Arene Candide
archäologische Stätte in Italien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
archäologische Stätte in Italien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Arene Candide ist eine Höhle und archäologische Fundstätte in der Gemeinde Finale Ligure (Provinz Savona) in der italienischen Region Ligurien. Es handelt sich um eine Kaverne, die durch die starken nacheiszeitlichen Winde entstand, die vor dem Caprazzoppa (Hochebene) große Mengen von Sand anwehten. Industrielle Nutzung verminderte die Quarzsandmenge erheblich, so dass die einstige Düne heute praktisch abgetragen ist.
Arene Candide | ||
---|---|---|
Lage: | Bei Finale Ligure, Provinz Savona, Region Ligurien, Italien | |
Höhe: | 89 m s.l.m. | |
Geographische Lage: | 44° 9′ 42,4″ N, 8° 19′ 34,9″ O | |
| ||
Geologie | Kalkstein | |
Entdeckung | 1864 | |
Schauhöhle seit | 2019 | |
Beleuchtung | elektrisch | |
Gesamtlänge | 20 m |
Nach den von Arturo Issel bereits 1864 erwähnten Knochenfunden ging die spätere Grabungsstätte als Caverna delle Arene Candide in die archäologische Literatur ein. Größere Grabungen fanden unter Leitung von Luigi Bernabò Brea[1] und Luigi Cardini[2] in den Jahren 1941 bis 1942 und 1948 bis 1950 statt. Es fanden sich Spuren paläolithischer bis byzantinischer Relikte aus der Zeit zwischen 26.000 v. Chr. und 700 n. Chr. Die Höhle wurde bisher nur zu etwa einem Fünftel ergraben, daher wird vermutet, dass die untersten Schichten Artefakte aus der Zeit des Neandertalers enthalten.
19 paläolithische Bestattungen, einige von ihnen mit reichen Grabbeigaben, machten die Düne zu einem der ertragreichsten Fundorte Europas. So war dem als Kleiner Prinz bezeichneten Mann, der vor etwa 23.000 Jahren bestattet wurde, ein Pelzumhang beigegeben worden, der aus 400 vertikal angeordneten Eichhörnchenfellen bestand.[3] 423 Schwanzknochen von Eichhörnchen wurden dem Umhang zugeordnet.[4]
Der Prinz lag in einer Schicht aus Ocker ausgestreckt. Den Rand des Grabes bildeten dunkle Steine. Der Kopf des jungen Mannes war nach links gewandt und umgeben von Hunderten durchbohrter Schneckengehäuse und Hirschgrandeln (Eckzähne). Sie stammen vermutlich von einem Hut oder einer Maske. Gehänge aus Mammutelfenbein, durchbohrte Cypraea-Schneckenschalen, vier Lochstäbe aus Hirschgeweih und die besagten Eichhörnchenknochen umgaben ihn. In der rechten Hand hielt er einen steinernen Dolch aus exotischem Feuerstein. Die linke Hälfte des Unterkiefers fehlt, dort befindet sich eine größere Menge Ocker. Die Verletzung hatte begonnen zu heilen, möglicherweise sollte dies der Ocker unterstützen. Die Radiokohlenstoffdatierung ergab ein 14C-Alter von 23.440 BP ± 190 Jahren.[5]
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.