Ardales
Gemeinde in Spanien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Ardales ist ein südspanischer Ort und eine Gemeinde (municipio) mit 2.520 Einwohnern (Stand: 1. Januar 2022) in der Provinz Málaga in der Autonomen Region Andalusien. Der Ort zählt zu den „Weißen Dörfern“ (Pueblos Blancos) der Provinz Málaga. Der Ort fand Aufnahme in dem berühmten Städteatlas Civitates orbis terrarum von Braun und Hogenberg aus der Zeit um 1600.[2]
Gemeinde Ardales | ||
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Ardales – Ortsansicht | ||
Wappen | Karte von Spanien | |
Basisdaten | ||
Land: | Spanien | |
Autonome Gemeinschaft: | Andalusien | |
Provinz: | Málaga | |
Comarca: | Guadalteba | |
Gerichtsbezirk: | Málaga | |
Koordinaten: | 36° 53′ N, 4° 51′ W | |
Höhe: | 445 msnm | |
Fläche: | 106,52 km² | |
Einwohner: | 2.520 (1. Jan. 2022)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 24 Einw./km² | |
Postleitzahl(en): | 29550 | |
Gemeindenummer (INE): | 29018 | |
Verwaltung | ||
Bürgermeister: | Juan Alberto Naranjo Moral | |
Website: | www.ardales.es | |
Lage des Ortes | ||
Karte anzeigen |
Der Ort Ardales liegt im Norden der Berglandschaft der Sierra de las Nieves, einem Teil der Betischen Kordillere, im Quellgebiet mehrerer Bäche (arroyos), deren Wasser über den nur etwa 500 m vom Ort entfernten Río Turón in den Río Guadalhorce fließen. Ardales befindet sich gut 52 km (Fahrtstrecke) nordwestlich der Provinzhauptstadt Málaga in einer Höhe von ca. 385 bis 425 m; die Stadt Marbella befindet sich ca. 62 km südlich. Das sowohl vom Atlantik als auch vom Mittelmeer beeinflusste Klima ist gemäßigt bis warm; der für südspanische Verhältnisse ergiebige Regen (ca. 660 mm/Jahr) fällt – mit Ausnahme der eher trockenen Sommermonate – verteilt übers ganze Jahr.[3]
Jahr | 1857 | 1900 | 1950 | 2000 | 2019 |
Einwohner | 3.912 | 4.818 | 5.187 | 2.903 | 2.500[4] |
Die Mechanisierung der Landwirtschaft, die Aufgabe bäuerlicher Kleinbetriebe (Höfesterben) und der daraus resultierende Verlust von Arbeitsplätzen auf dem Lande haben seit den 1950er Jahren zu einem deutlichen Rückgang der Bevölkerungszahlen geführt (Landflucht).
Die Menschen früherer Jahrhunderte lebten im Wesentlichen als Selbstversorger von der Landwirtschaft, zu der auch der Wein- und Olivenanbau sowie die Zucht von Schafen, Ziegen und Hühnern gehörte. Die Mauren legten Bewässerungskanäle an, von denen lange Zeit auch die Christen profitierten. Später ließen sich im Ort selbst auch Händler, Handwerker und Dienstleister aller Art nieder. Heute spielen der Anbau von Bohnen, Weizen und Oliven eine wichtige Rolle im Wirtschaftsleben der Gemeinde. In den Jahren 2009 bis 2013 wurden auf dem Cerro de la Higuera hinter dem Ort zwei Windparks in Betrieb genommen.
Prähistorische Feuersteinwerkzeuge wurden auf dem Gemeindegebiet in großer Zahl gefunden; in der Höhle von Ardales finden sich die ältesten überlieferten Felsmalereien der Neandertaler.[5][6] In iberischer und römischer Zeit war der Ort unter dem romanisierten Namen Turobriga bekannt; die Römer bauten eine Festung auf dem heutigen Burgfelsen. Im Zuge der Eroberung Andalusiens durch die Mauren im Jahr 711 kamen der Ort Ard-Allam und die gesamte Gegend unter islamische Herrschaft. Von ca. 880 bis 918 gehörte Ardales zum Herrschaftsgebiet des Rebellenführers Umar ibn Hafsun und wurde erst nach dessen Tod durch das Eingreifen des Emirs und späteren Kalifen Abd ar-Rahman III. wieder der Zentralmacht Córdobas unterstellt; die ehemalige Hauptstadt Bobastro war nur gut 12 km in nordöstlicher Richtung von Ardales entfernt. Am 24. März 1389 eroberte der Heerführer Juan Ramírez de Guzmán den Ort und sein Umland; König Heinrich III. von Kastilien ernannte ihn daraufhin zum Grundherrn (señor) des Gebietes. Um das Jahr 1610 wurden die letzten Muslime (moriscos) vertrieben. Im 19. Jahrhundert sorgte zunächst die französische Besetzung für Unruhe, später dann auch das sich entwickelnde Bandenunwesen.[7]
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