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Produktfamilie für die modellbasierte Entwicklung eingebetteter Automobilsoftware Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
ASCET (Advanced Simulation and Control Engineering Tool, früher: ASCET-SD) von ETAS ist eine Produktfamilie für die modellbasierte Entwicklung eingebetteter Automobilsoftware. Im Gegensatz zu Simulink, bei dem die einfach durchführbare Simulation im Vordergrund steht und eine Codegenerierung möglich ist, steht bei ASCET die Codegenerierung im Vordergrund. Als Entwicklungswerkzeug für Steuergeräte-Software wird es überwiegend von Funktions- und Softwareentwicklern von Automobilherstellern und deren Zulieferern eingesetzt, um eingebettete Software für Steuerfunktionen und Regelalgorithmen zu entwickeln. Solche Steuergeräte sind im Fahrzeug dann später verantwortlich für Funktionen wie Steuerung oder Regelung von Verbrennungsmotoren oder Hybridantrieben, Automatikgetrieben, Antiblockiersystemen (ABS), Fahrstabilitätssystemen (ESP), Fensterhebern, Schiebedächern, Scheibenwischern etc.
ASCET | |
---|---|
Basisdaten | |
Entwickler | ETAS |
Aktuelle Version | 7.7 (Juli 2021) |
Betriebssystem | Windows |
Kategorie | Integrierte Entwicklungsumgebung, Regelungstechnik, Simulation |
Lizenz | proprietär |
deutschsprachig | nein |
www.etas.com/ascet |
Seine hauptsächliche Anwendung findet ASCET in den Bereichen
Motivation für den Einsatz modellbasierter Entwicklungswerkzeuge ist die Hoffnung auf das Erzielen kürzerer Entwicklungszeiten und geringerer -aufwände, höherer Softwarequalität sowie von effizienterem Steuergerätecode, laut Hersteller heutzutage häufig besser als handgeschriebener Code.
Wesentliche Merkmale von ASCET sind
ASCET bietet folgende graphische und textuelle Formalismen zur Modellspezifikation an:
Als erster Codegenerator im Automobilbereich wurde ASCET im Jahr 2002 entsprechend der Norm IEC 61508:1997 (SIL 3) für den Einsatz zur Entwicklung sicherheitskritischer Systeme (z. B. ABS, ESP, AFS (Aktivlenkung)) zertifiziert[1]. 2010 wurde ASCET neben der neu aufgelegten IEC 61508:2010 (SIL 3) auch entsprechend der inzwischen speziell für den Automobilbereich geschaffenen Norm ISO/DIS 26262:2009 (ASIL D) zertifiziert[2]. Der generierte Code[3] entspricht dem Standard für MISRA-C, einer automotiven Richtlinie zur Erstellung von sicherem C-Code. Die Stückzahlen der Steuergeräte, die mittels ASCET generierten Seriencode enthalten, belaufen sich laut Firmenangaben auf über 60 Millionen.[4]
Erste Einsätze von ASCET in der Serienentwicklung von Steuergerätesoftware der Automobilbranche erfolgten in den frühen 1990er Jahren in Projekten der Muttergesellschaft Robert Bosch[5] (z. B. Motronic). Jüngere mit Hilfe von ASCET durchgeführte Serienentwicklungen sind neben Projekten in den Bereichen Motormanagement, Fahrdynamik (ABS, ESP[6]), Getriebemanagement oder Komfortelektronik beispielsweise die Aktivlenkung[7] (AFS) von BMW, das Getriebemanagement des Bugatti Veyron 16.4 oder die Motorsteuerung für das BMW-Wasserstoffahrzeug[8] H2R.
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