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albanischer Mitarbeiter, Berater und Kommandant Skanderbegs Aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Vrana Konti (italienisch Vrana Conte, auch Brana Conte, conte d’Urana; * um 1389[Anm. 1][1]; † 1458) galt als einer der engsten Mitarbeiter, Berater und einer der besten Kommandanten von Georg Kastriota, genannt Skanderbeg. Er erhielt vom spanischen König von Neapel, Alfons I., den Titel „Conte“, was laut Fan Stilian Noli nichts anderes war als eine italienische Übersetzung des Höflichkeitstitels eines Stammesanführers, den er mit jedem Gebirgler von Rang teilte.[2] Ab 1444 bis zu seinem Tod diente Vrana Skanderbeg treu und war an dessen Seite an den wichtigsten Schlachten gegen die Osmanen beteiligt.[3] Am 29. Januar 1445 war Vrana als Gast an der Hochzeit von Skanderbegs jüngster Schwester Mamica (auch Mamitza, Mamizza) mit Karl Muzaka Thopia beteiligt.[4] Vrana, der an mehreren Feldzügen in der Armee des aragonesischen Königs von Neapel, Alfons I., teilgenommen hatte, führte wohl Skanderbeg in Neapel ein.[2]
Vranas wahre Identität steht nicht fest und es gibt keine zuverlässigen Informationen über seinen Nachnamen. Nach dem Serben Stefan Zanović gehörte „Vranakonta“ zum Familienclan Ćudu, der wiederum mit den Zanovići verwandt war.[5] Einige Quellen nennen ihn „Simon Altisfieri“ (italienisiert: Altafoglia)[6], einen Verwandten von Skanderbeg.[7] Bei Fan Stilian Noli wird er „Vrana Altisferi“ genannt.[2] Der albanische Historiker Marin Barleti erwähnt „Vranacontem […] / auß Epirus / vom fürnemen geschlecht / ein angenemen Mann / durch verdienst der Eltern und seiner eygen mannheit […]“[8] Vrana war der Stammvater der Grafen von Copertino und Galatone, der Herzöge von Ferrandina und der Markgrafen von Atripalda.[9]
Georg Kastriota, der Sohn des albanischen Fürsten Gjon Kastrioti I., wurde als Kind als Geisel entgegen dem Versprechen des Sultans Murad II. am osmanischen Hof in Adrianopel beschnitten, zum Islam und zu einem fähigen Krieger (Janitscharen) erzogen.[10] Georg, der die osmanischen militärischen Techniken kennenlernte[11], tat sich in einer Reihen von Schlachten in Anatolien hervor, so dass der Sultan ihn mit der Durchführung einer kleinen, aber schweren Kampagne betraute, in der er sich besonders auszeichnete und dafür den militärischen Ehrentitel „Bey“ erhielt, der übersetzt so viel wie „der Große“, „Magno“ bedeutet und der einem „Feldwebel“ entspricht.
Als Georgs Vater Gjon am 2. Mai 1437 starb,[Anm. 2] wies Murad II. per Edikt das Fürstentum dem abtrünnigen Albaner Hasàn Bey Versdesa zu. Mit diesem Akt brach der Sultan den mit Gjon einstmals abgeschlossenen Pakt, dass einer seiner Söhne nach seinem Tod seine Erbe antreten sollte.[12] Nach dem Tod von Georgs älteren Brüder Reposh und Konstandin[Anm. 3] im Jahr 1438 wurde er für seine Verdienste vom Sultan als Bey und Wali (Provinzgouverneur) von Misia, Skuria und Jonima (Hauptort Kruja) ins heimatliche Albanien gesandt.[13]
Als im November 1443 die Ungarn in der Schlacht von Niš über die Osmanen siegten, entschloss Skanderbeg, die osmanische Armee, für die er bis zu jenem Zeitpunkt gekämpft hatte, mit den edelsten ihm unterstellten 300 albanischen Rittern, einschließlich seinem Neffen Hamza Kastrioti (lat.: Ameses Castriota; Sohn seines Bruders Reposh), zu verlassen, sich für die Sache der albanischen Unabhängigkeit einzusetzen und steuerte auf Albanien zu. Dort angekommen, fälschte er das Edikt des Sultans und erhielt von Hasàn Bey Versdesa, Pascha im Amt, kampflos die Übergabe der Festung von Kruja und das väterliche Fürstentum.[14]
Nachdem Hamza[Anm. 4] und sein Onkel Georg sich zum Katholizismus bekehrten wurde Letzterer am 28. September 1443[15] in der Kathedrale von Kruja zum Fürsten von Albanien gekrönt.
Skanderbeg übernahm das Kommando der Opposition gegen die Osmanen und suchte Verbündete, die es ihm ermöglichten, seine militärischen Ressourcen gegen die Eindringlinge zu konzentrieren. Er wandte sich an die Republik Venedig, die noch eine gewisse Kontrolle über die östliche Adria hatte, und an das 1442 von Alfons I. von Aragon eroberten Königreich Neapel.
Am 1. März 1444[16] versammelten sich albanische und montenegrinische Adelige auf Initiative des „Osmanenkämpfers“ Skanderbeg in der St.-Nikolaus-Kirche im damaligen zu Venedig gehörenden Alessio (Lezha). Es entstand eine militärpolitische anti-osmanische Allianz, die „Liga der Fürstentümer Albaniens“ (Lidhja e Principatave të Arbërisë). Zum Oberbefehlshaber der Liga wurde einstimmig Georg Kastriota gewählt. Zur Liga gehörten die Gebiete des Kosovo, Metohija, Novi Pazar, Dibër, Ohrid, Kanina und Arta. Unterdessen schickte Murad II., wütend über den Verrat seines Schützlings, ein 25.000 Mann starkes Heer unter der Leitung von Ali Pascha gegen Albanien.
Skanderbeg, der nur 15.000[17][Anm. 5][18] Mann hatte, eilte dem anrückenden Feind nach Unter-Dibre entgegen, wo er in der Ebene von Torvioll (zwischen den heutigen Orten Librazhd und Pogradec)[19] eine Schlacht plante. Nach der Taktik der Stratioten sollte der Feind mit einem Scheinangriff an den vorgesehenen Ort gelockt werden, wo sich ein Teil der Soldaten versteckt halten sollte und, wenn der Nahkampf inbrünstig sein würde, sollten diese von allen Seiten angreifen.[17] Dementsprechend teilte er sein kleines Heer in drei Truppen auf, die dann ohne Kommunikationsverlust nacheinander in Aktion treten sollten. Die erste Abteilung mit 300 Reitern wurde von Mosè Thopia angeführt, dessen Vorhut in die Ober-Dibra geschickt wurde, den Weg, den die Osmanen benutzen würden. Er hatte die Anweisung, das Gebiet zu plündern, bei der ersten Begegnung zu scharmützeln, um sich dann zurückzuziehen und die Osmanen in das für die Schlacht gewählte Gebiet zu locken. Die zweite Einheit mit 5000 Reitern und 7000 Infanteristen unter dem Kommando von Skanderbeg und seinen Neffen Hamza (Sohn seines Bruders Reposh) und Angelus Musaki (Sohn seiner Schwester Angelina)[20] sollten am Eingang der Lichtung warten. Die dritte Truppe, eine Reserveeinheit von Infanteristen, die von Marino Span und die Ritter vom Experten in Militärangelegenheiten Vrana angeführt wurden (insgesamt 2700 Soldaten), die versteckt im Hochland der Mokra (albanisch Mokër) am Ende die Schlacht entscheiden sollten.[21]
Vor dem Abmarsch richtete sich Skanderbeg in einer lebhaften Rede an seine Männer und ermahnte sie seinen Mut zu imitieren und ihm so zu vertrauen, wie es die Osmanen taten als er ihr Kommandant war.[22] Nachdem er Anordnungen für ihre Bezahlung gegeben hatte und der Gottesdienst andächtig gefeiert worden war, begab er sich in die Unter-Dibre, wo er gegen Sonnenuntergang ungefähr 80 Meilen von Kruja entfernt, lagerte.[18] Die Osmanen wurden am 29. Juni 1444 in der Schlacht von Torvioll vernichtend geschlagen.[20]
Sultan Murad II. bot ihm eine große Menge an Geld und einen hohen Posten bei der osmanischen Regierung an, aber er lehnte dies ab. In der albanischen Kultur wird er meist als ein intelligenter und weiser Mann angesehen, der Skanderbeg beriet.[23]
Der Geschichtswissenschaftler Halil İnalcık nimmt an, dass der bei der Eroberung von Konstantinopel 1453 bedeutende osmanische Großwesir Zaganos Pascha der Sohn von Vrana Konti sein könnte.
„HIC AB ORIENTE DESCENDENS
SCANDERBECH EX PRINCIPIBUS
BRUNTUNII MARCHIONIBUSQ. [UE] CASTILIONIS
IN LYCIEN
PERPETUO SOPORE DORMIT
VIRTUTE PRAEDITUS CHARITATE ORNATUS
MORIBUSQ. HONESTUS
REGŸ CASTRI FIDELISSIMAE CIVITATIS BARULI PRAESES
ET GUBERNATOR MILITARIS
AETATIS SUAE ANNORUM SEPTUAGINTA TRIUM
IOANNES CASTRIOTA SEPULTUS IACET
ANNO D.NI [DOMINI] MDCCLXII. [1762]
Hier schläft in ewigem Schlaf, aus dem Osten kommend, [ein] Nachkomme Skanderbeg[s][sic!] [aus der Familie] der Fürsten von Bruntunium [sic! Marchesi di Botrugno] und der Markgrafen [sic! Barone] von Castiglione [d’Otranto] im Gebiet von Lecce. Ausgezeichnet an Tapferkeit, geschmückt mit Erbarmen und ehrenhaft in seinen Sitten, der königlichen Burg in der allergetreuesten Stadt Barletta Vorstand und Militärgouverneur, seines Alters 73 Jahre liegt Johannes Castriota hier begraben. Im Jahre des Herrn 1762.“
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