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Zahlungssystem von Apple Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Apple Pay ist ein Zahlungssystem des US-amerikanischen Unternehmens Apple für hauseigene mobile Geräte. Es wurde im Oktober 2014 in den Vereinigten Staaten für das iPhone 6 und 6 Plus eingeführt. Das Zahlungssystem arbeitet mittels Near Field Communication (NFC) in Kombination mit Wallet.[1] Zahlungen sind auch über die Apple Watch möglich. Das System kann außerdem genutzt werden, um Zahlungen in dafür vorgesehenen Apps oder im Safari-Browser[2] (iOS, iPadOS und macOS) durchzuführen.[3]
Apple Pay | |
---|---|
Basisdaten | |
Entwickler | Apple |
Erscheinungsjahr | 2014 |
Betriebssystem | iOS 8.1 und neuer watchOS macOS 10.12 High Sierra und neuer |
Kategorie | Mobile Payments |
Lizenz | Proprietär |
deutschsprachig | ja |
apple.com/apple-pay |
Ab Juli 2015, beginnend im Vereinigten Königreich,[4] wurde der Dienst sukzessive in weiteren Ländern zur Verfügung gestellt. Anfang Juli 2016 startete Apple Pay in der Schweiz, im Dezember 2018 in Deutschland[5] und im April 2019 in Österreich.
Laut Apple sendet Apple Pay beim Bezahlvorgang niemals die tatsächlichen Daten der hinterlegten Kreditkarte. Stattdessen wird für jede hinterlegte Karte eine Device Account Number (deutsch Gerätekontonummer) gespeichert. Diese ist eine zufällig generierte 16-stellige Pseudo-Kreditkartennummer, die im Chip Secure Element gespeichert wird. Dieser Chip ist vom Betriebssystem isoliert und nicht Teil der Datensicherung. Unterschiedliche Geräte erhalten bei der Einrichtung einer Karte mit gleicher Information unterschiedliche Device Account Numbers zugewiesen. Beim Eintragen einer neuen Kreditkarte in Wallet werden neben den konkreten Kartendaten auch Geräteinformationen wie die letzten Ziffern der Mobilfunknummer oder der Gerätename sowie der ungefähre Standort an die ausgebende Bank weitergeleitet, um Missbrauch beim Hinterlegen der Kartendaten zu vermeiden. Auf einem Gerät hinterlegte Kartendaten können jederzeit vom Nutzer wieder gelöscht werden. Bei Verlust des Geräts kann dies über die Funktion Mein iPhone suchen oder über die iCloud-Einstellungen auch ohne direkten Zugriff darauf geschehen.
Bei jeder Transaktion wird die Device Account Number an den Verkäufer übermittelt. Im stationären Handel geschieht dies über Nahfeldkommunikation mit einem Lesegerät, im elektronischen Handel erfolgt die Übertragung via Internet. Der Verkäufer überträgt diese Nummer an das zugehörige Bankennetzwerk, das die Device Account Number den hinterlegten Kreditkartendaten zuordnen kann. Es übermittelt dem Verkäufer daraufhin eine Freigabe für die Transaktion. Nach Erhalt der Freigabe übermittelt der Verkäufer den zu zahlenden Betrag und seine ID an das Gerät des Käufers. Im nächsten Schritt bestätigt nun der Apple-Pay-Nutzer dies mittels seiner Touch ID (ab iPhone X mit Face ID) beziehungsweise Apple Watch.[6] Die Bestätigung erfolgt mittels eines Kryptogramms, in dem unter anderem ein einmaliger Card Validation Code (CVC), der Betrag, der Verkäufer und die Authentifizierung des Apple-Pay-Nutzers an seinem spezifischen Gerät codiert gespeichert sind. Der Aufbau des Kryptogramms ist nicht veröffentlicht und daher kann die Vollständigkeit dieser Angaben nicht überprüft werden. Das Kryptogramm wird über den Verkäufer an das Bankennetzwerk weitergeleitet und die Zahlung durchgeführt.
Während der gesamten Übertragung werden weder die Kreditkartennummer noch sonstige sensible Daten übertragen, mit Ausnahme der Adresse (falls Postversand gewünscht wird). Insbesondere erhält der Verkäufer laut Apple niemals die tatsächlichen Kreditkartendaten des Kunden, sondern nur die Device Account Number sowie die Bestätigung der Bank, dass diese mit einer gültigen Karte verknüpft ist. Die Device Account Number ist nur mit einem gültigen Kryptogramm nützlich und kann nur für Transaktionen mittels eines einzigen spezifischen Apple-Geräts genutzt werden.[7][8] Laut Apple werden die für Apple Pay erforderlichen Kartendaten weder auf dem Gerät noch auf Apples Servern gespeichert.[9][10] Die eigentliche Kartennummer ist somit für keine der an einer Transaktion beteiligten Parteien mehr ersichtlich.
Mithilfe von Apps diverser Finanzdienstleistungsanbieter, z. B. boon. und Bunq, besteht die Möglichkeit, eine virtuelle Debitkarte zu erstellen, die durch eine Überweisung aufgeladen werden und dann in der Apple Wallet eingebunden werden kann, sodass die Dienste von Apple Pay ohne eine physische Kreditkarte genutzt werden können. Im Gegensatz zu vielen kostenlosen Kontoangeboten fallen hierbei allerdings Kosten von teilweise bis zu 100 Euro im Jahr an.[11]
Das Unternehmen erklärte im November 2015, dass der Dienst in über einer Million US-Geschäften angeboten werde.[12] Zum Zeitpunkt der Einführung in der Schweiz im Juli 2016 unterstützten rund 70 % der Zahlterminals Apple Pay.[13]
In Deutschland wurde Apple Pay am 11. Dezember 2018 offiziell eingeführt.[14] Besitzer einer unterstützten Karte aus einem Land, in dem Apple Pay bereits verfügbar war, konnten es jedoch schon zuvor an allen POS-Terminals nutzen, die die Karte kontaktlos akzeptierten.[15]
Datum | Land |
---|---|
20. Okt. 2014 | Vereinigte Staaten |
14. Juli 2015 | Vereinigtes Königreich |
17. Nov. 2015 | Kanada |
19. Nov. 2015 | Australien |
18. Feb. 2016 | Volksrepublik China |
19. Apr. 2016 | Singapur |
7. Juli 2016 | Schweiz |
19. Juli 2016 | Frankreich |
Monaco | |
20. Juli 2016 | Hongkong |
4. Okt. 2016 | |
13. Okt. 2016 | Neuseeland |
25. Okt. 2016 | Japan |
1. Dez. 2016 | Spanien |
7. März 2017 | Irland |
Guernsey | |
Isle of Man | |
Jersey | |
29. März 2017 | Taiwan |
17. Mai 2017 | Italien |
San Marino | |
Vatikanstadt | |
24. Okt. 2017 | Dänemark |
Finnland | |
Schweden | |
Vereinigte Arabische Emirate | |
Grönland | |
4. Apr. 2018 | Brasilien |
17. Mai 2018 | Ukraine |
19. Juni 2018 | Polen |
20. Juni 2018 | Norwegen |
28. Nov. 2018 | Kasachstan |
Belgien | |
11. Dez. 2018 | Deutschland |
19. Feb. 2019 | Tschechien |
Saudi-Arabien | |
24. Apr. 2019 | Österreich |
8. Mai 2019 | Island |
21. Mai 2019 | Luxemburg |
Ungarn | |
11. Juni 2019 | Niederlande |
26. Juni 2019 | Slowakei |
Estland | |
Griechenland | |
Portugal | |
Slowenien | |
Zypern | |
Lettland | |
Litauen | |
Rumänien | |
Malta | |
Liechtenstein | |
Kroatien | |
Bulgarien | |
2. Juli 2019 | Färöer |
6. Aug. 2019 | Macau |
3. Sep. 2019 | Georgien |
19. Nov. 2019 | Belarus |
28. Jan. 2020 | Montenegro |
30. Juni 2020 | Serbien |
23. Feb. 2021 | Mexiko |
30. März 2021 | Südafrika |
5. Mai 2021 | Israel |
17. Aug. 2021 | Katar |
5. Okt. 2021 | Bahrain |
Palästina | |
2. Nov. 2021 | Aserbaidschan |
Kolumbien | |
Costa Rica | |
18. Jan. 2022 | Armenien |
15. März 2022 | Argentinien |
Peru | |
5. Apr. 2022 | Moldau |
9. Aug. 2022 | Malaysia |
6. Dez. 2022 | Kuwait |
Jordanien | |
21. März 2023 | Südkorea |
7. Aug. 2023 | Vietnam |
8. Aug. 2023 | Chile |
Im Dezember 2018 startete Apple Pay in Deutschland: American Express, Bunq, Comdirect Bank, Deutsche Bank, Edenred, Fidor Bank und o2 Banking, Hanseatic Bank, N26, Unicredit Bank, VIMpay und Wirecard. Die Consorsbank gab Apple Pay im April 2019 frei, ebenso Crosscard, Fleetmoney und Viabuy.[17][18] Revolut folgte im Mai 2019,[19] die Deutsche Kreditbank im Juni 2019, ING-DiBa im Oktober 2019[20] und die Commerzbank, Norisbank, Openbank sowie 371 von 379 Sparkassen im Dezember 2019.[21]
Die Nutzung von Apple Pay ist in Deutschland erst ab einem Alter von 16 Jahren möglich.[22]
Am 25. August 2020 startete Apple in Kooperation mit den Sparkassen die Unterstützung der Girocard durch Apple Pay. Zum Start gab es folgende Einschränkung: Apple Pay mit einer Girocard kann nur lokal am Point of Sale verwendet werden. Die Girocard kann wie die physische Karte weder online im Webbrowser Safari, noch über Apps in iOS oder iPadOS verwendet werden.[23]
Stand 3. Mai 2023 sind in Deutschland folgende Banken verfügbar:[24][25]
Stand 3. Mai 2023 sind in Österreich folgende Banken verfügbar:[1][24][26]
Stand 1. September 2021 sind in der Schweiz folgende Anbieter verfügbar:[24]
Bevorzugt setzten die Schweizer Banken lange Zeit auf die schweizerische Zahlungslösung Twint. Nach einer Intervention der Wettbewerbskommission hat sich Apple bereit erklärt, die automatische Aktivierung von Apple Pay während des Bezahlprozesses von Twint zu unterbinden.[27] Als erste Regionalbank der Schweiz hat die Bank Linth im Oktober 2016, in Kooperation mit der Cornèr Bank, die Bezahlung mittels Apple Pay gestartet.[28] Im Gegensatz zur Credit Suisse und UBS setzte Postfinance lange auf eine eigene Mobile-Payment-Lösung[29], hat Apple Pay jedoch im Verlauf des Jahres 2021 freigeschaltet.[30][31] Im Mai 2023 hat Postfinance auch die weit verbreitete Postfinance Card für Zahlungen mittels Apple Pay freigeschaltet.[32]
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