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deutscher Künstler, Musiker und Labelbetreiber Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Carsten Nicolai (* 18. September 1965 in Karl-Marx-Stadt) ist ein deutscher Künstler, Musiker und Labelbetreiber. Als Musiker ist er unter dem Pseudonym Alva Noto bekannt.
Carsten Nicolai wurde 1965 in Karl-Marx-Stadt geboren und wuchs dort auch auf. Sein älterer Bruder ist der Künstler Olaf Nicolai.
Bereits während seines Studiums der Landschaftsarchitektur an der Technischen Universität Dresden, das er 1990 mit dem Diplom abschloss, hatte Nicolai als autodidaktischer bildender Künstler erste Ausstellungen in inoffiziellen Ausstellungsräumen wie der Galerie Hermannstrasse Chemnitz, der Galerie Eigen + Art Leipzig oder der Wohnungsgalerie „deLOCH“ Berlin. Gemeinsam mit anderen Kulturschaffenden war Carsten Nicolai Gründer und langjähriger Betreiber des Chemnitzer Kunst- und Kulturzentrums VOXXX auf dem Kaßberg, eine der ersten freien Kulturinitiativen der Stadt in der Nachwendezeit.
Nach der Teilnahme an der documenta X (1997) und der 49. und 50. Biennale di Venezia (2001 und 2003) fanden seine Arbeiten Eingang in private und öffentliche Sammlungen und wurden in nationalen und internationalen Ausstellungen renommierter Museen und Galerien präsentiert. Darunter umfangreiche Einzelausstellungen in der Schirn Kunsthalle Frankfurt (anti reflex, 2005), der Neuen Nationalgalerie Berlin (syn chron, 2005), der Berlinischen Galerie (tele, 2018), den Kunstsammlungen Nordrhein-Westfalen (parallax symmetry, 2019) und dem Haus der Kunst München (transmitter / receiver – the machine and the gardener, 2022).
Im Jahr 2007 wurde ihm anlässlich seiner Einzelausstellung im Zürcher Haus Konstruktiv erstmalig der Zurich Art Prize verliehen.[1] Im gleichen Jahr wurde ihm ein Stipendium in der Villa Massimo in Rom zuerkannt.[2] 2019 zeigte Nicolai im Rahmen der 58. Biennale di Venezia eine interaktive Soundperformance im mongolischen Pavillon.[3]
Carsten Nicolais künstlerisches Schaffen zeichnet sich durch ein ausgeprägtes Bekenntnis zum Minimalismus aus. Dieser manifestiert sich in seinen raumgreifenden Medieninstallationen und Klangexperimenten, in denen er eigene Codes aus akustischen und visuellen Zeichen und Symbolen kreiert.[4] Künstlerische Inspiration findet Nicolai unter anderem in wissenschaftlichen Referenzsystemen, die ihn zu einer intensiven Auseinandersetzung mit mathematischen Mustern wie Grids und Codes, Fehler- und Zufallsstrukturen sowie dem Phänomen der Selbstorganisation führen.[5]
Unter dem Pseudonym Alva Noto zählt Nicolai zu den bekanntesten Vertretern zeitgenössischer elektronischer Musik. Konzerte führten ihn u. a. an das Solomon R. Guggenheim Museum in New York, das San Francisco Museum of Modern Art, das Centre Pompidou in Paris und die Tate Modern in London.[6] Zu seinen verschiedenen musikalischen Projekten zählen Kollaborationen mit Ryōji Ikeda, Mika Vainio, Iggy Pop, Blixa Bargeld und Ryūichi Sakamoto. Mit letzterem komponierte Nicolai die Musik für Alejandro González Iñárritus Oscar-prämierten Film The Revenant, der in der Kategorie Beste Filmmusik für den Golden Globe, den BAFTA und den Grammy nominiert wurde. 2018 schuf er das Sounddesign für Iñárritus VR-Projekt Carne y arena.[7]
1994/95 gründete Nicolai das Label noton.archiv für ton und nichtton, das 1999 aufgrund der sehr ähnlichen inhaltlichen Ausrichtung mit dem Chemnitzer Label raster music unter dem Namen Raster-Noton fusionierte. Innerhalb weniger Jahre avancierte es zu einem der renommiertesten Labels weltweit und galt neben A-Musik und Mille Plateaux als eines der führenden Labels für experimentelle elektronische Musik in Deutschland. 2017 wurde bekannt, dass sich Raster-Noton wieder in die Vorgängerlabels aufspaltet. Vertrieben werden das musikalische Werk und die Kollaborationen Nicolais von nun an über sein eigenes Label Noton.
Seit 2015 hat Nicolai eine Professur für Kunst mit Schwerpunkt auf digitale und zeitbasierte Medien an der Hochschule für Bildende Künste Dresden inne.[8]
Er lebt und arbeitet in Berlin.
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