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Pflanzentyp Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Eine Wüstenpflanze oder Eremophyt (altgr. ἐρῆμος erē̂mos „wüst“ und φυτόν phytón „Pflanze“) ist eine Pflanze, die in einer Halbwüste oder Wüste wächst, wobei die Kältewüsten nicht berücksichtigt werden. In der Paläotropis sind artenreiche Vertreter die Familien Crassulaceae, Aizoaceae, Asclepiadaceae und Euphorbiaceae, in der Neotropis die Cactaceae, Agavaceae und die Bromeliaceae. Wichtigste Standortfaktoren sind die Trockenheit und die hohen Temperaturen. Die häufigsten Lebensformen sind die Therophyten, Geophyten, die Xerophyten und die Sukkulenten.[1]
Nicht alle Wüstenpflanzen sind Trockenpflanzen, also Xerophyten. Es gibt verschiedene Anpassungen, mit der Trockenheit in Wüstengebieten umzugehen. Die einzelnen Gruppen lassen sich gut charakterisieren, haben aber keine Merkmale, die allen gemeinsam sind.
Mit der Sukkulenz verbunden ist eine besondere Form der Photosynthese, der Crassulaceen-Säurestoffwechsel: Hier wird die Aufnahme des Kohlendioxids für die Photosynthese in die Nacht verlegt, wenn der Wasserverlust bei geöffneten Spaltöffnungen wesentlich geringer ist als tagsüber.
Etliche Arten wachsen in den Wüsten nur an Orten mit genügender Wasserversorgung, wie in Oasen. Sie haben eine hohe Transpiration, die ein Überhitzen der Blätter verhindert, wie etwa die Kürbisgewächse (Cucurbitaceae). An schattigen Quellen wachsen der Frauenhaarfarn (Adiantum capillus-veneris) und Feigenbäume (Ficus spp.).
Insgesamt ist die Wasserversorgung der Pflanzen in Wüsten berechnet auf die Blattfläche pro m² Bodenfläche nicht schlechter als in anderen Gebieten. Dafür ist die Vegetation dementsprechend spärlich (kontrahierte Vegetation).
Auf salzhaltigen Standorten, die in Wüsten recht häufig vorkommen, wachsen die Halophyten.
Die Bodenoberflächentemperatur erreicht in Wüsten häufig 80 °C, selbst Wüstenpflanzen werden bei über 60 °C geschädigt. Die Möglichkeit der Transpirationskühlung steht den meisten Wüstenpflanzen aufgrund von Wassermangel nicht offen. Sukkulente erleichtern durch ihre Rippen den Wärmeaustausch mit der Umgebung (Kühlrippenprinzip). Die Stelzenpflanzen in Australien, wie Stylidium, besitzen verlängerte Sprossteile, die die rasenförmige Pflanze einige Zentimeter außerhalb des am stärksten erhitzten Bereiches heben. Auch gegen hohe Temperatur ist Poikilohydrie eine Ausweichstrategie: Flechten, die hydriert bei 40 °C absterben, überleben ausgetrocknet auch 100 °C.
Neben den Gefäßpflanzen spielen auch Algen und Flechten in den Wüsten eine Rolle als Produzenten. Flechten kommen dabei nur in Wüsten vor, wo sie durch Tau oder Nebelniederschlag häufiger benetzt werden. Algen sind weit verbreitet, aber kaum untersucht, es überwiegen jedoch die Cyanobakterien. Sie bilden dünne Überzüge auf der Oberfläche oder dichte Kolonien. Kryptoendolitische Flechten, manche Cyanobakterien und Algen leben im Gestein, teilweise mehrere Millimeter unter der Oberfläche.
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