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deutsche Künstlerin Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Aneta Kajzer (* 1989 in Katowice, Polen) ist eine deutsche Künstlerin.
Kajzer wuchs in Würzburg auf und studierte von 2008 bis 2010 Kunstgeschichte und Europäische Ethnologie an der Universität Würzburg. Von 2011 bis 2017 studierte sie Bildende Kunst bei Anne Berning und Shannon Bool an der Kunsthochschule Mainz. Sie lebt und arbeitet in Berlin.[1]
Aneta Kajzer verbindet in ihrer farbintensiven Malerei abstrakte und halbabstrakte Elemente, die in der Natur angesiedelt sind.[2] Oft sind die Kompositionen mit kleinen Punkten und Strichen versetzt, die auf die Augen und den Mund verschiedener Wesen schließen lassen.[3] Die dargestellten Figuren entstehen spontan während des Malvorgangs und haben oft einen melancholischen, nachdenklichen oder flüchtigen Charakter und sind Grundlage für weit reichende Assoziationsketten. In ihrem Werk wird das Niedliche dem Grotesken, Abstoßenden und Beängstigenden sowie dem Lustigen und Lächerlichen gegenübergestellt. Diese Gegensätze haben ihren Ursprung in Aneta Kajzers früher Faszination für polnische Märchen, Comics und Zeichentrickfilme, die sie bereits in ihrer Jugend abzeichnete.[4]
Ihre Bilder entstehen auf dem Boden liegend und werden nass gemalt. Als Malmittel verwendet sie Ölfarbe, Acrylfarbe oder Gouache. Als Bildträger wählt sie Leinwand, vereinzelt entstehen auch Arbeiten auf Papier. Stark aufgelöste Formen, die durch den Einsatz von Farbe und Verdünnungsmittel verschiedene Annäherungs- und Vermischungsprozesse verhandeln, bilden einen Schwerpunkt ihrer Malerei.[5]
Als für sie wesentliche Positionen nennt sie Louise Bourgeois, Helen Frankenthaler, Maria Lassnig und Miriam Cahn[6][7]. Ohne dass dies in ihren Bildern eine sichtbare Rolle spielt, versteht sich Aneta Kajzer als feministische Künstlerin. Bereits während ihres Studiums an der Kunsthochschule Mainz schloss sie sich mit anderen Künstlerinnen zu Kollektiven zusammen, um sich für eine gerechte Bezahlung von Kunstschaffenden einzusetzen.
Im Jahr 2017 wurde sie mit dem Malereistipendium Winsor & Newton ausgezeichnet[8], das ihr einen sechsmonatigen Arbeitsaufenthalt im Künstlerhaus Bethanien in Berlin ermöglichte.[9]
2019 wurde sie mit dem Arbeitsstipendium der Stiftung Kunstfonds ausgezeichnet und verbrachte drei Monate in Südkorea am Nationalmuseum für moderne und zeitgenössische Kunst (MMCA) in Goyang.[10]
Breite Aufmerksamkeit erhielt sie durch ihre Teilnahme an der viel beachteten Gruppenausstellung 2019/20 „Jetzt! Junge Malerei in Deutschland“ im Kunstmuseum Bonn, im Museum Wiesbaden, in den Kunstsammlungen Chemnitz und in den Deichtorhallen Hamburg.[11]
Als erste Malerin erhielt sie 2022 den Kallmann-Preis in der Kategorie Porträt.[12]
Kajzers Arbeiten sind in zahlreichen öffentlichen Kunstsammlungen beheimatet, unter anderem in der Bundeskunstsammlung in Berlin, den Kunstsammlungen Chemnitz in Chemnitz, Museum Gunzenhauser in Chemniz, im FRAC The Fonds Régional d'Art Contemporain Auvergne in Auvergne, in der Sammlung Wemhöner in Berlin, in der New Carlsberg Foundation in Kopenhagen sowie im National Museum in Gdansk in Danzig.
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