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Verwaltungseinheit des 1806 in ein Königreich umgewandelten Kurfürstentums Sachsen Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Amt Eilenburg war eine im Leipziger Kreis gelegene Verwaltungseinheit des 1806 in ein Königreich umgewandelten Kurfürstentums Sachsen. Bis zur Abtretung an Preußen 1815 bildete es als sächsisches Amt den räumlichen Bezugspunkt für die Einforderung landesherrlicher Abgaben und Frondienste, für Polizei, Rechtsprechung und Heeresfolge.
Das Amt lag beidseits der unteren Mulde, war dem Leipziger Kreis angegliedert und grenzte im Norden und Westen an die Ämter Düben und Delitzsch, im Osten an das Amt Torgau, im Südosten an das Amt Wurzen sowie im Süden an das Kreisamt Leipzig. Im Amtsgebiet lagen zwei Exklaven des Amts Wurzen.
Das Gebiet liegt heute im Norden des Freistaats Sachsen und gehört zum Landkreis Nordsachsen. Nur Kollau liegt im Landkreis Leipzig.
Amt Bitterfeld (Exklaven) | Amt Düben | |
Amt Delitzsch | Amt Torgau | |
Kreisamt Leipzig | Stiftsamt Wurzen (Amt Wurzen) |
Das Amt Eilenburg ging aus der Pflege Eilenburg hervor, die bereits 1017 als besondere Grafschaft urkundlich erwähnt wurde und sich seit der Jahrtausendwende im Besitz der Wettiner befand. Im Jahr 1291 gelangte das Gebiet im Verband der Markgrafschaft Landsberg an die Mark Brandenburg, 1378 an die Herren von Colditz und schließlich 1402 durch Kauf an die Markgrafschaft Meißen.
Bei der Leipziger Teilung gelangte das Amt Eilenburg 1485 an den ernestinischen Zweig der Wettiner, deren Residenz in Wittenberg war. Im Schmalkaldischen Krieg 1546/47 stand der albertinische Herzog Moritz von Sachsen auf der Seite Kaiser Karls V. gegen seinen ernestinischen Vetter, Kurfürst Friedrich II., der 1546 in die Reichsacht getan wurde und in der Wittenberger Kapitulation auf die sächsische Kurwürde und auf fast alle Erblande zugunsten des Albertiners verzichten musste, darunter auch das Amt Eilenburg. Bei der Neuordnung seines nun stark erweiterten Territoriums wies Moritz dieses Amt dem Leipziger Kreis seines nunmehrigen Kurfürstentums Sachsen zu. Bei Sachsen blieb das Amt Eilenburg bis 1815, dann fiel es aufgrund der Beschlüsse des Wiener Kongresses an das Königreich Preußen und bildete dort ab 1816 den Ostteil des Landkreis Delitzsch (Provinz Sachsen). Nur die Exklave Cossa wurde dem Kreis Bitterfeld zugeteilt.[1]
Seit 1990 gehört das Territorium des früheren Amtes Eilenburg zum Freistaat Sachsen. Auf Befehl des Kurfürsten Moritz von Sachsen wurde 1548 ein Erbbuch des Amtes Eilenburg angelegt.
Jahr | Einwohner[2] |
---|---|
1779 | 10.000 |
1801 | 12.400 |
1806 | 13.000 |
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Die späteren Amtshauptleute von Eilenburg sollen in Grimma oder Leipzig ansässig gewesen sein. Letzter Amtshauptmann war Geheimrat Peter Friedrich Freiherr von Hohenthal-Dölkau.[11]
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