Während es in der Karibik nur drei Arten gibt, und die Acroporen um Hawaii fehlen, gibt der australische Steinkorallenspezialist Veron allein für Ostaustralien 73 Arten an. Die genaue Artenzahl im gesamten Indopazifik ist unbekannt, da es wegen der vernetzten Evolution dieser Gattung eine Vielzahl von Formen gibt, deren Artstatus nicht bestimmt werden kann.
Die Polypen der Acroporen werden nur ein bis drei Millimeter lang. Charakteristisch ist ein größerer Polyp am Ende jedes Zweiges. Die Endpolypen haben oft auch eine besondere Färbung und geben der meist eher bräunlichen Korallenkolonie Farbe. Die axialen Polypen am Ende der Zweige haben sechs, die radialen Polypen zwölf[1] Tentakel, die sie nachts zum Planktonfang herausstrecken.
Im deutschen nennt man die Acroporen je nach Wuchsform oft Geweihkorallen oder Tischkorallen. Wie die meisten anderen Steinkorallen leben sie in einer symbiotischen Beziehung mit kleinen Algen (Zooxanthellen), die die Acroporen mit Nährstoffen versorgen. Die Acroporen sind deshalb auf helle Standorte angewiesen. Die symbiotische Beziehung von A. tenuis mit der Algenspezies Breviolum minutum (Symbiodiniaceae) wurde 2021 in vitro und 2024 in planta im Detail beschrieben.[2][3]
Acroporen dominieren an vielen Stellen die Riffe und bilden regelrechte Monokulturen. Sie wachsen sehr schnell und haben einen geschätzten Anteil von 25% an der Riffbildung. Bei Barbados hat man bei Acropora cervicornis einen jährlichen Zuwachs von 26 Zentimeter festgestellt. Während die Blumentiere im flachen Wasser und auf den Riffdächern meist busch- oder geweihförmig wachsen, bilden sie an den Riffabhängen oft tischförmige Stöcke und wachsen, um noch möglichst viel Licht aufzufangen, waagerecht nach außen.
Acroporen können auch in gut gepflegten Meerwasseraquarien kultiviert werden. Sie erreichen hier bei guten Wasserbedingungen Längenzuwächse von 16 Zentimeter im Jahr. Durch Fragmentation größerer Kolonien können sie leicht künstlich vermehrt werden. Inzwischen gibt es viele Korallenzüchter, die Acroporen vermehren und versuchen möglichst farbige Formen zu erhalten. Es ist heute nicht mehr nötig Acroporen aus Korallenriffen zu importieren.
Elizabeth M. Hemond, Stefan T. Kaluziak, Steven V. Vollmer:The genetics of colony form and function in Caribbean Acropora corals. In: BMC Genomics. Band15, Nr.1, 17.Dezember 2014, doi:10.1186/1471-2164-15-1133, PMID 25519925, PMC4320547 (freier Volltext).
Kaz Kawamura, Satoko Sekida, Koki Nishitsuji, Eiichi Shoguchi, Kanako Hisata, Shigeki Fujiwara, Noriyuki Satoh: In vitro Symbiosis of Reef-Building Coral Cells With Photosynthetic Dinoflagellates. In: Frontiers in Marine Science, Band 8, Part of Research Topic Coral Reef Research Methods, 14. Juli 2021; doi:10.3389/fmars.2021.706308 (englisch). Dazu:
Robert E. Jinkerson, Daniel Poveda-Huertes, Elizabeth C. Cooney, Anna Cho, Rocio Ochoa-Fernandez, Patrick J. Keeling, Tingting Xiang, Johan Andersen-Ranberg: Biosynthesis of chlorophyll c in a dinoflagellate and heterologous production in planta. In: Current Biology, Band 34, Nr.3, 5. Februar 2024, S.594-605.e4; doi:10.1016/j.cub.2023.12.068, ePub: 28. Dezember 2023 (englisch). dazu: