aktiver Verband der französischen Armee Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das vormalige Régiment Colonel–Général, jetzt 1er régiment d’infanterie, ist ein aktiver Verband der französischen Armee. Es gehörte während des Ancien Régime zu den Grands Vieux („Großen Alten“) und damit zu den angesehensten Regimentern Frankreichs. Es ist eine der ältesten und am längsten sich im aktiven Dienst befindliche Militäreinheit der Welt.
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Régiment de Picardie Régiment Colonel–Général 1er régiment d’infanterie
Mestre de camp war von 1569 bis 1661 und von 1730 bis 1780 die Rangbezeichnung für den Regimentsinhaber und/oder für den mit der Führung des Regiments beauftragten Offizier. Die Bezeichnung „Colonel“ wurde von 1721 bis 1730, von 1791 bis 1793 und ab 1803 geführt.
Nach 1791 gab es keine Regimentsinhaber mehr.
Sollte es sich bei dem Mestre de camp/Colonel um eine Person des Hochadels handeln, die an der Führung des Regiments kein Interesse hatte, so wurde das Kommando dem „Mestre de camp lieutenant“ (oder „Mestre de camp en second“) respektive dem Colonel-lieutenant oder Colonel en second überlassen.
Régiment Colonel Général – 1er régiment d’infanterie – 1er Régiment d’Infanterie de ligne – Régiment du Roi – 1er Régiment d’infanterie de ligne – Légion de l’Ain
vers 1810: Colonel Louis Chabert, chevalier Chabert et de l’Empire (16. Dezember 1810)
Régiment du Roi
1814: Colonel Louis-Jean-Baptiste Cormelize
1er Régiment d’infanterie de ligne
1815: Colonel Michel Jacquemet
Légion de l’Ain
1815: Colonel comte de Saporta
1er régiment d’infanterie de ligne
1820: Colonel comte A de Saporta
1823: Colonel de Rizon
1830: Colonel Deniset
1832: Colonel Locqueneux
1839: Colonel de Devaux
1840: Colonel de Lusset
1841: Colonel Pate
1850: Colonel Chevillon
1853: Colonel O’Farrel
1857: Colonel Plombin
1867: Colonel Frémont
1871: Colonel Souville
1876: Colonel Drouet
1883: Colonel Michaud
1889: Colonel Godfroy
1894: Colonel Blavier
1899: Colonel Bolgert
1900: Colonel Bedel
1904: Colonel Bouchard
1909: Colonel Desblancs
1911: Colonel Taffin
1914: Colonel Lamotte
1er régiment d’infanterie
1914: Colonel Lamotte
1915: Lieutenant-colonel Guyot
1915: Lieutenant-colonel Hulot
1915: Colonel Lanse
1916: Colonel Dauve
1916: Lieutenant-colonel Rampomt
1917: Lieutenant-colonel de Duroy de Bruignac
1918: Lieutenant-colonel Bidoz
1919: Lieutenant-colonel Aubert Frère
1921: Colonel Allie
1923: Colonel Collonna-Ceccaldi
1927: Colonel Mossion de la Gonterie
1930: Colonel Frecot
1933: Colonel Lheritier
1935: Colonel Senechal
1937: Colonel Lapenne
1939: Colonel Nalot
1940: Colonel Curnier
1941: Colonel Besson
1942: Colonel Bertrand
1945: Colonel Rudloff
1946: Lieutenant-colonel Janot
1947: Colonel Leterrier
1948: Colonel de Thomas de Labarthe
1949: Colonel Valette
1951: Colonel Bonnaud
1953: Lieutenant-colonel Chevrier
1954: Colonel Lagarde
1956: Colonel Ronsin
1958: Colonel Pommier
1959: Colonel Rame
1961: Colonel de Boisheraud
1961: Colonel Davezan
1961: Colonel Ferent
1964: Colonel Biart
1965: Colonel Granotier
1967: Colonel Laurier
1969: Colonel Jorant
1971: Colonel You
1973: Colonel Simon
1975: Colonel Bassac
1977: Colonel Fouilland
1979: Colonel Mouton
1981: Colonel Alefsen de Boisredon
1983: Colonel Creff
1985: Colonel Mallet
1987: Colonel Iacconi
1989: Colonel Lasserre
1991: Colonel Berlaud
1993: Colonel Huste
1995: Colonel Chrissement
1997: Colonel Vergez
1999: Colonel Vial
2001: Colonel Houitte de la Chesnais
2003: Colonel Bregal
2005: Colonel Aubry
2007: Colonel Chatelus
2009: Colonel Bellenger
2011: Colonel Gros
2013: Colonel Testart
2015: Colonel Budan de Russé
2017: Colonel Elias
1479–1480: Errichtung eines Regiments zu Fuß Bandes de Picardie im Feldlager von Pont-de-l’Arche.
1567: Aus Teilen der Bandes de Picardie wird das Régiment de Picardie gebildet.
Juni 1685: vom reduzierten Régiment de Conti werden acht Kompanien übernommen
1780: Umbenennung in Régiment Colonel–Général
1791: Umbenennung in 1er régiment d’infanterie de ligne - ci-devant Colonel-général
1793: Erste Heeresreform Das Regiment wurde als 1er bataillon „ci-devant Colonel-général“ zur 1er demi-brigade de bataille und als 2e bataillon „ci-devant Colonel-général“ zur 2e demi-brigade de bataille abgestellt. Damit endet definitiv der Regimentsverband und zunächst auch die Traditionslinie.
1803: Umbenennung der „1er demi-brigade d’infanterie de ligne“[1] in 1er régiment d’infanterie de ligne (de facto Weiterführung der Regimentstradition)
1814: Gleichzeitig mit der Restauration wurde der Einheit in Paris das 3. Bataillon des 135e régiment d’infanterie de ligne zugewiesen und sie erhielt den Namen Régiment du Roi.
1743: Rückzug der französischen Armee aus Böhmen. Nach der Evakuierung von Landshut wurde die Burg Wörth besetzt, die an einem der Punkte lag an dem die Donau überquert werden konnte. Es bildete eine Brigade mit dem Régiment d’Enghien
Zusammen mit dem 20e bataillon de chasseurs und dem 6e régiment d’infanterie formierte das 1. Regiment die „1er brigade“ von Général Comte Brayer. Diese 1. Brigade bildete zusammen mit der 2. Brigade, zwei Feldgeschützbatterien zu je vier Geschützen Canon de 4 modèle 1858, einer Batterie Mitrailleuses und einer Pionierkompanie die „1er division d’infanterie“, kommandiert von Général de division Courtot de Cissey.
Die 1. Infanteriedivision gehörte zum V. Corps von Général de division Paul de Ladmirault
Mit dem Befehl Nr. 46 des „Général commandant en chef“ (Oberkommandierenden) vom 13. August 1917, wurde dem Regiment das Recht zum Tragen der Fourragère in den Farben des Croix de guerre zugebilligt.
Ehrenvolle Erwähnung im Armeebefehl für das 2. Bataillon mit dem Ordre général Nr. 62 vom 18. November 1917.
Ehrenvolle Erwähnung im Divisionsbefehl: fünf Kompanien mit dem Ordre général Nr. 91 der 1. Infanteriedivision vom 28. Juli 1917
Ehrenvolle Erwähnung im Armeebefehl für den 2. Zug der 3. Kompanie mit dem «Ordre général N° 237» der 5. Armee vom 1. Juni 1917
1939: Das „1er régiment d’infanterie motorisée“ unter dem Kommando von Lieutenant-colonel Curnier, wurde durch das „Centre mobilisateur d’infanterie 13“ (CMI 13) in Cambrai auf den Mobilisierungsstand gebracht. Es wurde der „1er division d’infanterie motorisée“ zugewiesen.
1940: Abwehrkämpfe in Belgien: Das Regiment leistete erfolgreich Widerstand bei Court-Saint-Étienne, wurde dann aber im Wald von Raismes aufgerieben. Als Teil der Vichy Armee wurde es dann im Département Cher neu aufgestellt und in Saint-Amand-Montrond und Issoudun stationiert. Mit dem Einmarsch der deutschen Truppen in die unbesetzte Zone Frankreichs wurde es 1942 aufgelöst.
Widerstand und Befreiung: Die Tradition des Regiments wurde vom Maquis in der Provinz Berry fortgeführt, der unter dem Colonel Bertrand operierte und es nach der Befreiung wieder aufstellte. Es kam zur Bekämpfung der aus Aquitanien zurückgehenden deutschen Truppen unter dem GeneralmajorBotho Henning Elster, wodurch diese gezwungen wurden des Nachts zu marschieren, was letztlich zur Kapitulation dieses Truppenkörpers führte.
Garnison in Sarrebourg. Von 1968 bis 1985 als Régiment d’infanterie motorisé (Motorisiertes Infanterieregiment) im „1er corps d’armée“ (1. Armeekorps).
1985: Nur noch Berufssoldaten und Umgliederung in ein Régiment de combat aéromobile (Luftbewegliches Kampfregiment) mit Zuweisung zur «4e brigade aéromobile» (4. Luftbewegliche Brigade) in der Force d’action rapide (Schnelle Eingreiftruppe).
1998: Ausrüstung mit Radpanzern VAB und Unterstellung unter die „1er brigade mécanisée“ (1. Mechanisierte Brigade)
Die Fourragère in den Farben der Médaille militaire anlässlich der vierten Erwähnung im Armeebefehl wurde dem Regiment am 10. September 1918 zuerkannt, die Fahne wurde durch den Général Castelneau am 19. Oktober 1918 dementsprechend dekoriert. Weiterhin führt die Fourragère eine Olive für das Croix de guerre 1914–1918 und eine Olive für das Croix de Guerre 1939–1945, letzteres für zwei ehrenvolle Erwähnungen während des Sitzkriegs (Drôle de guerre) und im Widerstand.
Auszeichnung mit dem Croix de la Valeur militaire mit einem Palmenzweig für eine ehrenvolle Erwähnung im Armeebericht anlässlich des Einsatzes in Afghanistan zwischen 2009 und 2012. Die entsprechende Fourragère wurde dem Regiment am 22. November 2013 verliehen.
Vereinfacht dargestellte Regimentsfahne mit den aufgeführten Schlachten, an denen das Regiment seit der Revolution ehrenvoll teilgenommen hat. Auf der Rückseite der Regimentsfahne sind (seit Napoleonischer Zeit) in goldenen Lettern die Feldzüge und Schlachten aufgeführt, an denen das Regiment ruhmvoll teilgenommen hat.[5][6][7]
Fourragère
Croix de guerre 1914–1918 mit vier Palmenzweigen
Croix de guerre 1939–1945 mit zwei Palmenzweigen
Croix de la Valeur Militaire mit einem Palmenzweig
Der Schlachtruf des Regiments lautet: Picardie!.
Devise
On ne relève pas Picardie
(Niemand kann Picardie nachfolgen)
Am 29. Juni 1734, während der Schlacht bei Parma sandte der Kommandeur, Charles de Rohan-Rochefort, Herzog von Montbazon, Prince de Montauban (* 1693; † 1768), eine Botschaft an einen Offizier des Régiment de Provence, welcher angefragt hatte, wann sein Regiment das Picardie-Regiment in der Front ablösen solle. «Monsieur, vous saurez qu’on ne relève pas Picardie»(deutsch: „Mein Herr, Sie wissen, dass niemand in der Lage ist, Picardie nachzufolgen“).[8] Der zweite Teil dieses Ausspruchs wurde zur Devise der Einheit.
Das gegenwärtige Verbandsabzeichen geht auf das ehemalige Régiment de Picardie zurück. Es besteht aus einem Wappenschild aus einem roten Feld, auf das ein silbernes Kreuz aufgelegt ist. Der senkrechte Balken trägt oben die Inschrift «1479» und unten die Inschrift «1er RI». Ein goldenes Herzschild ist mit einem schwarzen Doppeladler geschmückt. Auf dem oberen Rand des Wappenschildes findet sich in einem weißen Querbalken in schwarzen Lettern die Devise «On ne relève pas Picardie»
Allezeit war in der französischen Armee Weiß die Farbe des Befehlshabers. Die Kompanien führten eine rote Fahne mit einem weißen Kreuz, die Kompanie des Colonels (Leibkompanie) jedoch eine weiße Fahne mit einem (abgestickten) weißen Kreuz. Diese wurde «l’enseigne colonelle – Leibfahne» genannt. Das ist bis heute der Grund, warum der Kommandeur ein weißes Abzeichen führt.
Seit 2006 führte das „1er régiment d’infanterie“ ein eigenes, abgeändertes Infanterie-Barettabzeichen. Die Granate wurde durch einen traditionellen Uniformkopf der französischen Landstreitkräfte ersetzt. Die Devise des Regiments wurde auf dem unteren Teil des Abzeichenrings eingeprägt.
Seit 1968 ist das Regiment in den Kasernen „Rabier“, „Tourret“ und „Dessirier“ in Sarrebourg untergebracht.
«Décision n°12350/SGA/DPMA/SHD/DAT du 14 septembre 2007 relative aux inscriptions de noms de batailles sur les drapeaux et étendards des corps de troupe de l’armée de terre, du service de santé des armées et du service des essences des armées, Bulletin officiel des armées, n°27, 9 novembre 2007»(deutsch: „Bestimmung n°12350/SGA/DPMA/SHD/DAT vom 14. September 2007 über das Aussehen der Inschriften auf den Fahnen und Standarten der Truppenkörper des Heeres, des Sanitätsdienstes und der Treibstoffversorgungsbranche. Veröffentlicht mit dem offiziellen Armeebulletin Nr. 27 vom 9. November 2007“)
«Arrêté relatif à l’attribution de l'inscription AFN 1952–1962 sur les drapeaux et étendards des formations des armées et services, du 19 novembre 2004 (A) NORDEF0452926A Michèle Alliot-Marie»(deutsch: „Auftrag AFN 1952–1962 über die Zuweisung der Inschriften auf den Fahnen und Standarten der Formationen der Armee und der Dienste vom 19. November 2004 (A) NORDEF0452926A Michèle Alliot-Marie“)