Loading AI tools
Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Achillodynie („Paratenonitis achillea“,[1] Fersenschmerz,[2] Achillessehnentendopathie,[3] „Tendopathie der Achillessehne“[4]) ist ein Schmerzsyndrom der Achillessehne,[5] also des Ansatzes der Wadenmuskulatur am Fersenbein.[6] Diese Tendopathie der Achillessehne sei „sehr häufig bei Hochleistungssportlern zu finden.“[7]
Klassifikation nach ICD-10 | |
---|---|
M76.6 | Tendinitis der Achillessehne |
ICD-10 online (WHO-Version 2019) |
Sie gehört unter anderem mit dem Golferellenbogen und dem Tennisellenbogen in die Gruppe der Insertionstendopathien. Es handelt sich um eine entzündliche Reaktion auf eine mechanische Schädigung von Sehnengewebe durch Mikrotraumata und damit um eine eher häufige Erkrankung. Die Veränderungen im Gewebe treten in der Regel ca. 2–6 cm oberhalb des Ansatzes am Fersenbein auf.[8]
Etymologisch setzt sich das Wort zusammen aus altgriechisch und neugriechisch-gelehrt Ἀχιλλεύς Achilleús [] (für die Achillessehne) und -odynie (von ὀδύνη odyne „Schmerz“).[9] Weil im Fachbegriff das Wort Sehne fehlt, spricht der Brockhaus bei dem Doppelwort von einer Kurzbildung.[10]
Als Ursache der Achillodynie wird eine lokale, meist chronische Überbeanspruchung der Achillessehne angesehen, wobei ständige gleichförmige Belastungen (Langstreckenlauf) genauso vorkommen wie ungewohnte, kurze Tätigkeiten (Aufnahme eines neuen Sportes). In vielen Fällen ist die Ursache nicht erkennbar. Daneben treten Achillodynien aber auch als Folge anderer Erkrankungen wie Arthrose des Sprunggelenkes oder einer Fußdeformation auf.
Die vor allem bei Belastung eines Beines auftretenden Fersenschmerzen (mit Beteiligung der Achillessehne und der Schleimbeutel) werden oftmals zurückgeführt auf eine Periostitis calcanei, einen Kalkaneussporn (Fersensporn) bei der Haglund-Ferse, eine Achillobursitis oder auf Unfallfolgen.[11]
Leitsymptom der Achillodynie ist der in seiner Intensität belastungsabhängige Schmerz im Verlauf der Achillessehne, meist verbunden mit einer Schwellung. Tritt bei Bewegung ein Reibegeräusch auf, so spricht man von einer Paratenonitis crepitans.
In der Regel reichen eine klinische Untersuchung und eine Sonographie zur Diagnosesicherung aus. Gelegentlich ist eine Röntgenuntersuchung zum Ausschluss eines hinteren Fersensporns und bei einem Verdacht auf ein Haglund-Syndrom sinnvoll.
Früher wurde die Achillodynie nach Max Schüller als „schmerzhafte Entzündung des Schleimbeutels zwischen Achillessehne und Fersenbein“[12] mit „heftigem Schmerz und geringer Schwellung, oft metastatisch bei Gonorrhoe,“[13] (also als Achillobursitis[14]) erklärt. „Die Achillessehnen können Sitz von kleineren oder größeren Gummageschwülsten sein.“[15] Man sah also sowohl die Syphilis als auch den Tripper in Zusammenhang mit Achillessehnenschmerzen.
Nach Karl Joachim Münzenberg ist die Achillodynie „kein umschriebenes Krankheitsbild, sondern umfaßt alle Schmerzzustände, die in die nähere Umgebung des Ansatzes der Achillessehne am Fersenbein projiziert werden. Im wesentlichen sind es folgende Krankheitserscheinungen, die hier eine Rolle spielen“:[16] Haglund-Exostose (Achillobursitis), Insertionstendopathie der Achillessehnen, Paratenonitis achillea und Apophysitis calcanei.
Bei günstigem Verlauf klingt die Achillodynie unter der genannten Therapie wieder ab. Chronische Verläufe sind aber nicht selten. Eine Komplikation ist der Riss der Sehne (Achillessehnenruptur).
Seamless Wikipedia browsing. On steroids.
Every time you click a link to Wikipedia, Wiktionary or Wikiquote in your browser's search results, it will show the modern Wikiwand interface.
Wikiwand extension is a five stars, simple, with minimum permission required to keep your browsing private, safe and transparent.