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US-amerikanischer Umweltaktivist Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Amory Bloch Lovins (* 13. November 1947 in Washington, D.C.) ist ein US-amerikanischer Physiker und Umweltaktivist.
Lovins ist einer der Geschäftsführer (CEO) des Rocky Mountain Institute und Autor zahlreicher Bücher, die zu einer effizienteren Nutzung der Energie im Privatbereich und in der Industrie führen sollen. Zu seinen Veröffentlichungen zählen Factor Four (zusammen mit seiner damaligen Frau Hunter Lovins und Ernst Ulrich von Weizsäcker) und Natural Capitalism (mit Paul Hawken und Hunter Lovins). In den 1980er-Jahren half Lovins bei der Entwicklung eines äußerst effizienten Kraftfahrzeugs, des Hypercar.
Lovins ist einer der einflussreichsten Fürsprecher des „weichen Energieweges“ (soft energy path) in den USA. Er ist Autor zahlreicher Veröffentlichungen. Auf der einen Seite befürwortet Lovins die Einsparung von Energie, auf der anderen Seite die Nutzung erneuerbarer Energie.
Lovins verbrachte die meiste Zeit seiner Jugend in Silver Spring, Maryland und in Amherst, Massachusetts. 1964 ging er an die Harvard-Universität, nachdem er an seinem College mehrfach mit Wissenschaftspreisen ausgezeichnet worden war. Nach zwei Jahren ging er ans Magdalen College der Universität Oxford, wo er Experimentalphysik studierte. Er erhielt anschließend ein Forschungsstipendium am Merton College in Oxford, wo er zwei Jahre lang weiter studierte und seinen Abschluss als Master of Arts (M. A.) machte. 1978 promovierte Lovins am Bates College.
Lovins schlug in den nachfolgenden Jahren jedoch nicht die wissenschaftliche Karriere, sondern setzte seine Kraft für die Friends of the Earth ein, die große Umweltorganisation, für die er mehrere Jahre in Großbritannien als Repräsentant tätig war. Seine Interessenschwerpunkte verlagerten sich nun auf die Ressourcenpolitik, insbesondere die Energiepolitik. Er veröffentlichte noch zwei umfangreiche Bücher zum Thema Energie (World Energy Strategies und Non-Nuclear Futures, zusammen mit John H. Price), bevor er wieder in die USA zurückkehrte.
Die Ölkrise (Ölpreisschock) 1973 verhalf Lovins’ Ideen zu mehr Aufmerksamkeit. Foreign Affairs veröffentlichte 1976 seinen Essay Energy Strategy: The Road not taken?. Hierin beschreibt er den Einsatz „harter Energien“, wie erdölbetriebene Automobile, zentrale Großkraftwerke, die oft ineffizient arbeiten, sowie Kernkraftwerke. Dem setzt er die „weichen Technologien“ (auch alternative Energiequellen genannt) entgegen, wie z. B. Solarenergie, Windenergie und Biokraftstoff.
1979 heiratete er L. Hunter Sheldon, eine Rechtsanwältin und Sozialwissenschaftlerin, mit der er mehrere Bücher veröffentlichte. 1982 gründete Lovins zusammen mit seiner Frau das Rocky Mountain Institute in Snowmass, Colorado. Das Institut wurde schrittweise zu einem Vorzeigeobjekt für Energieeffizienz ausgebaut. Bereits in den 80er Jahren konnte es selbst in den häufigen schneidend kalten Winternächten Colorados (−40 °C) eine angenehme Raumtemperatur erzeugen, die nur durch Solarkraft und die Körperwärme der Mitarbeiter erzeugt wird. Sogar tropische und subtropische Pflanzen gedeihen, insbesondere die in Lovins’ Vorträgen oft erwähnten Bananen.
Amory Lovins ist Träger zahlreicher Auszeichnungen. So wurde ihm 1983 der in Deutschland häufig als „Alternativer Nobelpreis“ bezeichnete Right Livelihood Award verliehen. 1993 war er MacArthur Fellow, 1998 erhielt er einen Heinz Award, 2007 den Volvo Environment Prize und 2016 das Bundesverdienstkreuz.
In der Ausgabe vom 11. Mai 2009 des Time-Magazins wurde er zu den 100 einflussreichsten Menschen gerechnet.[1]
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