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maßstäbliche Darstellung eines Entwurfes in der Architektur Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
In der Architektur versteht man unter einem Architekturmodell oder kurz Modell die maßstäbliche Darstellung eines Entwurfes. Dabei kann sowohl ein reales als auch ein virtuelles Gebäudemodell gemeint sein.
Wichtig ist bei diesen Modellen nicht unbedingt eine hohe Detailtreue, sondern vor allem die Darstellung der zentralen Ideen und des Konzeptes, des Entwurfs. Architekturmodelle sind daher oft recht abstrakt und unterscheiden sich deutlich von Modellen, die bestehende Bauwerke abbilden. (Siehe dazu Modellbau).
Das Wort Modell entstand im Italien der Renaissance aus ital. modello, hervorgegangen aus modulo, einem Maßstab in der Architektur, und gehörte bis ins 18. Jahrhundert der Fachsprache der bildenden Künstler an.
Das Architekturmodell ist ein Arbeits- und Entwurfswerkzeug des Architekten und ein Teil der Architekturdarstellung wie die Präsentationszeichnung. Anhand von Entwurfsmodellen können Architekten und Bauherren sehr schnell die Kubatur eines Entwurfes sowie die räumlichen Zusammenhänge erfassen und bewerten. Gerade für Laien, die im Lesen von Architekturzeichnungen ungeübt sind, ist ein Modell oft anschaulicher als zweidimensionale Darstellungen.
Mit Hilfe von plastischen Architekturmodellen kann man verschiedene Simulationen durchführen. Die Belichtung und Verschattung von Gebäuden kann mittels einfacher Massenmodelle simuliert werden. Im Windkanal kann man die Aerodynamik bestimmter Kubaturen testen.
Virtuelle Modelle dienen der Optimierung technischer Gebäudeausstattung (TRNSYS).
Typen von Architekturmodellen können vor allem nach ihrer Funktion unterschieden werden:
Häufig verwendete Materialien sind Pappen (Finnpappe oder Graupappe), Holz, Schaumpolystyrol, Styrodur, Kunststoffe, aber gelegentlich auch Gips oder Zement für Massenmodelle, Glas und Metalle. Früher war auch Kork im Modellbau, vor allem für Landschaftsmodelle, beliebt.
Zum Schutz der zerbrechlichen Modelle dienen Tragkonstruktionen, die oft aus Holz hergestellt werden, und Abdeckhauben aus Glas oder Plexiglas.
Viele Modelle erhalten besondere Gestelle oder Tische, damit man sie auf der geeigneten Höhe betrachten kann.
Übliche Maßstäbe für Architekturmodelle sind
Heutzutage werden Architekturmodelle häufig zunächst im Computer mittels CAAD entworfen und dann mittels CAAM erzeugt. Diese Modelle können auf verschiedene Arten verwendet werden.
In der Entwurfsphase kann das virtuelle Gebäudemodell der Darstellung für den Bauherren oder die Öffentlichkeit dienen. Auch hier sind, ähnlich wie bei den realen Modellen, verschiedene Darstellungsarten möglich: vom einfachen Massenmodell bis hin zum Präsentationsmodell. (Siehe dazu auch: Computer-aided design#3D). Die virtuellen Modelle dienen zur schnellen Erzeugung zweidimensionaler Darstellungen, können aber auch virtuell durchwandert werden.
Wenn historische oder zerstörte Gebäude im Rechner rekonstruiert werden, spricht man von einer Digitalen Rekonstruktion. Auch hier dient das virtuelle Architekturmodell der Veranschaulichung.
Mit Hilfe moderner Verfahren wie der Stereolithografie können aus den Daten virtueller Gebäudemodelle maschinell wieder reale Modelle erzeugt werden.
Je nach Detaillierung lassen sich am virtuellen Modell Gebäudesimulationen vornehmen, zum Beispiel, um die Belichtungssituation in Gebäuden vor Baubeginn zu simulieren. Auch als Grundlage für Massenermittlungen und später als Informationsgrundlage für das Facilitymanagement kann das virtuelle Gebäudemodell unter Umständen benutzt werden.
Immer größeren Stellenwert bekommt die sog. Dynamische Gebäudesimulation. Dabei werden den Bauteilen eines 3D-Modells physikalische Eigenschaften gegeben (Wärmedurchgangswiderstand, Speicherfähigkeit der Baustoffe, Luftwechsel im Raum, Energiedurchlass transparenter Bauteile). Durch hinterlegte Klimadaten wird das Modell in definierten Zeitschritten dem Außenklima mit Temperatur und Sonneneinstrahlung ausgesetzt und das thermische Verhalten des Gebäudes mit den sich im Inneren einstellenden Klimabedingungen simuliert. Dadurch können Heiz- und Kühlbedarf in einzelnen Räumen und der Nutzenergiebedarf des Gesamtgebäudes ermittelt und die Energieerzeuger entsprechend bedarfsgerecht dimensioniert werden.
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