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deutscher Mathematiker Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Albrecht Beutelspacher (* 5. Juni 1950 in Tübingen) ist ein deutscher Mathematiker. Von 1988 bis 2018 war er Professor für Geometrie und Diskrete Mathematik an der Justus-Liebig-Universität Gießen. Er ist der Gründer und Direktor des Mathematikums in Gießen.
Albrecht Beutelspacher wurde 1950 als Kind von Hans und Ilserose Beutelspacher, geb. de Pay, in Tübingen geboren. Er besuchte dort von 1957 bis 1961 die Melanchthon-Schule sowie anschließend von 1961 bis 1969 das Uhland-Gymnasium. Von 1969 bis 1973 studierte er Mathematik mit den Nebenfächern Physik und Philosophie an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Danach war er bis 1982 als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz tätig, wo er 1976 bei Judita Cofman mit der Dissertation Teilfaserungen und Parallelismen in endlichdimensionalen projektiven Räumen promovierte.[1] Von 1982 bis 1985 hatte er eine Professur auf Zeit in Mainz inne, danach war er zwei Jahre lang in der Forschungsabteilung der Siemens AG tätig. Von 1988 bis 2018 bekleidete er eine Professur für Geometrie und Diskrete Mathematik an der Justus-Liebig-Universität Gießen.[2][3]
Daneben hat sich Beutelspacher um Öffentlichkeitsarbeit auf dem Gebiet der Mathematik verdient gemacht. Im Jahr 2002 gründete er in Gießen mit dem Mathematikum ein ‚Mathematik-Museum‘, dessen Besucher aufgefordert sind, aktiv an den ca. 200 Experimentierstationen mathematische Erfahrungen zu sammeln. In dem Journal Bild der Wissenschaft betreut Beutelspacher eine eigene Kolumne für unterhaltsame Beiträge mit Bezug zur Mathematik. Seit 2007 moderiert er auf BR-alpha die Sendung Mathematik zum Anfassen, in der mathematische Alltagsprobleme populärwissenschaftlich behandelt werden. Das Format dieser Sendung entspricht dem von alpha-Centauri oder Geist & Gehirn. 2015 hielt er an der Universität Düsseldorf Mathematik-Vorlesungen für Kinder.[4]
Im Jahr 2000 wurde Beutelspacher der Archimedes-Förderpreis des Deutschen Vereins zur Förderung des mathematischen und naturwissenschaftlichen Unterrichts verliehen.[5] Außerdem war er in diesem Jahr der erste Preisträger des neu geschaffenen Communicator-Preises der Deutschen Forschungsgemeinschaft, mit dem Wissenschaftler ausgezeichnet werden, die sich um die öffentliche Darstellung ihres Fachgebietes verdient gemacht haben.[6]
2003 erhielt er die Ehrennadel der Deutschen Mathematiker-Vereinigung.
Für die Einrichtung des Mathematikums wurde Beutelspacher 2004 der erste Deutsche IQ-Preis von Mensa in Deutschland e. V. verliehen.[7] Am 28. August desselben Jahres wurde ihm in Leipzig der Benedictus-Gotthelf-Teubner-Förderpreis 2004 überreicht.[8]
Im Jahr 2005 wurde er nominiert für den „Descartes Prize for Science Communication“ der Europäischen Kommission.
2008 erhielt er den Hessischen Kulturpreis für seine Verdienste zur Popularisierung der Mathematik.
2010 wurde ihm die Ehrendoktorwürde der Universität Siegen verliehen.[9][10] Im selben Jahr erhielt er den erstmals verliehenen Academy Bildungspreis, verliehen von der Academy Verein für Bildungsberatung e. V.[11]
Im November 2014 wurde Beutelspacher mit der „Medaille für naturwissenschaftliche Publizistik“ ausgezeichnet.[12] Die Medaille wird von der Deutschen Physikalischen Gesellschaft an Persönlichkeiten vergeben, die sich in besonders hohem Maße für die Verbreitung naturwissenschaftlich-physikalischen Denkens im deutschsprachigen Raum einsetzen.
2016 erhielt er den Hessischen Verdienstorden.[13]
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