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österreichischer Schauspieler Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Anton Franz Edthofer (* 18. September 1883 in Wien, Österreich-Ungarn; † 21. Februar 1971 ebenda) war ein österreichischer Schauspieler.
Sein Debüt gab er 1904 am Intimen Theater in München, danach gastierte er am Linzer Stadttheater. 1906 wechselte er ans Wiener Raimundtheater, drei Jahre später ans Volkstheater, dessen Ensemblemitglied er bis 1920 blieb. Anfang der 1920er Jahre spielte er zunächst am Staatlichen Schauspielhaus, später am Deutschen Theater unter Max Reinhardt. Ab 1923 stand er abwechselnd in Berlin und Wien auf der Bühne, ab 1929 gehörte er dem Ensemble des Theaters in der Josefstadt an, das bis zu seinem Tod seine künstlerische Heimat bleiben sollte. Anfangs reüssierte er im Fach des jugendlichen Bonvivant und mit komischen Rollen, später etablierte er sich als Charakterdarsteller und trat ebenso in klassischen Stücken auf, wie in modernen Dramen – u. a. von Hauptmann, Gorki, Wedekind oder Shaw.
Bereits 1912 stand er erstmals vor der Kamera, in einer kleinen Rolle in der Wiener Großproduktion Der Unbekannte (1912) von Luise Kolm. 1918 spielte er in Otto Kreislers Ibsen-Verfilmung der Gespenster den Osvald. Wie am Theater verkörperte Edthofer auch im Stummfilm ein breites Spektrum an Rollen, er arbeitete mit renommierten Regisseuren – wie Otto Rippert, Fritz Lang, Friedrich Wilhelm Murnau, Karl Grune oder Robert Wiene –, spielte in Melodramen, Krimis und Abenteuerfilmen. Edthofer stand 1944 in der Gottbegnadeten-Liste (Filmliste) des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda.[1]
Wichtige Rollen im Theater in der Josefstadt waren der Malvolio in Shakespeares Was ihr wollt, der König Philipp II. in Schillers Don Karlos, Der Schwierige von Hofmannsthal, Professors Henry Higgins in Pygmalion, der Pastor Manders in den Gespenstern oder der Willy Loman in Arthur Millers Tod eines Handlungsreisenden. Eine seiner nachhaltigsten Interpretationen war der Baron in Maxim Gorkis Nachtasyl.
In erster Ehe war Edthofer verheiratet mit Elisabeth Glück, der späteren Frau von Paul Henreid.[2] Von 1919 bis 1924 war er in zweiter Ehe mit der österreichischen Theaterschauspielerin Margarete von Bukovics verheiratet. Eine heftige Affäre verband ihn 1937 mit Helene Thimig, die damals mit Max Reinhardt verehelicht war und die nach dem Anschluss Österreichs in den Vereinigten Staaten verblieb. Nach ihrer Rückkehr nach Österreich heirateten die beiden Ende Juli 1948. Thimig überlebte ihn um drei Jahre.
Edthofers Grab befindet sich auf dem Südwestfriedhof in Gruppe W, Nr. 1.
Seine Nichte Dora Thaler war eine österreichische Schriftstellerin und in den 1930er und 1940er Jahren mit Schauspieler, Regisseur und Schriftsteller Kurt von Lessen verheiratet.[3] Er war weiters ein Onkel des Regisseurs Wolfgang Glück.
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