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deutscher Orthopäde und Hochschullehrer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Alfred Nikolaus Witt (* 9. Februar 1914 in Strössendorf; † 20. April 1999 in Gmund am Tegernsee) war ein deutscher Orthopäde und Hochschullehrer.
Witt studierte Medizin in München und wurde 1933 beim Corps Arminia aktiv.[1] Er machte 1938 das Staatsexamen und wurde als letzter Doktorand von Erich Lexer zum Dr. med. promoviert.
1939 begann er die chirurgische Ausbildung im Kreiskrankenhaus Lindau.[2] 1940 zum Heer (Wehrmacht) einberufen, diente er in der motorisierten Chirurgenstaffel eines Kriegslazaretts in Frankreich. 1941 wurde er zum Reservelazarett Hohenzollernschule versetzt. Damit kam er zu Max Lange, einem großen Knochenchirurgen. Ihm half er ab 1943 beim Aufbau einer orthopädisch-chirurgischen Abteilung in Bad Tölz. Dort wurde 1945 das Versorgungskrankenhaus für Versehrte und Zivilbevölkerung eingerichtet. In der Nachkriegszeit kümmerte er sich bei Lange in Bad Tölz besonders um die Kriegsversehrten.
1950 habilitierte sich Witt an der Ludwig-Maximilians-Universität.[3] Er wurde zum Leitenden Oberarzt, Oberregierungsmedizinalrat und apl. Professor ernannt. Nachdem er 1953 den Ruf auf den Lehrstuhl für Orthopädie der Universität Leipzig abgelehnt hatte, folgte er 1954 dem Ruf der Freien Universität Berlin und wurde Direktor des Oskar-Helene-Heims. Den Ruf der Universität Köln (1962) lehnte er ab.
Heidelberg, München und West-Berlin waren die einflussreichsten orthopädischen Lehrstühle in der alten Bundesrepublik (Leipzig in der DDR). 1968 wurde Witt im heimatlichen München Nachfolger seines Lehrers Lange. Als Direktor der Staatlichen Orthopädischen Klinik wurde er mit der Inbetriebnahme vom Klinikum Großhadern auch Direktor der Orthopädischen Universitätsklinik. In Berlin und München brachte Witt jeweils vier spätere Lehrstuhlinhaber hervor, so auch Michael Jäger und ihm nachfolgend Hans Jürgen Refior.
Witt wurden in zwei Fällen ärztliche Behandlungsfehler nachgewiesen und sein Arbeitgeber, der Freistaat Bayern, zu Zahlungen von Schmerzensgeld verurteilt; zu strafrechtlichen Verfolgungen kam es nicht. Zum einen im Fall von Jürgen Bischof während einer von Witt geleiteten Operation.[4] Zum anderen im Fall um Theo Mauser, der wegen eines Operationsfehlers von Witt mit einer Querschnittlähmung aus der Narkose aufwachte.[5] Auch hier wurde Mauser Schmerzensgeld zugesprochen.[6] 1982 wurde Witt emeritiert. Er war seit 1941 verheiratet und hinterließ drei Söhne.
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