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Das Aachener Gnadenbild ist eine traditionsreiche Marienfigur mit Kind im Aachener Dom.
Die Verehrung dieses Gnadenbildes hat in Aachen eine Jahrhunderte alte Tradition. Teilweise wird vermutet, dass seit fast tausend Jahren jeweils eine Marienfigur in Aachen hoch verehrt wurde. So sind Siegel aus dem 13. Jahrhundert erhalten, die eine auf einem Thron sitzende Himmelskönigin mit segnendem Jesusknaben mit der Umschrift SANCTA MARIA AQUENSIS („Heilige Maria von Aachen“) darstellen. Vermutungen datieren die abgebildete Statue in das 10. Jahrhundert.[1]
Die älteste bezeugte Figur ist eine gotische Figur aus Eichenholz aus dem 14. Jahrhundert. Sie verbrannte beim Stadtbrand 1656 fast vollständig. In eine neue Figur aus Lindenholz wurden die geretteten Köpfe sowie die rechte Hand Marias integriert. Die Asche der verbrannten Figur wurde in einen Hohlraum im Rücken gelegt.[2] Diese Figur wurde 1987 grundlegend restauriert. Durch Holzkäferbefall war sie stark gefährdet; Fingerkuppen und der kleine Finger Marias fehlten bereits.
Die beiden Figuren – Maria und das Kind – tragen spätestens seit dem 15. Jahrhundert jeweils wechselnde textile Gewänder. Es ist Tradition in Aachen, dass der Muttergottes – oft zu besonderen Anlässen – Kleider und andere Schmuckstücke geschenkt werden. Der älteste Nachweis dieser Tradition – und zugleich eines der wertvollsten Stücke des Gnadenbildes – ist die Krone der Margarethe von York von 1461, die sie 1474 dem Gnadenbild schenkte.
Bis heute werden der Marienfigur Kleider und Schmuck geschenkt, aus Dank für ein bestandenes Examen, als Fürbitte für ein Überleben im Krieg oder anderen Gründen. Ihr wurden auch Ohrringe, Taschenuhren, Parfümflakons oder kleinere Goldbarren vermacht.
Dem Gnadenbild wird etwa ein dutzend Mal im Jahr ein anderes Gewand angezogen, so dass man selten in den Dom kommt und Maria das gleiche Kleid trägt. 2007 hatte Maria 41 Kleider und „mehrere 100“ Schmuckstücke.[3]
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