Agra
Großstadt in Uttar Pradesh, Indien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Agra (Hindi आगरा Āgrā) ist eine etwa 1,7 Millionen Einwohner zählende Stadt im Westen des Bundesstaats Uttar Pradesh in Indien. Sie war mit Unterbrechungen von 1526 bis 1648 die Hauptstadt des Mogulreiches und weist mehrere zum UNESCO-Weltkulturerbe zählende Stätten auf. Seit dem Jahr 1886 ist Agra Sitz eines katholischen Erzbistums.
Agra आगरा | ||
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Staat: | Indien | |
Bundesstaat: | Uttar Pradesh | |
Distrikt: | Agra | |
Lage: | 27° 11′ N, 78° 0′ O | |
Höhe: | 168 m | |
Fläche: | 120,57 km² | |
Einwohner: | 1.585.704 (2011)[1] | |
Bevölkerungs- dichte: | 13.152 Ew./km² | |
Website: | Agra-District | |
Taj Mahal |
Agra liegt etwa 220 km (Fahrstrecke) südöstlich der indischen Hauptstadt Delhi im fruchtbaren Schwemmland des Flusses Yamuna in einer Höhe von ca. 168 mü. d. M.[2] In der Umgebung der Stadt gibt es keine natürlichen Stein- und Felsvorkommen; so bestehen alle Bauten früherer Zeiten in ihrem Kern aus Ziegelsteinen und wurden mit rotem Sandstein oder mit Marmor aus Rajasthan verkleidet.
Die Tagestemperaturen können in den Monaten Mai, Juni und Juli 40 °C erreichen, die Nachttemperaturen liegen immer noch bei knapp 30 °C; in der Monsunzeit (Mitte Juli bis Anfang Oktober) kühlt es sich um etwa 10 °C ab. Im Winter liegen die Tagestemperaturen bei etwa 20 bis 25 °C, nachts kann das Thermometer bei geringer Bewölkung bis auf etwa 3 °C absinken.[3]
Die Klimakrise hat in weiten Teilen Indiens zu einer drastischen Verknappung des Trinkwassers geführt. Die Auswirkungen sind in besonderem Maße in Agra spürbar. So gehört die Stadt zu jenen 21 bedeutenden indischen Städten, deren Grundwasserreserven nach Berechnungen der Regierungsagentur NITI Aayog im Jahr 2020 vollständig aufgezehrt sein werden.[4]
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Agra
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Offizielle Bevölkerungsstatistiken werden erst seit 1991 geführt und veröffentlicht.[7]
Jahr | 1991 | 2001 | 2011 |
Einwohner | 891.790 | 1.275.134 | 1.585.704 |
Der überwiegende Teil der Bevölkerung sind Hindus (ca. 80,5 %) und Muslime (ca. 15,5 %); religiöse Minderheiten bilden Jains (ca. 1 %) sowie Sikhs, Buddhisten, Christen (jeweils ca. 0,5 %) und andere (ca. 1,5 %). Viele Einwohner sind in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts aus den ländlichen Regionen zugewandert. Man spricht Hindi und manchmal auch ein wenig Englisch. Der männliche Bevölkerungsanteil ist – wie im Norden Indiens üblich – deutlich höher als der weibliche.[8]
Seit alters her haben sich in der Stadt Handwerker und Händler angesiedelt; mittlerweile sind auch Kleinindustrie und Dienstleistungsunternehmen aller Art (Banken, Versicherungen, Hotels etc.) hinzugekommen. Berühmt sind die Handwerker von Agra wegen der Herstellung feinster Intarsienarbeiten in Pietra-Dura-Technik. Das Taj Mahal macht Agra zu einer der von Touristen am meisten besuchten Städte Indiens; die für Europäer klimatisch beste Besuchszeit sind die Wintermonate Oktober bis Februar.
Die Geschichte Agras reicht in das Altertum zurück, wo sie im Mahabharata unter dem Namen Agrevaṇa (Sanskrit अग्रेवण) erwähnt wird. Im Jahr 1080 wurde die Stadt von Heereseinheiten der aus Afghanistan stammenden muslimischen Ghaznawiden eingenommen. Die heutige Stadt wurde zu Beginn des 16. Jahrhunderts von Sikandar Lodi angelegt, der auch die Hauptstadt des Sultanats von Delhi hierher verlegte. Im Zuge der Eroberung des Sultanats durch Babur fiel Agra 1526 an die Moguln. Babur hielt sich häufig in Agra auf und legte den Ram Bagh an, einen der ersten Mogulgärten. Die Blütezeit Agras begann mit dem Regierungsantritt Akbars (reg. 1556–1605), der die Stadt ausbaute, und hielt bis in die Regierungszeit Aurangzebs (reg. 1658–1707) an. Mit dem Niedergang des Mogulreiches verlor auch Agra an Bedeutung. Unter den Briten war Agra seit 1836 – neben Lucknow und Allahabad – eine der Hauptstädte der North-Western Provinces und ab 1902 der United Provinces of Agra and Oudh.
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