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staatliche Investitionen, um Beschäftigungslose wieder in Beschäftigung zu bringen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Unter Arbeitsbeschaffung versteht man staatliche Investitionen, die vor allem in Perioden der Massenarbeitslosigkeit getätigt werden, um Beschäftigungslose wieder in Beschäftigung zu bringen (zeitweise oder dauerhaft) und die Wirtschaft „anzukurbeln“. Typische Felder, in denen Arbeitsbeschaffung realisiert wurde, waren während der Weltwirtschaftskrise Bautätigkeiten im Verkehrsbereich (z. B. Straßen), Elektrifizierungsmaßnahmen im ländlichen Raum (Tennessee Valley Authority) und andere Investitionen in Infrastruktur. Arbeitsbeschaffung wird in der Regel als Aufgabe der öffentlichen Hand (Staat oder Gemeinden) angesehen.
Arbeitsbeschaffung ist umstritten, ihre Effizienz wird bezweifelt.
Im Gegensatz dazu versteht man unter Arbeitsbeschaffungsmaßnahme staatlich bezuschusste Tätigkeiten.
Arbeitsbeschaffung wurde in nahezu jeder modernen Konjunkturkrise gefordert und zum Teil auch durchgeführt.
Vor allem unter dem Einfluss der Gewerkschaften kam es bei der Linken zu einem späten Umdenken (WTB-Plan von Wladimir Woytinsky, Fritz Tarnow, Fritz Baade), das aber folgenlos blieb. Deutschland war der von der Weltwirtschaftskrise am stärksten betroffene Industriestaat. Die massive Propaganda der politischen Rechten für Arbeitsbeschaffung (Gottfried Feder etc.) trug entscheidend zur Verdoppelung der Stimmen und Mandate der NSDAP bei der Reichstagswahl am 31. Juli 1932 bei. Die Regierung von Papen, bekannt als „Kabinett der Barone“, war eine Minderheitsregierung; sie regierte nur mit Notverordnungen. Sie brachte ein bescheidenes Arbeitsbeschaffungsprogramm in Gang; die Arbeitslosenzahlen gingen in dieser Zeit etwas zurück.[2]
Bald nach der „Machtübergabe“ (Januar 1933; ein Drittel der arbeitsfähigen Bevölkerung war arbeitslos; die industrielle Produktionskapazität war fast zur Hälfte unausgelastet) startete die Regierung Hitler mit dem sogenannten Reinhardt-Programm. Damit war nach drei Jahren Vollbeschäftigung erreicht. Die Wirtschaftspolitik des Dritten Reichs war und ist Forschungsgegenstand von Geschichtswissenschaftlern, Wirtschaftshistorikern und Volkswirten. Es ist umstritten, welche AB-Projekte eher zivilen Zwecken dienten und welche eher militärischen.[3]
Die Beschäftigungszuwächse zwischen 1933 und 1939 resultierten vor allem aus massiver Aufrüstung der Wehrmacht und anderen Vorbereitungsmaßnahmen für einen groß angelegten Eroberungskrieg (Hitler sprach von „Wiederwehrhaftmachung des deutschen Volkes“). Ob der Bau der Reichsautobahnen vorwiegend militärischen, wirtschaftlichen oder propagandistischen Zwecken diente, ist fraglich. Daneben wurden Flüsse und Bäche begradigt, Moore trockengelegt und vieles mehr.
Arbeitsbeschaffung wurde während der Jahrzehnte des Wiederaufbaus und der damit verbundenen Hochkonjunktur („Wirtschaftswunder“) kaum mehr diskutiert. Nach der ersten Ölkrise (1973) und der zweiten Ölkrise (1979–1980) wurde sie in vielen Ländern diskutiert und teilweise praktiziert. In den 1970er und 1980er Jahren waren einige Industrieländer in einer Stagflation (zum Beispiel Frankreich und Japan – siehe Wirtschaft Frankreichs und Wirtschaft Japans); ebenfalls drängten geburtenstarke Jahrgänge auf den Arbeitsmarkt. Einige Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen zielten darauf, die Jugendarbeitslosigkeit zu senken bzw. Schulabgängern erste Berufserfahrungen zu vermitteln.
Weitere bekannte Projekte der Arbeitsbeschaffung:
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