Westprovinz (Sambia)

Provinz der Republik Sambia Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Westprovinz (Sambia)map

Die Westprovinz (englisch Western Province) ist eine Provinz im Westen der Republik Sambia, an der Grenze zu Angola und Namibia. Sie hat 1.363.520 Einwohner (Volkszählung 2022) und umfasst 126.386 km². Der ursprüngliche Name war Barotseland wegen des Königreiches Barotse. Im Jahre 1969 änderte sich der Name auf Western Province.[2] Es handelt sich um das ursprüngliche Siedlungsgebiet der Rotse (Lozi).

Schnelle Fakten Western Province, Basisdaten ...
Western Province
Westprovinz
ThumbCopperbeltLuapulaLusakaMuchingaNordprovinzNordwestprovinzOstprovinzSüdprovinzWestprovinzZentralprovinz
Lage
Basisdaten
Staat Sambia
Hauptstadt Mongu
Fläche 126.386 km²
Einwohner 1.363.520 (2022, Zensus[1])
Dichte 11 Einwohner pro km²
ISO 3166-2 ZM-01
Webauftritt www.wes.gov.zm (englisch)
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Geografie

Zusammenfassung
Kontext
Thumb
Überschwemmungen am oberen Sambesi 2007

Die Provinz grenzt im Norden an die Nordwestprovinz und im Osten an die Zentralprovinz und die Südprovinz. Im Süden grenzt sie an die Region Sambesi auf dem Caprivizipfel in Namibia und im Westen an die Provinzen Cuando Cubango und Moxico in Angola.

Moxico,
Angola Angola
Nordwestprovinz Zentralprovinz
Moxico,
Angola Angola
Thumb Südprovinz
Cuando Cubango,
Angola Angola
Sambesi,
Namibia Namibia
Südprovinz

Barotseland ist die am wenigsten entwickelte Region in Sambia. Mit etwa 11 Menschen pro Quadratkilometer ist die Provinz sehr dünn besiedelt. Bis auf den Distrikt Kaoma besteht diese Provinz aus Sandgebieten der Kalahari, Flussauen und als Weide genutzte natürliche Grünflächen. Die Provinz liegt relativ gleichmäßig auf einer Höhe zwischen 1000 und knapp 1200 m. Auch deshalb sind die Niederschlagsmengen nicht sehr hoch. Die Provinz bekommt viel Wasser von der westlichen Lundaschwelle und aus dem Hochland von Bié in Angola über den Sambesi und seine Nebenflüsse. Auf Grund des niedrigen Gefälles gibt es viele Sumpfgebiete. Dabei spielt die Barotse-Überschwemmungsebene eine vorrangige Rolle. Es kommt häufig zu Dürren aber ebenso zu Überschwemmungen. Das Gebiet ist anfällig gegenüber Klimaschwankungen.

Politik

Die Region hat gewisse Autonomierechte. Es gibt politische Bestrebungen der Königsfamilie nach völliger Unabhängigkeit von Sambia. Das Gebiet hat sich am 26. März 2012 „einseitig unabhängig“ erklärt, da die neue Regierung Sambias das Autonomieabkommen von 1964 nicht eingehalten habe.

Wirtschaft

Da, anderes als in einigen der weiteren Provinzen Sambias, bislang keine nennenswerten Bodenschätze in der Westprovinz gefunden wurden, ist sie stark auf Landwirtschaft, Fischerei und Holz ausgerichtet. Hier befinden sich die größten Herden Sambias. Einmal im Jahr werden Teile von ihnen nach Mongu zum Verkauf getrieben. Es wird vorwiegend Mais angebaut. Daneben spielen Weizen und Sojabohnen eine Rolle.[3] Ebenso werden Maniok, und Reis angebaut. Klimatisch bedingt kommt es häufig zu Ernteausfällen. In dem Flachen Gelände geschah dies oft durch Überschwämmungen. Inzwische allerdings vermehrt durch verschobene Jahreszeiten. Aber auch häfiger werdende Dürren wie zwischen den Jahren 2023 und 2024 schaffen Versorgungsunsicherheiten.[4] Vorherrschend ist Subsistenzwirtschaft ohne Bewässerung.

Touristenattraktionen der Provinz sind der Liuwa-Plain-Nationalpark beim nur schwer erreichbaren Kalabo und der Sioma-Ngweizi-Nationalpark beim ebenso schwer erreichbaren Shangombo. Beide Nationalparks sind ohne jede Infrastruktur und touristische Einrichtungen.

Infrastruktur

Es gibt wenig asphaltierte Straßen. Die M10 führt von Livingstone über Sesheke und die Katima-Mulilo-Brücke nach Namibia, in die Provinzhauptstadt Mongu. Die andere wichtige Verkehrsanbindung ist die M9 von dort nach Lusaka. Das weitere Wegenetz sind meist Sandpisten. Die Luena-Auen zwischen Mongu und Lukulu auf der linken Seite des Sambesi sind wegen ihrer Tiefsandigkeit gefürchtet. Hier versickert der Fluss Luena.

Analog zur niedrigen Bevölkerungsdichte ist auch die Zahl von Krankenhäusern und Schulen gering und nicht flächendeckend. Außerhalb von Mongu liegen diese Einrichtungen meist unter dem durchschnittlichen Niveau von Sambia. Ebenso gibt es außerhalb von Mongu wenig Elektrizität und Telefon noch eine Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung.

Distrikte

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Distrikte der Westprovinz

Die Provinz besteht aus 16 Distrikten (Stand 2022):[5]

Weitere Informationen Distrikt, Fläche in [km²] ...
DistriktFläche in [km²]Einwohner 2010Einwohner 2022Durchschnittliche jährliche Wachstumsrate [%]Bevölkerungsdichte 2022 [Einwohner/km²]
Kalabo906783.442111.7692,512
Kaoma8404103.280146.6903,018
Limulunga389150.74161.1021,615
Luampa10.77143.84061.0232,86
Lukulu932958.53496.2904,210
Mitete638027.46839.6413,16
Mongu5960128.844197.8163,633
Mulobezi12.02130.48245.3263,44
Mwandi573225.05440.4184,17
Nalolo474355.56973.6452,416
Nkeyema356442.170106.0748,030
Senanga10.56670.937112.0403,911
Sesheke11.65943.84872.6554,36
Shangombo776050.81973.8223,210
Sikongo809045.46259.6702,37
Sioma853042.48465.5393,78
Gesamt126.386902.9741.363.5203,510,8
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Kultur

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Das königliche Schiff

Der Stamm der Lozi veranstaltet alljährlich die Kuomboka Zeremonie. Dabei zieht der König aus der Trockenzeit-Residenz in Lealui, in die Regenzeit-Residenz in Limulunga. Dieses Ereignis hat die Region über die Grenzen hinaus bekannt gemacht.

Demografie

Weitere Informationen Jahr, Einwohnerzahl ...
Einwohnerentwicklung der Provinz[6][1][7]
JahrEinwohnerzahl
1969410.087
1980486.455
1990606.813
2000765.088
2010902.974
2015991.500
20221.363.520
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Klima

Schnelle Fakten Kalabo, Klimadiagramm ...
Kalabo
Klimadiagramm
JFMAMJJASOND
 
 
255
 
27
19
 
 
205
 
27
19
 
 
150
 
27
19
 
 
34
 
28
18
 
 
1
 
28
15
 
 
0
 
26
13
 
 
0
 
26
12
 
 
0
 
30
15
 
 
3
 
34
18
 
 
23
 
34
21
 
 
124
 
31
20
 
 
208
 
28
19
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: Clima Data.org - Klimadaten für Kalabo von 1991 bis 2021
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Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Kalabo
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Tagesmax. (°C) 27,1 27,3 27,2 28,0 27,8 26,2 26,3 29,8 33,5 34,3 30,5 27,5 28,8
Mittl. Tagesmin. (°C) 19,3 19,2 18,8 17,5 15,1 12,7 11,8 14,6 18,4 20,9 20,0 19,4 17,3
Niederschlag (mm) 255 205 150 34 1 0 0 0 3 23 124 208 Σ 1003
Sonnenstunden (h/d) 8,1 8,1 8,1 9,5 10,2 10,1 10,2 10,4 10,8 11,1 10,3 8,5 9,6
Regentage (d) 18 16 14 4 0 0 0 0 0 4 13 17 Σ 86
Luftfeuchtigkeit (%) 81 80 78 60 43 40 35 28 23 31 61 78 53

Einzelnachweise

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