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Die Wahlen zur Nationalversammlung Angolas 2017 (port. Eleições para a Assembleia Nacional de Angola 2017) fanden am 23. bis 26. August 2017 statt und waren die vierten Mehr-Parteien-Wahlen zur Nationalversammlung seit der Unabhängigkeit des Landes 1975. Laut Verfassung wird der Spitzenkandidat der gewinnenden Mehrheitspartei automatisch Staatspräsident. João Lourenço des seit 1975 regierenden MPLA gewann die Wahl mit 61 Prozent der abgegebenen Stimmen.
Ursprünglich war erwartet worden, dass der langjährige Staatspräsident José Eduardo dos Santos erneut antreten, und erst im Laufe seiner Amtszeit zurücktreten würde. Im Dezember 2016 wählte die MPLA jedoch den damaligen Verteidigungsminister und stellvertretenden Vorsitzen der MPLA, João Lourenço, zu ihrem Kandidaten für die Parlamentswahlen. Lourenço gilt als enger und loyaler Vertrauter von dos Santos.[1] Die MPLA wählte Bornito de Sousa zum stellvertretenden Kandidaten.
Am 26. April 2017 gab Staatspräsident dos Santos den 23. August 2017 als Wahltermin bekannt. Die offizielle Wahlkampfzeit lief vom 22. Juli bis zum 21. August.
Nach Überprüfung der formellen Voraussetzungen wurden zur Wahl zugelassen
Die 220 Abgeordneten der Nationalversammlung wurden über zwei Stimmen gewählt: 130 Abgeordnete bestimmten geschlossene, nationale Wahllisten im Verhältniswahlrecht. Bei 90 Abgeordnete erfolgte in 18 Wahlkreisen mit jeweils fünf Sitzen die Auswahl nach dem D’Hondt-Verfahren. Die Wahlkreise waren identisch mit den 18 Provinzen des Landes (s. auch Verwaltungsgliederung Angolas).
Das aktive Wahlrecht haben alle angolanischen Staatsbürger ab 18 Jahren, die nicht insolvent oder im Gefängnis sind, oder an einer psychischen Störung leiden. Bürger mit Doppelstaatsbürgerschaft dürfen nicht wählen. Das passive Wahlrecht haben Angolaner, die mindestens 35 Jahre alt sind.
Bereits erste Hochrechnungen zeigten einen deutlichen Sieg der regierenden MPLA, wenn jedoch auch deutlich schwächer als in den beiden Wahlen zuvor. Das endgültige Wahlergebnis gab die Wahlkommission am 6. September 2017 bekannt.
Isaías Samakuva, Vorsitzender der UNITA, zweifelte die Ergebnisse am 27. August an.[2] Seine Partei legte einen Einspruch ein.[3] Das Verfassungsgericht lehnte jedoch den Einspruch am 13. September ab.[4] João Lourenço wurde am 26. September 2017 ins Amt des Staatspräsidenten eingeführt.[5]
Partei | Stimmen | % 2017 | % 2012 | Sitze 2017 | ± |
---|---|---|---|---|---|
MPLA | 4.115.302 | 61,05 | 71,84 | 150 | −25 |
UNITA | 1.800.860 | 26,72 | 18,66 | 51 | +19 |
CASA–CE | 639.789 | 9,49 | 6,00 | 16 | +8 |
PRS | 89.763 | 1,33 | 1,70 | 2 | −1 |
FNLA | 61.394 | 0,91 | 1,13 | 1 | −1 |
APN | 33.437 | 0,50 | – | 0 | 0 (neu) |
Ungültige Stimmen / leer abgegeben | 275.125 | – | – | – | |
Total | 7.061.131 | 100 | 100 | 220 | 0 |
Registrierte Wähler | 9.317.294 | ||||
Quelle: Nationale Wahlkommission (Comissão Nacional Eleitoral)[6] |
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