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sowjetischer Schriftsteller Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Alexander Borissowitsch Tschakowski (russisch Александр Борисович Чаковский; * 13. Augustjul. / 26. August 1913greg. in Sankt Petersburg; † 17. Februar 1994 in Moskau) war ein sowjetischer Schriftsteller.
Tschakowski entstammte einer wohlhabenden jüdischen Familie. Sein Großvater väterlicherseits lebte als Händler der ersten Gilde und als Großgrundbesitzer in Samara. Sein Vater war Arzt, sein Onkel war Anwalt in Moskau. Alexander Tschakowski verbrachte seine Jugend in Samara, wo er 1930 die Schulbildung abschloss und anschließend nach Moskau zog. Als Gymnasiast beteiligte er sich an der staatlichen Kampagne Likbes zur Ausrottung des Analphabetismus und an der Kollektivierung. 1937 veröffentlichte er erste literaturkritische Artikel, studierte dann bis 1938 am Maxim-Gorki-Literaturinstitut und war anschließend Assistent am MIFLI (Московский институт философии, литературы и истории). Seine ersten Buchpublikationen, literarische Porträts der Schriftsteller Henri Barbusse und Martin Andersen Nexø, erschienen 1940.
Am Großen Vaterländischen Krieg nahm Tschakowski als Kriegsberichterstatter an der Wolchow-Front und danach an der 3. Baltischen Front teil.
Seine Kriegserfahrungen prägten sein literarisches Werk. 1944 legte er den ersten Teil seines dokumentarischen Romans Es war in Leningrad über die Blockade Leningrads vor. Es folgten Werke wie der als „Tauwetter“-Roman gehandelte Licht eines fernen Sterns (1962; von Iwan Pyrjew 1965 verfilmt). Mit dem umfangreichen Roman Die Blockade (1968/75; verfilmt 1973/78 unter der Regie von Michail Jerschow) wandte er sich erneut der Leningrader Blockade zu, und in der Trilogie Der Sieg (1979; 1985 von Jewgeni Matwejew verfilmt) behandelte er die Endphase des Zweiten Weltkriegs und die Potsdamer Konferenz. Diese voluminösen Spätwerke zeigen eine Rückkehr Tschakowskis zu einer überhöhten, unkritischen Darstellung Stalins, die auch in den sozialistischen Ländern durchaus kritisch gesehen wurde,[1] während er im Westen durchgängig als ideologischer Hardliner wahrgenommen wurde.[2]
Von 1959 bis 1963 war Tschakowski Chefredakteur der Zeitschrift Inostrannaja Literatura, von 1963 bis 1988 Chefredakteur der Literaturnaja gaseta. Von 1962 bis 1991 war er zudem einer der Sekretäre des Schriftstellerverbands der UdSSR.[3]
Tschakowski wurde vielfach ausgezeichnet, so 1950 mit dem Stalinpreis für Bei uns ist schon Morgen, 1978 mit dem Leninpreis für Die Blockade und 1983 mit dem Staatspreis der UdSSR für Der Sieg, außerdem viermal mit dem Leninorden,[4] dem Orden der Oktoberrevolution, dem Orden des Roten Banners der Arbeit, dem Orden des Roten Sterns und 1973 mit dem Titel Held der sozialistischen Arbeit. Von 1966 bis 1989 war er Mitglied des Obersten Sowjets der UdSSR und von 1971 bis 1986 Kandidat des ZK der KPdSU.
Sein Grab befindet sich auf dem Kunzewoer Friedhof.
Romane:
Dramen:
Sachbücher:
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