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Hanseatische Familie Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Amsinck ist der Name einer niederländischen Patrizierfamilie, die erstmals Ende des 15. Jahrhunderts in Oldenzaal nachweisbar ist und mit Willem Amsinck 1576 nach Hamburg einwanderte. Das Geschlecht zählt zu den Hanseaten, der bis 1918 auf verfassungsmäßige Privilegien gegründeten Oberschicht in den Freien Reichs- und Hansestädten Hamburg, Bremen und Lübeck.
Die Amsincks waren ein Kaufmannsgeschlecht in den Niederlanden, Hamburg, Portugal, England, Frankreich, Hannover, Holstein, Dänemark, Surinam und Indien. Stammvater war Johan Amsinck (ca. 1410–1430) aus Oldenzaal, sein Enkel Rudolph Amsinck (1518–1582/90), Vater von Willem Amsinck (1542–1618), war Bürgermeister von Zwolle.
Willem Amsinck (1542–1618) kam um 1576 als Glaubensflüchtling aus den Niederlanden nach Hamburg. Er war Händler für Tuch und Laken und gehörte bald zu den angesehenen Kaufleuten der Stadt. Sein Sohn Rudolf Amsinck (1577–1636) wurde 1619 in den Hamburger Rat gewählt und unternahm mit seinem Bruder Arnold Amsinck (1579–1656) in den 1620er Jahren großangelegte Eindeichungen im nordfriesischen Wattenmeer (Amsinck-Koog, Hamburger Hallig). Ihre zahlreichen Nachkommen waren mit namhaften Hamburger Familien (Berenberg, Gossler, Jenisch, Sieveking u. a.) versippt und nahmen wiederholt hohe Ämter in Rat und Bürgerschaft wahr.
Im Laufe der Zeit stellte die Familie einen Bürgermeister, zwei Syndici, drei Ratsherren, drei Oberalte und zwei Kämmereiverordnete. Wilhelm Amsinck (1752–1831) war seit 1786 Ratsherr und ab 1802 Hamburger Bürgermeister. Sein Sohn Johannes Amsinck (1792–1879) erbte das Handelshaus Johannes Schuback & Söhne und gelangte durch den Handel mit damals unabhängig werdenden Staaten Südamerikas zu großem Reichtum. Sein zweiter Sohn Wilhelm Amsinck (1793–1874) erwarb sich nach dem großen Brand 1842 als Senatssyndikus große Verdienste beim Wiederaufbau der Stadt und bei der Erschließung des Hammerbrooks. Die Familie war unter anderem an der Gründung der Vereinsbank Hamburg, der HAPAG und der Hamburg Süd beteiligt.[1] Wilhelm Amsincks (1752–1831) Enkelin Clara Amsinck heiratete den späteren Bürgermeister Max Predöhl.
In der Weimarer Republik und während der Inflation verlor die Familie den Großteil ihres Vermögens.[1] Ein weiterer Nachfahre war Martin Garlieb Amsinck (1831–1905), deutscher Schiffbauer, Reeder und Politiker, MdHB. In Hamburg und anderen Teilen Deutschland leben noch Nachfahren der Familie. Kinder des Reinhard Amsinck (Bruder von Johanna Amsinck) leben in Amerika.
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