Zytokin-Freisetzungssyndrom
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Das Zytokin-Freisetzungssyndrom, auch bekannt unter dem englischsprachigen Begriff cytokine release syndrome (CRS) oder auch macrophage activation syndrome, haemophagozytic lymphohistiocytosis[1], ist eine unerwünschte systemische Wirkung meist einer Chemotherapie,[2] Strahlentherapie,[3] CAR-T-Zell-Therapie[4][5] oder monoklonalen Antikörpern.[6]
Klassifikation nach ICD-10-GM | |
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D76.4 | Zytokinfreisetzungs-Syndrom [cytokine release syndrome] |
ICD-10 online (GM-Version 2024) |
Bei Auftreten im Zusammenhang mit parenteral verabreichten monoklonalen Antikörpern wird das CRS oft als Infusionsreaktion oder infusionsbedingte Reaktion (engl. infusion-related reaction, IRR) bezeichnet, wobei unter diesem Begriff neben dem CRS auch allergische und anaphylaktische Reaktionen erfasst werden, die sich in ähnlicher Weise äußern und die diagnostisch nicht immer von einem CRS abgegrenzt werden.[7] Ein CRS kann nicht nur bei intravenöser, sondern auch bei subkutaner Verabreichung auftreten.[8] Es kann sich in Form von grippeähnlichen Symptomen äußern, kann aber auch schwere und tödliche Verlaufsformen aufweisen, weshalb es einen (onkologischen) Notfall darstellt.
Der Ausdruck wurde in den 1950ern als seltene genetische Erkrankung bei Kindern geprägt, damals noch unter dem Namen Haemophageozytische Lymphohistiozytose.[1]