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regionaler Ableger der islamistischen Terrororganisation al-Qaida Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Al-Qaida auf der arabischen Halbinsel (arabisch القاعدة في جزيرة العرب, DMG al-Qāʿida fī ǧazīrat al-ʿArab, nach seiner englischen Bezeichnung al-Qaʿida on the Arabian Peninsula meist als AQAP oder QAP abgekürzt) ist ein regionaler Ableger der islamistischen Terrororganisation al-Qaida, der im Januar 2009 aus einer Fusion jemenitischer und saudischer Zweige dieser Organisation hervorging[1] und heute hauptsächlich im südlichen Jemen aktiv ist. Die wichtigsten militärischen Anführer der Gruppe waren bzw. sind Nāsir al-Wuhaischī (1976–2015), Saʿīd ʿAlī asch-Schihrī und Qāsim ar-Raimī (1978–2020).
Schon vor der jetzt bestehenden AQAP bestand zwischen 2002 und 2005 eine gleichnamige Organisation in Saudi-Arabien. Sie ging aus einer Gruppe von jungen Muslimen hervor, die sich Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre regelmäßig in einem Haus in der Umgebung von Riyadh trafen, das als Bait Schubrā bekannt war. Sie standen den Gelehrten der Sahwa-Bewegung, die ihnen zu politisch waren, kritisch gegenüber und beschäftigten sich vor allem mit den Schriften von Dschuhaimān al-ʿUtaibī, Abū Muhammad al-Maqdisī und bestimmten wahhabitischen Gelehrten des 19. Jahrhunderts.[2] Als eigentlicher Gründer und erster Führer von AQAP gilt der Afghanistan-Kämpfer Yūsuf al-ʿUyairī. Er rekrutierte 1998 die ersten Führungspersönlichkeiten von AQAP wie Chālid al-Hāddsch und ʿAbd al-ʿAzīz al-Muqrin aus seinem Bekanntenkreis.[3] Die eigentliche Gründung von AQAP erfolgte im Jahre 2002 auf Befehl von Osama bin Laden.[4] Mehrere frühere Mitglieder der Bait-Schubrā-Gruppe schlossen sich in den frühen 2000er Jahren der AQAP an.[5]
Nach der amerikanischen Invasion des Irak im Frühjahr 2003 unternahm AQAP eine Serie von Bombenanschlägen gegen westliche Einrichtungen in Saudi-Arabien, die sich bis zum Jahre 2004 fortsetzte.[6] Als Rechtfertigung für ihre Anschläge dienten ihnen die Schriften von Abū Muhammad al-Maqdisī, in denen dieser Saudi-Arabien zu einem ungläubigen Staat erklärt hatte.[7] Die saudischen Behörden konnten aber die terroristischen Aktivitäten der AQAP erfolgreich bekämpfen, Yūsuf al-ʿUyairī wurde am 31. Mai 2004 bei einem Zusammenstoß mit der Polizei in der Nähe von Ha'il getötet.[8] Viele militante Islamisten der AQAP flohen daraufhin in den Jemen.[9] In Saudi-Arabien selbst hörte AQAP schon 2005 auf zu existieren.[10]
Im Jemen war al-Qaida bereits seit den frühen 2000er Jahren aktiv. Anschläge erfolgten im Jahr 2000 auf die Bombardierung der USS Cole, 2008 auf die amerikanischen Botschaft sowie in mehreren Fällen auf ausländische Touristen. Dadurch geriet Jemen international immer mehr unter Druck, gegen al-Qaida vorzugehen. Nachdem sich der saudische und der jemenitische Zweig von al-Qaida im Januar 2009 unter dem Namen AQAP zusammengeschlossen und zu dem gescheiterten Versuch der Sprengung des Northwest-Airlines-Flug 253 im Landeanflug auf Detroit bekannt hatte, kam es zu einem erheblichen amerikanischen Engagement bei Operationen gegen die Organisation, die nun ihr Hauptzentrum im Jemen hatte. Dazu gehörten Ausbildung, Austausch nachrichtendienstlicher Erkenntnisse mit der jemenitischen Regierung und die Entsendung „mehrerer Dutzend Truppen“ aus dem Joint Special Operations Command. Ende 2009 intensivierte auch die jemenitische Regierung ihren Kampf gegen AQAP.[11]
Die Oberkommandierenden der jemenitischen Streitkräfte waren die Präsidenten Ali Abdullah Saleh und Ali Mohammed Mudschur. Insgesamt kämpfen bis zu 10.000 jemenitische Soldaten[12] mit einigen dutzend amerikanischen Streitkräften[11] gegen 300[13] islamistische Terroristen. Insgesamt wurden über 85 Personen auf der Seite der jemenitischen Regierung getötet.[14][15] Höchstens 105 al-Qaida-Kämpfer sind seit Ausbruch des Konflikts getötet worden.[16] Dagegen sind mindestens 45 Zivilisten umgekommen.[17][18][19]
Neben dem landesweiten Kampf gegen die sunnitische al-Qaida in mehreren Provinzen kämpfen im Nordjemen auch schiitische Aufständische, und im Süden erhalten Separatisten Zulauf, siehe Südjemen-Aufstand.[17]
Im Januar 2015 bekannte sich die al-Qaida auf der arabischen Halbinsel im Jemen zum Terroranschlag auf das Redaktionsbüro von Charlie Hebdo am 7. Januar 2015.[37]
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