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türkischer Schriftsteller, Regisseur und Übersetzer Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Yılmaz Onay (* 20. April 1937 in Gaziantep; † 9. Januar 2018 in Bodrum) war ein türkischer Schriftsteller, Regisseur und Übersetzer.
Yılmaz Onay hat 27 Theaterstücke, eine Erzählung, einen Roman, einen Gedichtband und sieben Sachbücher aus der deutschen Sprache übersetzt, die von verschiedenen Verlagen herausgegeben wurden. In der Türkei wurden der Begriff Episches Theater und der Schriftsteller Bertolt Brecht auch durch ihn bekannt. Im Bereich des Theaters war Bertolt Brecht sein Vorbild. Seine erste Regie führte er in Bertolt Brechts Theaterstück Furcht und Elend des Dritten Reiches.
Yılmaz Onay wurde 1937 in Gaziantep geboren. 1960 absolvierte er sein Studium als Bauingenieur an der Technischen Universität in Istanbul (İTÜ). Dort war er auch auf der Bühne des ITÜ-Theater tätig. 1961 inszenierte er das Stück „Die Herrscher“ von Eugène Ionesco im Rahmen des Ensembles „Duisburger Gesellschaft“, das aus jungen deutschen, türkischen und ägyptischen Schauspielern sowie einem amerikanischen Soldaten bestand. Anschließend arbeitete er bis 1972 in dem Verein Kino Theater und Ankara Experimentier-Bühne. Das Stück „Kriegsspiel“ hat er vom Hörspiel „So ein Stück“ von Sermet Çagan für die Bühne adaptiert und inszeniert. Dafür bekam er im Jahr 1965 den 2. Preis des Internationalen Friedensfestes in Istanbul. Im Jahre 1966 bekam er zusammen mit einer brasilianischen Gruppe den Grand Prix des Festival Mondial du Theatre du Nancy für das Stück „Lang Bach“, das nach Yaşar Kemals Roman „Eisenerde, Kupferhimmel“ von Nihat Asyalı für die Bühne bearbeitet wurde. Er spielte im „Deutschen Kultur- und Informationszentrum“ in Ankara ein Lesestück unter der Regie von Max Meinecke. 1972 führte er erstmals selbst Regie im Stück „Furcht und Elend des Dritten Reiches“ von Bertolt Brecht im Ankara-Kunsttheater (AST). Von 1972 bis 1973 ging er auf Einladung des ITI (Zentrum Bundesrepublik Deutschland des Internationalen Theaterinstituts) als Hospitant an die Städtischen Bühnen der Städte Essen und Berlin. 1974 wirkte er bei der Gründung der Zeitgenössischen Bühne in Ankara mit. Dort inszenierte er von 1975 bis 1978 Nazım Hikmets „Yusuf und Menofis“, Nihat Asyalıs „Streik“ und eine Bühnenbearbeitung von Gladkovs „Der Zement“. Im Ankara Kunsttheater führte er 1981 das Schauspiel „Kleiner Mann, was nun?“, das auf dem Roman von Hans Fallada basiert, und 1984 sein selbst geschriebenes Kabarett „Diese Preiserhöhungen sind gegen mich“ auf. Von 1985 bis 1989 inszenierte er seine eigenen Stücke „Die im Fegefeuer gebliebenen“ und „Mysterium von Karagöz“ in Amsterdam und „Künstlers Tod“ in Paris. In Deutschland wurde 1988 sein Kinderschauspiel über Frieden „Unsere Lieder dürfen nicht sterben“ unter dem Titel „Sechs Verrückte und ein Lied“ im Theater Manufaktur am Halleschen Ufer in Berlin aufgeführt. 1990 schloss er mit der Berlin-Dialog-Gruppe einen Workshop ab. Anschließend wurde das zustande gekommene Schauspiel „Gewalt“ im Ballhaus inszeniert. Dort wurde 1991 auch „Bezahlt wird nicht!“ von Dario Fo unter seiner Regie aufgeführt.
Von 1993 bis 2004 arbeitete er als Regisseur am türkischen Staatstheater, wo er zahlreiche Stücke, darunter auch seine eigenen, in Istanbul und verschiedenen Bezirkstheatern inszenierte. Sein Roman „Schriften FİLMATİK“ ist verfilmt worden. İn dieser Zeit inszenierte er im Tiyatrom in Berlin Nazım Hikmets „Tartufe 59“ unter dem neuen Titel „Tartuffe 2000“. İm Jahre 2002 ging er in den Ruhestand. Auf der Denkbühne inszenierte er sein eigenes Stück „Künstler’s Tod“ und im Kunsttheater Ankara (AST) Bertolt Brechts „Die Kleinbürgerhochzeit“. 2005 wurde sein Schauspiel „Prometheia“ in den Niederlanden im Rahmen eines Sonderprojekts von einem türkischen Ensemble auf Türkisch und von einem holländischen Ensemble auf Niederländisch gespielt. 2006 wurde sein Schauspiel „Künstler’s Tod“ als Fernsehspiel von TRT verfilmt.
Seine anderen Theaterstücke wurden in der Türkei und in verschiedenen Ländern mehrmals aufgeführt. Darüber hinaus hat er in verschiedenen Zeitungen und Illustrierten zahlreiche Artikel veröffentlicht und an vielen Podiumsdiskussionen teilgenommen. Am 14. April 2008 wurde “Yılmaz Onay 50 Jahre in Kunst” gefeiert.
Personendaten | |
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NAME | Onay, Yılmaz |
ALTERNATIVNAMEN | Onay, Mustafa Yılmaz Kurt |
KURZBESCHREIBUNG | türkischer Schriftsteller, Regisseur und Übersetzer |
GEBURTSDATUM | 20. April 1937 |
GEBURTSORT | Gaziantep |
STERBEDATUM | 9. Januar 2018 |
STERBEORT | Bodrum |
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