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aktiver Verband der französischen Armee Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das 35e régiment d’infanterie (dt.: 35. Infanterieregiment) ist ein aktiver Verband der französischen Armee. Nach dem Ersten Weltkrieg erhielt es den Ehrennamen „As de Trêfle“ (Kreuz-As).
Régiment de Nemond | |
---|---|
Aufstellung | 1604 |
Staat | Frankreich |
Streitkräfte | Französische Streitkräfte |
Teilstreitkraft | Armée française de terre |
Truppengattung | Infanterie |
Typ | Régiment d’infanterie mécanisée |
Unterstellung | 7e brigade blindée (7. gepanzerte Brigade) |
Standort | Belfort |
Spitzname | L'As de Trèfle |
Schutzpatron | Saint Maurice |
Motto | Tous gaillards, pas d’trainards… (Alles Kerle, keine Lahmärsche…) |
Farben | gelb |
Jahrestage | 30. Juni (1830) |
Auszeichnungen | Croix de guerre 1914–1918 & Medaille Militaire |
Führung | |
Kommandeur | Colonel Joret |
Vor der Einführung der Nummerierung der Regimenter am 1. Januar 1791 führte es in der königlich französischen Armee zuletzt den Namen Régiment de Nemond.
Das Regiment wurde während des Ancien Régime im Jahre 1604 von einem Lothringischen Herrn „de Némond“ geworben und aufgestellt.
Aktuell besteht das Regimentsabzeichen aus einem stilisierten, silbernen Kreuz (aus dem Kreuz-As), dessen Rand einen sitzenden Löwen einfasst. Die Bezeichnung 35e RI ist in Großbuchstaben erhaben geprägt, am Fuß befindet sich ein Wappenschild mit den Farben des Régiment de Némond und der Jahreszahl 1604. Auf dem Rand ist das Motto „Tous gaillards“ eingeprägt.[4] Der Löwe stellt die Skulptur von Bartholdy des Löwen von Belfort dar, der den Mut der Belforter im Krieg von 1870 symbolisiert. Diese Stadt steht für einen der wenigen Erfolge in diesem Krieg auf französischer Seite.
Ein älteres Abzeichen aus dem Jahre 1939 zeigt ebenfalls den Löwen als Erinnerung an die Belagerung von Belfort. Das Schild bezieht sich auf das Regiment de Némond. Die Jahreszahl erinnert an das Gründungsjahr. Das Kleeblatt (resp. Kreuz-As) steht für den Ehrennamen des Regiments l’As de trèfle.
Mestre de camp war von 1569 bis 1661 und von 1730 bis 1780 die Rangbezeichnung für den Regimentsinhaber und/oder den tatsächlichen Kommandeur eines Infanterieregiments. Sollte es sich bei dem Mestre de camp/Colonel um eine Person des Hochadels handeln, die an der Führung des Regiments kein Interesse hatte (wie z. B. der König oder die Königin) so wurde das Kommando dem „Mestre de camp lieutenant“ (oder „Mestre de camp en second“) respektive dem Colonel-lieutenant oder Colonel en second überlassen. Die Bezeichnung Colonel wurde von 1721 bis 1730, von 1791 bis 1793 und ab 1803 geführt, von 1793 bis 1803 verwendete man die Bezeichnung Chef de brigade. Ab 1791 gab es keine Regimentsinhaber mehr.
In diesem Zeitraum als Kommandeur gefallen: Louis de Durfort, Comte de Rauzan, gefallen in Iraklio im Kampf gegen die Türken.
…
In diesem Zeitraum als Kommandeur gefallen oder verwundet:
Zwischen 1793 und 1803 gab es kein 35e régiment d'infanterie
Bei der Kriegserklärung zum (Deutsch-Französischen Krieg) befand sich das „35e régiment de marche“ in Italien, von wo aus es unverzüglich über Paris nach Charleville verlegt wurde. Es nahm am Gefecht bei Chevilly teil und wurde dann nach Belfort beordert, um in seiner Heimatgarnison unter dem Platzkommandanten Colonel Pierre Philippe Denfert-Rochereau die eiserne Speerspitze bei der Verteidigung der Stadt zu werden. Am 18. Februar 1871, nachdem die Festung kapituliert hatte, verließ das Regiment mit militärischen Ehren, nach 103 Tagen der Belagerung die Festung und verlegte zunächst nach Grenoble und dann nach Saint-Étienne, wo die Arbeiterbewegung bereits die Macht übernommen hatte. Hier wurde das Regiment eingesetzt, um den Aufstand zu unterdrücken.
In der „Schlacht bei Champigny“[6] und in der Schlacht bei Buzenval war das Regiment ebenfalls eingesetzt. Nach der Niederlage in der Schlacht von Sedan musste es sich auf die Hauptstadt zurückziehen, wo es dann von der Regierung in Versailles unter dem Kommando von Colonel de la Mariouse nach Paris zur „Reinigung“[7] von der Pariser Kommune geschickt wurde.
Zusammen mit dem 42e régiment d’infanterie (Colonel Avril de Lenclos) bildeten es die 2. Brigade von Général Guilhem. Mit drei Batterien Geschütze Canon de 4 modèle 1858 und einer Pionierkompanie stellten sie die 3. Division von Général de division Blanchard.
Unverzüglich nachdem die Preußen die Festung verlassen hatten, kamen am Mittwoch, den 3. August 1873 drei Kompanien des Regiments per Bahntransport nach Belfort zurück.
Der Erste Weltkrieg ermöglichte es dem Regiment, neuen Lorbeer an seine Fahne zu heften. Auf der Standarte konnten vier neue Inschriften hinzugefügt werden:
Es kämpfte in der „14e division d’infanterie“ (14. Infanteriedivision – der „As-Division“) was ihm später den Ehrennamen „Régiment de l’As de trèfle“ einbrachte.
Nach dem Ende des Krieges rückte das Regiment am 8. März 1919 im Triumph in seine Garnison ein.
Im Jahre 1940 stand das Regiment unter dem Kommando von Colonel Laurent und war der „14e division d’infanterie“ (14. Infanteriedivision) des Generals De Lattre de Tassigny zugeteilt. Diese gehörte zur Reserve des „Grand Quartier Général“ (Hauptquartier) von General Gamelin.
Wiedererrichtet im Jahre 1944 erhielt es auf Betreiben des Maquis de Bourgogne und des Département Yonne die neunte Inschrift auf der Regimentsfahne: „Résistance Bourgogne (1944.)“
Nach der Besetzung Deutschlands kämpfte das „Bataillon de marche du 35e RI“ (Marschbataillon des 35. Infanterieregiments)[8] im Fernen Osten; und war dann an Missionen in Nordafrika (in Tunesien und Algerien) beteiligt. Es war hier in der Region Colomb-Béchar garnisoniert.
Das 1. Bataillon operierte im Norden von Constantine im Bereich von Saint-Charles. Der Stab lag zuerst in Sidi Kamber, dann in Sidi Mesrich.
Zurück in der Heimat wurde 1973 in der traditionellen Garnison Belfort aus dem I. Marschbataillon 35 im Juni 1964 wieder das „35e régiment d’infanterie mécanisé“ aufgestellt. Es wurde hier in zahlreiche taktische Versuche eingebunden.
Weiterhin nahm es an mehreren NATO- und UNO-Operationen teil, so fand man die „Kerle“ (Gaillards) des 35e RI in Bosnien-Herzegowina, im Kosovo und in Afrika.
Im Oktober 2000 wurde das 35e RI als erste Einheit mit dem neuen Schützenpanzerwagen VBCI ausgerüstet.
Von der Neuausrichtung des französischen Heeres 2016 war die Einheit nicht betroffen.
Die jetzige Fahne wurde dem Regiment am 10. Juli 1880 durch den Präsidenten der französischen Republik übergeben und trägt die folgenden ehrenvollen Erwähnungen:[9]
Die Fahne ist mit dem Croix de guerre mit vier Palmenzweigen dekoriert. Außerdem mit der „Fourragère“ in den Farben und mit dem Band der Médaille militaire. (Verliehen am 17. November 1918)
Das Regiment besteht aus 1200 Angehörigen, die sich aus Berufs- und Zeitsoldaten zusammensetzen. Es gehört zur 7e brigade blindée (7. Panzerbrigade) und kann für operative Missionen und Auslandsoperationen eingesetzt werden. Es erhielt als erstes die Fahrzeuge vom Typ „Véhicules blindés de combat de l’infanterie“ (VBCI).
Das Regiment ist in der „Caserne de Maud' Huy“, (16 avenue d'Altkirch) in Belfort untergebracht.
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