzen, ehe er im Achtelfinale gegen den späteren Olympiasieger Zhang Xiaoping ausschied.[14]

Bei den Olympischen Spielen 2012 in London startete er im Schwergewicht und bezwang im Achtelfinale Michael Hunter, unterlag aber im Viertelfinale gegen den späteren Olympiasieger Oleksandr Ussyk.[15]

Auswahl internationaler Turniersiege

  • März 2012: Chemiepokal in Deutschland[16]
  • Juli 2011: Umachanow Tournament in Russland[17]
  • März 2011: Great Silk Way Tournament in Aserbaidschan[18]
  • April 2010: Umachanow Tournament in Russland[19]
  • Februar 2010: Strandja Tournament in Bulgarien[20]
  • April 2009: Ahmet Cömert Tournament in der Türkei[21]
  • April 2008: GeeBee Tournament in Finnland[22]
  • März 2008: Feliks Stamm Tournament in Polen[23]
  • August 2007: Amber Gloves Tournament in Russland[24]
  • Februar 2007: Strandja Tournament in Bulgarien[25]
  • September 2004: Karl Lehmann Tournament in Estland[26]

Profikarriere

Nach rund 300 Amateurkämpfen wechselte Beterbijew in das Profilager und unterzeichnete einen Vertrag mit dem kanadischen Promoter Yvon Michel. Seine Managerin wurde die russischsprachige Kanadierin Anna Reva, sein Trainer der Kanadier Marc Ramsay. Beterbijew lebt mit seiner Familie in Montreal.[27]

Am 8. Juni 2013 gewann er sein Profidebüt und konnte anschließend auch vier weitere Aufbaukämpfe gewinnen, ehe er am 27. September 2014 Tavoris Cloud (Bilanz: 24-2) durch K. o. in der zweiten Runde schlug und damit den Nordamerika-Titel der NABA im Halbschwergewicht erkämpfte.[28] Beterbijew erzielte in seinen bis dahin sechs Kämpfen, die er alle innerhalb von vier Runden vorzeitig entscheiden konnte, insgesamt 15 Niederschläge.

Am 19. Dezember 2014 gewann er zusätzlich die Nordamerika-Titel der IBF und NABO, nachdem er Jeff Page junior (15-0) durch K. o. in der zweiten Runde besiegt hatte. In diesem Kampf ging Beterbijew in Runde 1 erstmals in seiner Karriere zu Boden, erzielte jedoch selbst drei Niederschläge seines Gegners in Runde 2.[29]

Von April 2015 bis Dezember 2016 gewann er ebenfalls vorzeitig gegen Gabriel Campillo (25-6), Alexander Johnson (16-2), Ezequiel Maderna (23-2) sowie Isidro Prieto (26-1) und erzielte dabei 12 Niederschläge. Er wurde dabei zusätzlich WBO-Intercontinental-Champion und konnte als bis dahin erster Boxer den NABA-Titel mindestens dreimal verteidigen.[30][31][32][33]

Am 11. November 2017 gewann er den vakanten IBF-Weltmeistertitel im Halbschwergewicht durch K. o. in der zwölften Runde gegen Enrico Kölling (23-1). Das Duell war eigentlich als Ausscheidungskampf zur Ermittlung des künftigen WM-Herausforderers des IBF-Titelträgers Andre Ward geplant. Nachdem Ward jedoch seine Karriere beendet und den Titel niedergelegt hatte, wurde der Kampf zwischen Beterbijew und Kölling zum WM-Kampf um den nun vakanten Titel.[34]

Im Oktober 2018 verteidigte er den Titel durch K. o. in der vierten Runde gegen Callum Johnson (17-0)[35] und im Mai 2019 durch K. o. in der fünften Runde gegen Radivoje Kalajdzic (24-1).[36] Inzwischen hatte Beterbijew auch Verträge beim US-Promoter Top Rank von Bob Arum und dem TV-Sender ESPN unterzeichnet.[37]

Am 18. Oktober 2019 gewann er einen Titelvereinigungskampf durch TKO in der zehnten Runde gegen den WBC-Weltmeister Oleksandr Hwosdyk (17-0). Beterbijew wurde damit auch Linearer Weltmeister und wird vom Ring Magazine auf Platz 1 der Weltrangliste geführt.[38][39]

Seine erste Titelverteidigung beider Gürtel hätte am 28. März 2020 gegen Meng Fanlong (16-0) stattfinden sollen, wurde jedoch aufgrund der COVID-19-Pandemie verschoben.[40] Auch ein für den 30. Januar 2021 geplanter Kampf gegen den Deutschen Adam Deines (19-1) musste nach einem positiven SARS-CoV-2-Test von Beterbijew abgesagt werden.[41] Den Kampf gegen Deines bestritt er schließlich am 20. März 2021 und siegte durch TKO in der zehnten Runde.[42]

Am 17. Dezember 2021 gewann er seine nächste Titelverteidigung durch K. o. in der neunten Runde gegen Marcus Browne (24-1), nachdem er diesen bereits in der siebenten Runde am Boden hatte. Er war zu diesem Zeitpunkt der einzige aktive Boxweltmeister, der eine K.-o.-Quote von 100 % aufweisen konnte.[43]

Am 18. Juni 2022 gewann er einen weiteren Titelvereinigungskampf durch TKO in der zweiten Runde gegen den WBO-Weltmeister Joe Smith junior (28-3) und hatte seinen Gegner insgesamt viermal am Boden.[44] Die drei Titel der IBF, WBC und WBO verteidigte er am 28. Januar 2023 durch TKO in der achten Runde gegen Anthony Yarde (23-2)[45] und am 13. Januar 2024 durch TKO in Runde 7 gegen Callum Smith (29-1), der nach zwei Niederschlägen von seiner Ringecke aus dem Kampf genommen worden war.[46] Am 12. Oktober 2024 gewann er nach Punkten gegen den ebenfalls ungeschlagenen Dmitri Biwol (23-0) und kröhnte sich zum unbestrittenen Halbschwergewichtschampion in allen vier namenhaften Boxverbänden.[47]

Liste der Profikämpfe

Weitere Informationen Jahr, Tag ...
21 Siege (20 K.-o.-Siege), 0 Niederlagen, 0 Unentschieden
JahrTagOrtGegnerErgebnis für Beterbijew
20138. JuniKanada Centre Bell, Montréal, KanadaVereinigte StaatenVereinigte Staaten Christian CruzSieg / TKO 2. Runde
28. SeptemberKanada Centre Bell, Montréal, KanadaVereinigte StaatenVereinigte Staaten Rayco SaundersSieg / Aufgabe 3. Runde
30. NovemberKanada Colisée Pepsi, Québec, KanadaVereinigte StaatenVereinigte Staaten Billy BaileySieg / KO 1. Runde
201418. JanuarKanada Centre Bell, Montréal, KanadaFrankreichFrankreich Gabriel LecrosnierSieg / TKO 4. Runde
22. AugustKanada Complexe Sportif Sportscene, Mont-Saint-Hilaire, KanadaMexiko Alvaro EnriquezSieg / TKO 1. Runde
27. SeptemberKanada Centre Bell, Montréal, KanadaVereinigte Staaten Tavoris Cloud
NABA-Halbschwergewicht-Meisterschaft
Sieg / KO 2. Runde
19. DezemberKanada Colisée Pepsi, Québec, KanadaVereinigte StaatenVereinigte Staaten Jeff Page Jr
NABA-Halbschwergewicht-Titelverteidigung
IBF-NA-Halbschwergewicht-Meisterschaft
WBO-NABO-Halbschwergewicht-Meisterschaft
Sieg / KO 2. Runde
20154. AprilKanada Colisée Pepsi, Québec, KanadaSpanien Gabriel Campillo
IBF-NA-Halbschwergewicht-Titelverteidigung
Sieg / KO 4. Runde
12. JuniVereinigte StaatenVereinigte Staaten UIC Pavilion, Chicago, USAVereinigte StaatenVereinigte Staaten Alexander Johnson
NABA-Halbschwergewicht-Titelverteidigung
WBO-International Halbschwergewicht-Meisterschaft
Sieg / TKO 7. Runde
20164. JuniKanada Centre Bell, Montréal, KanadaArgentinien Ezequiel Osvaldo Maderna
NABA-Halbschwergewicht-Titelverteidigung
Sieg / TKO 4. Runde
23. DezemberKanada Lac Leamy Casino, Gatineau, KanadaParaguay Isidro Ranoni Prieto
NABA-Halbschwergewicht-Titelverteidigung
Sieg / TKO 1. Runde
201711. NovemberVereinigte StaatenVereinigte Staaten Save Mart Center, Fresno, USADeutschland Enrico Kölling
vakante IBF-Halbschwergewicht-Weltmeisterschaft
Sieg / KO 12. Runde
20186. OktoberVereinigte Staaten Wintrust Arena, Chicago, USAVereinigtes Konigreich Callum Johnson
IBF-Halbschwergewicht-Titelverteidigung
Sieg / KO 4. Runde
20194. MaiVereinigte Staaten Stockton Arena, Stockton, USAVereinigte StaatenVereinigte Staaten Radivoje Kalajdzic
IBF-Halbschwergewicht-Titelverteidigung
Sieg / KO 5. Runde
18. OktoberVereinigte StaatenVereinigte Staaten Liacouras Center, Philadelphia, USAUkraineUkraine Oleksandr Gvozdyk
IBF/WBC-Halbschwergewicht-Titelvereinigung
Sieg / TKO 10. Runde
202120. MärzRussland Megasport-Arena, Moscow, RusslandDeutschland Adam Deines
IBF/WBC-Halbschwergewicht-Titelverteidigung
Sieg / TKO 10. Runde
17. DezemberKanada Centre Bell, Montréal, KanadaVereinigte Staaten Marcus Browne
IBF/WBC-Halbschwergewicht-Titelverteidigung
Sieg / KO 9. Runde
202218. JuniVereinigte Staaten Madison Square Garden, New York, USAVereinigte Staaten Joe Smith junior
IBF/WBC/WBO-Halbschwergewicht-Titelvereinigung
Sieg / TKO 2. Runde
202328. JanuarVereinigtes Konigreich The SSE Arena Wembley, London, GroßbritannienVereinigtes Konigreich Anthony Yarde
IBF/WBC/WBO-Halbschwergewicht-Titelverteidigung
Sieg / TKO 8. Runde
202413. JanuarKanada Centre Vidéotron, Québec, KanadaVereinigtes Konigreich Callum Smith
IBF/WBC/WBO-Halbschwergewicht-Titelverteidigung
Sieg / TKO 7. Runde
12. OktoberSaudi-Arabien Kingdom Arena, Riad, Saudi-ArabienRussland Dmitri Biwol
IBF/WBA/WBC/WBO-Halbschwergewicht-Titelvereinigung
Punktsieg (Mehrheitsentscheidung) / 12 Runden
Quelle: Artur Assilbekowitsch Beterbijew in der BoxRec-Datenbank
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Commons: Artur Assilbekowitsch Beterbijew – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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