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russischer Biologe und Umweltpolitiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Alexei Wladimirowitsch Jablokow (russisch Алексей Владимирович Яблоков, engl. Transkription Alexey V. Yablokov; * 3. Oktober 1933 in Moskau; † 10. Januar 2017 ebenda[1]) war ein russischer Biologe und Umweltpolitiker. Er war korrespondierendes Mitglied der Russischen Akademie der Wissenschaften und Mitglied im Vorstand des Russischen Zentrums für Ökologische Politik.[2]
Jablokow studierte Biologie an der Lomonossow-Universität Moskau. 1956 schloss er das Studium ab und wurde Assistent. 1959 erlangte er den akademischen Grad Kandidat der Wissenschaft und 1965 den russischen Doktorgrad (entspricht der Habilitation). Von 1969 bis 1991 war er Abteilungsleiter am Kolzow-Institut für Entwicklungsbiologie der Akademie der Wissenschaften der UdSSR.
Zur Zeit der Perestroika gründete Jablokow 1988 die sowjetische Filiale von Greenpeace und blieb bis 1991 deren Vorsitzender. Von 1989 bis 1997 war er in verschiedenen Ämtern Umweltberater für die Präsidenten Michail Gorbatschow und Boris Jelzin.[3] 1993 wurde der als Jablokow-Report bekannte wissenschaftliche Bericht veröffentlicht, der von 46 Experten unter der Federführung von Alexei Jablokow erstellt wurde.[4] Der Bericht dokumentiert die Versenkung von Atommüll, insbesondere zahlreicher Nuklearreaktoren, im Meer. Er löste eine internationale Debatte um die Entsorgung des Atommülls der russischen Flotte aus.[5][6]
2005 gründete Jablokow den Bund der Grünen Russlands und wurde deren Vorsitzender. Nach dessen Auflösung ein Jahr später ging er in die Partei Jabloko und wurde Vorsitzender der neuen Fraktion Grünes Russland.[7]
Er engagierte sich als Mitglied des Western Gray Whale Advisory Panel (WGWAP) in der International Union for Conservation of Nature and Natural Resources (IUCN) für den Schutz des Grauwals.[8] Aufsehen erregte eine 2007 veröffentlichte und 2009 ins Englische übersetzte Studie, die er mit Wassili und Alexei Nesterenko verfasste, in der geschätzt wurde, dass fast eine Million Menschen durch die Folgen der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl vorzeitig gestorben seien.
Alexei Jablokow erhielt 2000 die Goldmedaille des WWF und zusammen mit Fran Macy 2002 den Nuclear-Free Future Award.[9] Seit 1995 war er Ehrendoktor der Universität Brüssel und seit 1996 Mitglied der American Academy of Arts and Sciences.[10] 1996 erhielt er die Busk Medal der Royal Geographical Society.[11]
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