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Benediktiner und Kardinal Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Angelo Maria Quirini oder Querini OSBCas (* 30. März 1680 in Venedig; † 6. Januar 1755 in Brescia) war Benediktiner und Kardinal der Römischen Kirche. Er ist der Gründer der Biblioteca Queriniana in Brescia, die heute noch besteht.
Quirini unterhielt Briefwechsel mit bedeutenden Gelehrten und Philosophen seiner Zeit, wie Voltaire, Johann Jakob Breitinger, Franz Ignatius Rothfischer, Abraham Gotthelf Kästner, Johann Christoph Gottsched, Georg Wilhelm Kirchmaier, Bernard de Montfaucon, Jean Henri Samuel Formey sowie mit Friedrich II. und Papst Benedikt XIV.
Gerolamo Quirini war Abkömmling der venezianischen Patrizierfamilie Quirini Stampalia. Als 17-Jähriger trat er 1696 in Florenz in den Orden der Benediktiner ein, nahm den Ordensnamen Angelo Maria an und empfing am 24. März 1702 die Priesterweihe. Er studierte Griechisch, Hebräisch und Mathematik. Von 1710 bis 1714 unternahm er Studienreisen nach Frankreich, den Niederlanden, Deutschland und England, wo er mit hervorragenden Vertretern der Aufklärung zusammentraf. Seit 1718 war er Mitglied der päpstlichen Kommission für die Revision der griechischen liturgischen Literatur.[1] Im Jahr 1723 wurde er zum Erzbischof von Korfu ernannt, ein Amt, das er bis 1727 bekleidete. Die Bischofsweihe spendete ihm am 30. November 1723 in Rom Kardinal Francesco Barberini; Mitkonsekratoren waren Erzbischof Augusto Antonio Zacco, Bischof von Treviso, und Erzbischof Nicola Maria Tedeschi OSB.
Im Konsistorium vom 9. Dezember 1726 nahm ihn Papst Benedikt XIII. zunächst in pectore ins Kardinalskollegium auf, gab seine Wahl jedoch erst am 20. November 1727 bekannt. Nachdem er am 22. Dezember 1727 Kardinalsring und Birett empfangen hatte, bekam Quirini als Kardinalpriester die Titelkirche Sant’Agostino überantwortet. Später bekam er auch die Titelkirchen San Marco und Santa Prassede. Ferner war er von 1743 bis 1754 Kardinalpriester von Santi Bonifacio e Alessio.[2] Er nahm an den Konklaven von 1730 und 1740 teil. Im Jahr 1730 ernannte ihn Papst Clemens XII. zum Kardinalbibliothekar der Vatikanischen Bibliothek, 1740 zum Präfekten der Index-Kongregation.
Wegen Meinungsverschiedenheiten mit Benedikt XIV. wurde er 1751 in die Diözese Brescia versetzt. Er gründete die Biblioteca Queriniana, der er seine Kunst- und Antikensammlung vermachte.
Die Giebelinschrift der St.-Hedwigs-Kathedrale in Berlin nennt Kardinal Quirini als Hauptstifter.[3]
Quirini hinterließ rund 50 Schriften, darunter eine Geschichte seines Ordens, von Korfu und von Brescia, sowie einen umfangreichen Briefwechsel.
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