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deutsches Unternehmen im Bereich Erneuerbare Energien Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die ABO Energy GmbH & Co. KGaA ist ein Projektentwicklungsunternehmen für Anlagen der Energieversorgung aus erneuerbaren Energiequellen (Wind-, Sonnenenergie, Batteriespeicher und Wasserstoff) mit Sitz in Wiesbaden.
ABO Energy GmbH & Co. KGaA | |
---|---|
Rechtsform | Kommanditgesellschaft auf Aktien |
ISIN | DE0005760029 (Inhaberaktie) |
Gründung | 1996 |
Sitz | Wiesbaden, Deutschland |
Leitung | Susanne von Mutius, Jochen Ahn, Karsten Schlageter, Alexander Reinicke, Matthias Hollmann, Thomas Treiling (Vorstand)[1]
Alexander Thomas (Aufsichtsratsvorsitzender)[2] |
Mitarbeiterzahl | mehr als 1.200 (2024)[3] |
Umsatz | 300 Millionen Euro (2023)[4] |
Branche | Erneuerbare Energien |
Website | aboenergy.com |
Die Anfänge der Firma liegen im Jahr 1996, als Jochen Ahn und Matthias Bockholt die „Planungsgesellschaft zur Nutzung der Windkraft & anderer regenerativer Energien“ gründeten. Im Jahr 2000 wandelten sie die GmbH in eine Aktiengesellschaft und benannten sie in ABO Wind um.[5] Der erste Teil des Firmennamens ist ein Akronym aus den Nachnamen der Gründer Ahn und Bockholt. Im Jahr 2023 stimmten die Aktionäre auf einer außerordentlichen Hauptversammlung für den Formwechsel der AG zur KGaA.[6] Im Zuge der Überlegungen zur neuen Rechtsform stellte das Unternehmen auch die Firmierung auf den Prüfstand. Der Name ABO Energy des Unternehmens spiegelt den seit der Gründung im Jahr 1996 deutlich gewachsenen technologischen Horizont wider.
1998 ging der erste von ABO Energy projektierte Bürgerwindpark in Framersheim im Bundesland Rheinland-Pfalz ans Netz. Die älteste Tochtergesellschaft im Ausland ist die 2001 gegründete ABO Wind España S.A.U. in Valencia.[7]
Bei der Hauptversammlung im Juni 2017 wählten die Aktionäre die frühere rheinland-pfälzische Wirtschafts- und Energieministerin Eveline Lemke in den Aufsichtsrat.[8] Die weiteren Mitglieder des Aufsichtsrats sind Alexander Thomas (Vorsitzender), Daniel Duben, Martin Giehl, Natalie Hahner und Maike Schmidt.[9]
In den ersten 20 Jahren der Unternehmensgeschichte stand die Windkraft im Zentrum der Geschäftstätigkeit. Seit 2016 engagiert sich ABO Energy zunehmend in der Solarenergie.[10] So sicherte sich ABO Energy bei einer Solar-Ausschreibung im Sommer 2018 in Griechenland Einspeisevergütungen für fünf Solarprojekte mit insgesamt 45 Megawatt Leistung.[11]
ABO Energy deckt international alle Stufen der Entwicklung Erneuerbarer-Energie-Projekte ab – Planung, Finanzierung, Bauüberwachung und -organisation.[12] Aktuell ist das Unternehmen in 16 Ländern auf vier Kontinenten aktiv. Nach eigenen Angaben arbeitet ABO Energy an der Entwicklung neuer Projekte mit einer Gesamtleistung von mehr als 23 Gigawatt.[13]
Bis Juli 2024 hat das Unternehmen rund 900 Windenergie-, Solar- und Batteriespeicher mit einer Nennleistung von mehr als 2,5 Gigawatt in Deutschland, Frankreich, Finnland, Spanien, Großbritannien, Griechenland, Ungarn, Bulgarien und der Republik Irland ans Netz gebracht. Weitere Erneuerbare-Energie-Projekte mit einer Nennleistung von drei Gigawatt hat ABO Energy bis zur Baureife entwickelt und dann verkauft – insbesondere in Argentinien, Spanien und Finnland.[14] Meist mit Inbetriebnahme veräußert ABO Energy die Anlagen beispielsweise an Energieversorger, Genossenschaften oder institutionelle Investoren.[15]
Als Dienstleistung bietet das Unternehmen die kaufmännische und technische Betriebsführung für Wind-, Solarparks sowie Batteriespeicher. Zudem bietet ABO Energy die Wartung und weitere Serviceleistungen an. Kunden sind Käufer der von ABO Energy projektierten Anlagen wie auch andere Betreiber wie beispielsweise Rheinenergie.[16] Um die Sicherheit von Windkraftanlagen zu verbessern und den Zugang zu steuern, hat das Unternehmen das elektronische Schließsystem ABO Lock entwickelt.[17][18] Im November 2022 hat ABO Energy Energieparks mit einem Gesamtvolumen von mehr als 2,5 Gigawatt Leistung unter Vertrag.[19]
Auf früheren Abbauflächen um den Tagebau Jänschwalde in Briesnig errichtete ABO Energy 2018 einen Windpark mit fünf Windkraftanlagen des Typs Senvion 3.2M122 und setzte beim Fundamentbau spezielle Techniken ein, um die Standfestigkeit zu gewährleisten.[20] So hat ABO Energy beispielsweise Naturkies als Füllmaterial mit Hilfe von Vibration und Wasserspülung in einer Tiefe von 40 bis 60 Metern ins Erdreich eingebracht.[21]
Im Zusammenhang mit der Windparkplanung konzipiert und fördert ABO Energy das touristische Angebot zur Aufwertung des Umfelds. In Weilrod im Taunus hat das Unternehmen 2015 eine sogenannte Energie-Erlebnis-Tour eingerichtet, die über die Geschichte der Energienutzung an dem Standort informiert.[22][23]
Internationale Niederlassungen unterhält ABO Energy in Frankreich, Nordirland, Irland, Spanien, Griechenland, Ungarn, Argentinien, Kanada, Kolumbien, Südafrika sowie in Tunesien. In Deutschland ist ABO Energy am Unternehmenssitz in Wiesbaden sowie in Heidesheim bei Mainz und in Regionalbüros in Berlin, Rheinland-Pfalz, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen sowie im Saarland tätig.[24]
ABO Energy hat einige Beteiligungen.[25] Zu den Tochterunternehmen zählen unter anderem internationale Planungsgesellschaften:
Weitere Tochtergesellschaften decken einzelne Geschäftsfelder (zum Beispiel Biomassenutzung, Windparkmanagement etc.) ab – das sind unter anderem:
Vormalige Tochtergesellschaften wie die ABO Invest AG[26] oder die ABO Kraft & Wärme AG[27] sind mittlerweile wirtschaftlich selbstständige Unternehmen.
Die Aktie notiert im elektronischen Xetra-Handel sowie im Freiverkehr diverser deutscher Börsen, unter anderem im Mittelstandssegment M:access der Münchener Börse.[28] Die Aktien gehören zu jeweils rund 26 Prozent den Familien der beiden Gründer und Vorstände, Jochen Ahn und Matthias Bockholt. Zehn Prozent der Aktien hält der Frankfurter Energiedienstleister Mainova, die verbleibenden 38 Prozent sind im Streubesitz.[29][30]
Eine 2018 bis 2019 umgesetzte Emission von Wandelanleihen brachte eine Stärkung des Eigenkapitals um 6,4 Millionen Euro.[31] Ziel des Unternehmens war es, die beschleunigte Erweiterung der Geschäftstätigkeit um Photovoltaik sowie die weitere Internationalisierung zu finanzieren.[32]
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