Antony Polonsky
Historiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Antony Barry Polonsky[1] (geboren 23. September 1940 in Johannesburg) ist ein südafrikanisch-britischer Historiker, der zur Geschichte der Juden in Polen forscht.
Antony Polonsky wuchs in einer Familie polnisch-russisch-jüdischer Einwanderer in Südafrika auf. Seine Muttersprache ist Englisch. Während seines Geschichtsstudiums an der University of the Witwatersrand sympathisierte er mit der weißen Antiapartheidsbewegung. Mit einer Rhodes Scholarship studierte er Geschichte in England am Worcester College und am St Antony’s College. Er wurde an der Oxford University mit der Dissertation über „Józef Piłsudski's relationship with parliament. The Crisis of Parliamentary Government in Poland, 1922-1931“ promoviert. Polonsky wurde zum Experten für die Geschichte der Juden in Polen und er engagierte sich in Oxford für den Aufbau des privaten „Institute for Polish-Jewish Studies“, das 1984 gegründet wurde.[2] 1986 erschien der erste Band der vom Institut herausgegebenen wissenschaftlichen Zeitschrift Polin. Studies in Polish Jewry.[2]
Ab 1970 hatte er eine Stelle als Lecturer am Institut für internationale Geschichte der London School of Economics und wurde dort 1989 zum Professor berufen. Da er Forschungsgelder der LSE auf sein Institut umgeleitet hatte, verließ er 1991 die LSE[3] und ging 1992 in die USA an die Brandeis University. 1999 erhielt er dort die Albert Abramson Professur für Holocauststudien, die am United States Holocaust Memorial Museum und bei der Brandeis Universität angesiedelt ist. Gastprofessuren führten ihn nach Warschau, Wien und Kapstadt, und er forschte am Oxford Centre for Hebrew and Jewish Studies. Polonsky ist in die Kontroverse über die Bewertung des Massaker von Jedwabne verwickelt, die 2001 durch die Studie Nachbarn von Jan T. Gross ausgelöst wurde, und ist wie dieser Ziel von Kritik polnischer Historiker. Polonsky ist Berater des Museums der Geschichte der polnischen Juden in Warschau.
Polonsky war mehrere Jahre Mitglied im Board of Deputies of British Jews und dadurch auch Mitglied im Yad Vashem Memorial Committee.
Polonsky wurde 1999 mit dem Verdienstorden der Republik Polen ausgezeichnet, er ist Ehrendoktor der Universitäten Warschau (2010) und Krakau (2014). Er erhielt 2011 den Orden Polonia Restituta und den Orden für Verdienste um Litauen.
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