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Bowen- oder Tristramsknoten Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Das Schleifenquadrat[1] (⌘), auch Tristramsknoten (nach einer Alternativbezeichnung des ähnlichen Bowen-Knotens aus der englischen Wappenkunde), umgangssprachlich auch Propeller, Kleeblatt oder Blumenkohl, ist ein zumeist als Symbol gebrauchtes Ornament sowie ein auf Computersystemen verfügbares Schriftzeichen.
In Entsprechung zu Bezeichnungen in nordischen Sprachen (wie dänisch johanneskors) findet sich auch die Bezeichnung Johannskreuz, die auf die Verwendung zur Kennzeichnung des Johannistages in mittelalterlichen Kalendern zurückgehen soll. Dieser Begriff bezeichnet jedoch in der Heraldik eine grundsätzlich andere Figur (siehe Johanneskreuz).
In Unicode ist das Schleifenquadrat als U+2318 place of interest sign („Sehenswürdigkeitssymbol“) im Block Verschiedene technische Zeichen enthalten.
Das Schleifenquadrat besteht aus einem liegenden Quadrat (also einem mit horizontaler Unterkante), dessen Kanten über die Eckpunkte hinaus je gleich weit gerade verlängert und auswärts von jeder Ecke mit je einem Dreiviertelkreis knickfrei verbunden sind. Es kann in einem Zug gezeichnet werden; beim Gebrauch als Ornament ist häufig der Linienzugverlauf durch Betonung des „später“ gezeichneten Teilzuges an den Kreuzungspunkten sichtbar, dabei ist die Drehrichtung der Schleifen stets gleich.
Der Ursprung des Symbols im europäischen Kulturkreis ist wahrscheinlich die Verwendung als Ornament auf Kunst- und Gebrauchsgegenständen im finnischen und wikingischen Kulturraum. In Schweden ist der etwa 400–600 n. Chr. geschaffene Bildstein aus Stora Havor (Gotland) ein bedeutendes Fundstück.[2] Eines der ältesten Beispiele aus dem finnischen Raum ist ein Paar etwa 1000 Jahre alter mit diesem Symbol verzierter Holz-Skier.[3][4]
Auf Münzen findet es sich beispielsweise auf der Rückseite der 1963–1990 geprägten finnischen Fünf-Penniä-Münze.
Außerhalb Europas findet sich das Ornament beispielsweise auf Fundstücken der Mississippi-Kultur, in der das Symbol aus zumeist vier, häufig auch drei parallelen Linienzügen gebildet wird.[5]
Ein verwandtes Ornament ist der Schildknoten in seiner Grundform. Hier sind die Schleifenränder in einen kreisförmigen Umriss eingepasst.
In der englischen Heraldik ist das Symbol eine von mehreren unterschiedlichen Darstellungsformen des Bowen-Knotens. Außerhalb des britischen Raums kommt das Symbol, auch um 45° gedreht, gelegentlich als gemeine Figur in Wappen vor, ohne dass sich eine einheitliche Benennung eingebürgert hat.
Eine ähnliche gemeine Figur ist das Fensterrautenkreuz oder Würfelknotenkreuz. Hier sind die „Schleifen“ eckig statt rund.
Für andere ähnliche Figuren finden sich in der Heraldik keine speziellen Namen, sie sind daher in der Blasonierung detailliert zu beschreiben. In Einzelfällen können solche Varianten, speziell wenn sie nur gerade Striche enthalten, zu den Hausmarken gezählt werden.
Das Symbol wurde Anfang der 1950er Jahre zuerst von finnischen Heimstättenverbänden zur Kennzeichnung von Kulturdenkmälern vorgeschlagen und seit den späten 1960er Jahren in den skandinavischen Staaten als Verkehrszeichen verwendet, um auf historische Fundstätten oder auf Sehenswürdigkeiten allgemein hinzuweisen.[8] Auch in anderen Staaten, beispielsweise Deutschland, wird es auf Hinweiszeichen vor allem für vor- und frühgeschichtliche Sehenswürdigkeiten verwendet.
Das Schleifenquadrat wird seit 1984 vom Computerhersteller Apple in den Computermenüs der Macintosh-Rechner und auf deren Tastaturen zur Kennzeichnung der Befehlstaste verwendet, um durch ein spezielles Symbol eine eindeutige Zuordnung von Tastaturbefehlen und Menüpunkten zu erreichen. Diese Verwendung geht auf die seinerzeit bei Apple tätige Designerin Susan Kare zurück.[9] Als Steve Jobs die Verwendung des Apple-Logos dort nicht wollte, da er eine Entwertung des Logos durch inflationären Gebrauch befürchtete, hat die Designerin das schwedische Hinweiszeichen für Sehenswürdigkeiten in einem internationalen Symbollexikon gefunden.[10]
Das Schleifenquadrat ist seit 2012 als Tastatursymbol genormt:
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